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Die Deutschen

Die Deutschen

Titel: Die Deutschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Artur Müller
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die absolute Unterordnung der Arbeiter und Angestellten als »Gefolgschaft«, beseitigt das Tarifwesen und ersetzt die Betriebsräte durch machtlose Vertrauensräte.
    1. Februar: Die verhafteten Funktionäre der illegalen Leitung der kpd, Schehr, Steinfurth, Schwarz und Schönhaar, werden ermordet.
    12. Februar: Aufstand der österreichischen Sozialdemokraten gegen die konservativkatholische Regierung Dollfuß wird blutig niedergeschlagen.
    20. April: Himmler wird Inspekteur der Gestapo in Preußen, nachdem er bereits Kommandeur der politischen Polizei in allen außerpreußischen Ländern geworden ist.
    24. April: Durch das »Gesetz zur Änderung von Vorschriften des Strafrechts und des Strafverfahrens« wird der Volksgerichtshof als Instrument der Terrorjustiz gegen alle »Staatsfeinde« geschaffen.
    29. – 31. Mai: Die Reichssynode der Bekennenden Kirche in Barmen protestiert gegen den Totalitätsanspruch des Staates, die angemaßte Alleinherrschaft des »Reichsbischofs« und die Verfälschung der kirchlichen Lehre. Die Synode verkündet das kirchliche Notrecht.
    30. Juni: Der Stabschef der sa und andere Führer dieser Terrororganisation werden von Hitler in Bad Wiessee als verhaftet erklärt. Die führende Gruppe der nsdap unter Leitung von Hitler, Göring und Himmler läßt im Einverständnis mit der Reichswehrführung durch die ss ein Blutbad vor allem unter sa -Führern anrichten. Gleichzeitig werden auch andere Gegner ermordet.

    Der Röhm-Putsch. 30. Juni 1934

    Juni 1934. Der »Kampf um die Macht« ist abgeschlossen, alle Organisationen und Einrichtungen des Staates sind in der Hand der Nationalsozialisten, alle Parteien und die Gewerkschaften sind aufgelöst, die Diktatur in Deutschland ist perfekt. Doch es gibt eine Ausnahme: die Reichswehr hat ihre Selbständigkeit bewahrt. Seit ihrem Entstehen nach preußischnationalistischen Traditionen ausgerichtet, begrüßte sie Hitlers Programm mit seinem Bekenntnis zur nationalen Stärke und zur Aufrüstung. Die wehr- und uniformfreudigen sa -Kolonnen betrachtet sie indessen als Reservoir einer neuen und größeren Wehrmacht und somit als Gefahr. In der Zeit der Straßenschlachten hatte die sa sich zu einer schlagkräftigen Bürgerkriegstruppe ausgewachsen. Sie ist ein Sammelbecken kleinbürgerlicher und proletarischer Elemente, die eine sehr verschwommene Vorstellung von einer neuen, sozialen Revolution haben. Typischer Repräsentant für diese Mentalität ist ihr oberster Anführer, der Stabschef der sa Hauptmann a. D. Ernst Röhm. Aber für Hitler ist die Zeit der »sozialistischen« Propagandaparolen vorbei. Von »Verstaatlichung«, »Gewinnbeteiligung«, »Abschaffung arbeitsloser Einkommen« und »Brechung der Zinsknechtschaft« ist nun nicht mehr die Rede. Dem Berufsrevolutionär Röhm paßt die ganze Richtung nicht mehr. Trotzdem veröffentlicht die Zeitung »Völkischer Beobachter« am 2. Januar 1934 folgenden Brief Hitlers an Röhm.
    »Mein lieber Stabschef!
    Der Kampf der nationalsozialistischen Bewegung und die nationalsozialistische Revolution wurden nur ermöglicht durch das konsequente Niederwerfen des marxistischen Terrors durch die sa. Wenn das Heer den Schutz der Nation nach außen zu garantieren hat, dann ist es die Aufgabe der sa, den Sieg der nationalsozialistischen Revolution, den Bestand des nationalsozialistischen Staates und unserer Volksgemeinschaft im Innern zu sichern. Als ich Dich, mein lieber Stabschef, in Deine heutige Stellung berief, durchlebte die sa eine schwere Krise. Es ist in erster Linie Dein Verdienst, wenn schon nach wenigen Jahren dieses politische Instrument jene Kraft entfalten konnte, die es mir ermöglichte, den Kampf um die Macht durch die Niederringung des marxistischen Gegners endgültig zu bestehen.
    Am Abschluß des Jahres der nationalsozialistischen Revolution drängt es mich daher, Dir, mein lieber Ernst Röhm, für die unvergänglichen Dienste zu danken, die Du der nationalsozialistischen Bewegung und dem deutschen Volke geleistet hast, und Dir zu versichern, wie sehr ich dem Schicksal dankbar bin, solche Männer wie Dich als meine Freunde und Kampfgenossen bezeichnen zu dürfen. In herzlicher Freundschaft und dankbarer Würdigung
    Dein Adolf Hitler«

    Im Februar 1934 plant Röhm, die Reichswehr zusammen mit der sa in ein »Volksheer« zu verwandeln. Hitler lehnt diese Forderung entschieden ab, er versichert andererseits dem Reichswehrminister von Blomberg, daß die Reichswehr die einzige bewaffnete Macht im

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