Die Diener Der Eosi
eins.
»Runter damit!« sagte Ray und prostete Kris mit seinem Glas zu.
»Murphy«, meinte Kris und hob ihr Glas, »halt dich bloß von meinem Mann fern!«
Sie leerten ihre Gläser und drehten sich danach um, um sie nach einem uralten terranischen Brauch an der nächsten Wand zu zerschmettern.
11 . Kapitel
»Wir haben den Gefangenen«, sagte der Kommandant-Emassi. Er trug eine Uniform des Sicherheitsdienstes. Er deutete mit einer Kopfbewegung auf die kraftlose Gestalt, die von zwei Angehörigen seines Kommandos mitgeschleift worden war. Die feucht glänzende Haut des nackten Gefangenen wies ein dichtes Muster kreuz und quer verlaufender feuerroter Striemen von wiederholten Folterungen mit einer Nervenpeitsche auf, und seine Arme und Beine waren blutig von anderen Wunden.
»Gefangener?« fragte der diensthabende Drassi. »Ich weiß nichts von einem Gefangenen, der von einem Mentat herbestellt wurde. Die Versammlung ist im Gange«, fügte er hinzu, als wäre dies ein besonders heiliger Augenblick.
»Das Ix Mentat hat lange nach diesem Mann gesucht.« Der Emassi trat zurück und hob den herabhängenden Kopf, und man sah ein hageres, halbverhungertes Gesicht. »Seit Monaten. Ich glaube, sein Name lautet Zainal.« Ein überhebliches Lächeln signalisierte, daß der Name allein ausreichte, um ihnen den Zutritt zu ermöglichen.
»Zainal?« Der Name war dem zweiten Drassi-Wächter offenbar vertraut, und er beriet sich augenblicklich mit seinem Kollegen. »Ich informiere das Pe Junior. Es ist ganz in der Nähe.«
Die Tür wurde gerade weit genug geöffnet, um den Wächter durchzulassen. Er ließ sie in seiner Eile, die Neuigkeit loszuwerden, offenstehen.
Der Sicherheits-Emassi wippte ungeduldig mit dem Fuß und stöhnte verhalten. Dann näherte er sich dem ersten Wächter, hob die rechte Hand, als wollte er damit seine Worte dämpfen, und der Wächter beugte sich zu ihm vor. Ein sanfter Lufthauch traf auf seine Nasenlöcher, und er schnüffelte reflexartig.
»Wie lange werden die Sicherheitsmaßnahmen denn noch …«, begann der Sicherheits-Emassi im Konversationston. Dann fing er den sich plötzlich aufbäumenden Körper des Türwächters auf und legte ihn behutsam zu Boden. Sofort kamen zwei Mitglieder seines Trupps zu ihm. Einer schleifte den Wächter den Korridor hinunter, während der zweite seinen Platz an der Tür einnahm, die in diesem Moment aufgestoßen wurde.
Die groteske Gestalt des Pe Junior kam heraus und ging direkt zu dem Gefangenen. Es zog seinen Kopf hoch und starrte in das schmutzige und blutbeschmierte Gesicht.
»Weckt ihn auf. Wenn er wieder bei Bewußtsein ist, klopft an die Tür, und bringt ihn sofort herein.« Das Gesicht des Pe Junior leuchtete, und es massierte die Hände heftig vor Freude über das erfolgreiche Ende einer langen Suche. Es kehrte in den Saal zurück. Sobald die Tür sich geschlossen hatte, kam der schlaffe Gefangene ohne fremde Hilfe auf die Füße. Dabei atmete er zischend aus und lockerte die von der Nervenpeitsche gepeinigten Muskeln. Seine ebenfalls mit Schmutz und Blut beschmierten Hände, gefesselt mit cattenischen Handschellen, waren seltsam gefaltet.
»Lange genug?« fragte der Emassi leise.
»Sind die anderen ausgeschwärmt?« fragte der Gefangene genauso leise.
»Ja.«
»Dann sollten wir weitermachen.« Er trat zurück und nickte, während die beiden Wächter wieder seine Ellbogen ergriffen.
Der Sicherheits-Emassi klopfte, und die Tür schwang auf. Das Kommando konnte in einen langgestreckten Saal hineinschauen, in dem mehrere Reihen Eosi einander gegenübersaßen. Nur wenige Plätze waren noch frei. Er ließ sich angesichts der überschaubaren Zahl von Eosi die Erleichterung nicht anmerken. Sein Gesichtsausdruck blieb gleichgültig.
»Bringt ihn her!« Das Ix Mentat, das seinen Platz auf der einen Seite etwa in der Mitte des rechteckigen Saales hatte, erhob sich und deutete auf einen Punkt vor sich.
Der Sicherheits-Emassi winkte denen, die den Gefangenen festhielten, ihm zu folgen, während die restlichen Angehörigen seiner Truppe sich auf beiden Seiten des Saales verteilten, um einen Sicherheitskordon zu bilden und auf diese Weise die Eosi zu schützen. Danach trat der Emassi zurück, drehte sich um und deutete mit einer dramatischen Geste auf den Gefangenen.
»Wie Sie befohlen haben, Ix Mentat, ist hier der Auserwählte, der sich nicht zur Verfügung stellen wollte. Seine physischen Daten bestätigen, daß es tatsächlich der Zainal ist, den Sie
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