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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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ob er sich beim Schreiben an ein vorgegebenes Raster hielt.
    Liebe Kris,
    blick nicht zurück im Zorn, und sei niemandem böse, wenn ich nicht zu dir zurückkehre. Das alles war allein mein Plan.
    Sie unterbrach die Lektüre. Ihre Augen füllten sich vor Angst, was er als nächstes schreiben würde, mit Tränen.
    Es gibt nur einen Weg, wie man in die Mentat-Versammlung eindringen kann, und den werden wir versuchen.
    Er hatte ›wir‹ geschrieben. Er hatte eindeutig von ›wir‹ und nicht nur von sich selbst gesprochen. Aber was meinte er damit? Gehörte der alte Pessimist Nintin ebenfalls zu dieser Gruppe, die sich hinter dem ›wir‹ verbarg?
    Du verstehst sicher, weshalb die Gefährtinnen und die Kinder in Sicherheit gebracht werden mußten. Das Mittel-und-Wege-Komitee hat seine Zustimmung gegeben, so wie Scott es dir erklären wird. Wir …
    Irgendwie konnte Kris nicht an diesen Plural glauben. Zainal führte die anderen. Er würde sie bei allem führen, was er zu tun beschlossen hatte. Aber das hieß noch lange nicht, daß ihm nichts zustoßen würde und er dabei absolut sicher wäre.
    … wir wissen, daß, falls die Dinge sich nicht so entwickeln, wie wir sie geplant haben,
    Laß ihn ja in Ruhe, Murphy, ist das klar? Dein verdammtes Gesetz hat im cattenischen Raumsektor keine Gültigkeit, hast du verstanden, Murphy?
    Du und die anderen Kolonisten von Botany sie in Frieden leben lassen werden. Der Rat uns das versprochen, und du verstehst sicher, weshalb Menschen lernen müssen, mit Catteni friedlich zusammenzuleben, weil auch in unserer Rasse ein guter Kern steckt, der lediglich von jenen mißbraucht wurde, die uns so lange unterdrückt haben.
    Falls wir scheitern und ich nicht [sie schluchzte auf, als sie die dicke Unterstreichung sah] nach Botany zurückkehre, gibt dieser Brief dir und Chuck Mitford das Recht, für meine Söhne zu sorgen und sie aufzuziehen, so daß sie gute Catteni, aber noch bessere Botanier werden. Sie werden alles Nötige von dir und Chuck lernen. Er wird ihnen beibringen, was junge Männer wissen müssen. Chuck und Bert werden mit Baby nach Hause zurückkehren. Wir haben jedoch die feste Absicht, ebenfalls in dem Schiff zu sein, wenn es auf Heimatkurs geht.
    Ich habe meinen Plan vor dir, die einen festen Platz in meinem Geist und meinem Herzen hat, nicht gerne geheimgehalten. Ich hätte niemals erwartet, daß der Reichtum deiner Liebe einmal mir gehören würde. Und ich war mit dir so glücklich, daß sogar dieser Catteni sich vor Sehnsucht nach dir verzehrt. Du hättest darauf bestanden, mitzukommen. Und einer solchen Gefahr konnte ich dich nicht aussetzen.
    Du warst immer meine einzige große Liebe.
    Der letzte Buchstabe war ein großes Z, das er so gerne als Unterschrift benutzte.
    »Nun, du hattest also recht, nicht wahr, Mädchen?« murmelte sie halblaut, und ihre Stimme klang in der Stille der Hütte heiser und bedrückt. »Er hatte etwas Gefährliches vor. Und er rechnet offenbar nicht damit, dieses Abenteuer zu überleben.«
    Sie faltete die beiden Blätter sorgfältig zusammen und verstaute den wertvollen Brief wieder im Umschlag. Dabei strich sie immer wieder über die rauhen Kanten, bis sie glatt waren. Sie öffnete die Tür und winkte Ray Scott zu sich. »Okay, ich habe den Brief gelesen. Was haben er und diese anderen Verrückten denn nun wirklich vor?«
    Ray atmete aus und betrachtete sie lange. »Ich weiß es auch nicht«, erklärte er langsam. »Er wußte genau, daß ich versucht hätte, ihm sein Vorhaben auszureden, wenn ich nicht vom Erfolg überzeugt gewesen wäre. Daher gehe ich davon aus, daß er ein unannehmbares Risiko eingeht.« Eine weitere Pause trat ein, in der Ray auf seine Hände starrte und an einem Fingernagel herumkratzte, ehe er wieder hochschaute. »Ich hätte niemals geglaubt, daß ich so etwas mal von einem Catteni behaupten würde, aber ich bewundere diesen Mann. Ich halte enorm große Stücke auf ihn. Und ich hoffe inständig, daß er schafft, was er sich vorgenommen hat.«
    »Ich bin froh, daß auch Sie ihn unterstützen, Ray. Was Sie sicherlich nicht getan haben, als Sie hier ankamen, aber lieber spät als gar nicht«, meinte Kris ein wenig bitter. »Gibt es hier an Bord wenigstens einen Vorrat von Mayocks Spezialgetränk?«
    Ray trat zu einem Wandfach und zog eine Schublade heraus. Sie hörte ein Klirren, als er zwei Gläser und eine Flasche mit dem leicht bernsteinfarbenen Alkohol hervorholte.
    Er füllte die Gläser und reichte ihr

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