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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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den cattenischen Zahlworten. Sie konnte sich auch an das erinnern, was Zainal ihr über cattenische Frauen erzählt hatte, daß sie beinahe genauso unterwürfig reagierten wie Drassi oder Tudo und daß man ihnen stets genau zeigen mußte, was sie tun sollten. »Sie sind hier in Sicherheit.«
    Eine Frau trat vor und räusperte sich, machte eine Verbeugung, weil sie einen Emassi anredete, ohne dazu aufgefordert worden zu sein. »Uns wurde erklärt, daß kein Eosi hierherkommen kann. Stimmt das?«
    »Sie sind …?« fragte Emassi Khriss und wartete auf eine Antwort.
    »Sibbo, Kasturis Gefährtin. Dies sind seine Söhne.« Sie verbeugte sich wieder.
    Nun, wenigstens hat eine von ihnen ein wenig Mumm, dachte Kris erleichtert.
    »Oh, ich kenne Kasturi recht gut. Er war hier«, sagte Kris. »Eosi haben den Schirm nicht aufbrechen können, der diesen Planeten umschließt«, fügte sie mit einem überheblichen Lächeln hinzu, wie sie es schon des öfteren auf einem Cattenigesicht gesehen hatte. »Sie sind hier sicher. Wir sorgen für Ihre Sicherheit. Gehen Sie mit diesem Drassi zu Ihrem vorbereiteten Quartier, Sibbo. Platz 12.«
    Sibbo und ihre Kinder rafften ihre Bündel zusammen und gingen hinter Ninety die Rampe hinunter. Mannschaftsangehörige übernahmen die Führung jeder Gruppe, die aufgerufen wurde.
    Sie brauchte einige Zeit, um sich die Liste hinunterzuarbeiten. Dabei wurde sie einmal durch eine ältere Frau unterbrochen, die sich vor ihr verbeugte.
    »Drassi Khriss«, sagte sie und machte erneut eine beinahe beschämend tiefe Verbeugung, »sind keine Rassi oder Sklaven hier, um uns zu helfen?«
    Kris war so verblüfft, daß sie blinzeln mußte, während sie krampfhaft nach einer Antwort suchte.
    Sie tat so, als würde sie ihre Liste zu Rate ziehen.
    Dies war die älteste der Frauen … ach ja, Nitins Frau. Es paßte zu ihm, daß er eine so kritische Frau hatte. »Rassi gehen nicht von Catten weg, wie Sie vielleicht wissen, Milista. Auf diesem Planeten gibt es keine Sklaven. Sie werden alles Nötige selbst tun müssen.«
    »Aber«, und das faltige Gesicht der Frau zeigte einen Ausdruck echter Bestürzung, während sie die Hände in einer Geste der Hilflosigkeit spreizte, »wir waren niemals ohne Sklaven.«
    »Oh, mein Gott«, murmelte Gino hinter Kris. »Daran haben wir gar nicht gedacht.«
    »Schön, mein Gott«, lautete Scotts ebenso leise, aber von unterdrücktem Zorn gefärbte Bemerkung, »dann werden sie lernen müssen, ohne sie auszukommen.«
    »Die Lebensmittel stammen von den Catteni, mit Bildern auf den Säcken oder den Kisten«, sagte Ninety. »Das haben wir extra geladen.«
    »Auch Rezepte?« fragte Gino hoffnungsvoll.
    »Keine Ahnung. Soviel Catteni kann ich nicht lesen«, erwiderte Ninety.
    »Mist«, meinte Gino.
    »Gibt es irgendwelche Proviantriegel?« erkundigte Kris sich.
    »Ja, eine ganze Menge.«
    »Dann sollen sie die essen«, bestimmte Kris und stellte erschrocken fest, daß sie damit Marie Antoinette imitierte. Sie wandte sich wieder an Milista. »Es reicht, daß Sie in Sicherheit sind und genug zu essen und ein Dach über dem Kopf haben. Sie werden annehmen, was Ihnen zugeteilt wird, und dafür dankbar sein.«
    Kris hatte danach keine Mühe mehr, ihre Cattenirolle perfekt auszufüllen. Sie war richtig ungehalten. Sicherlich hätten Kasturi oder sogar Tubelin oder einer der anderen daran gedacht, jemandem zu erklären, daß die Frauen an umfangreiches Hilfspersonal gewöhnt waren. Nicht, daß sie daraufhin irgend jemanden gebeten hätte, die Cattenifrauen zu bedienen. Sie konnten verdammt noch mal ruhig lernen, für sich selbst zu sorgen, wie die Kolonisten es getan hatten.
    »Alle Arbeiten werden gemeinsam ausgeführt, Milista. Das sollten Sie sich von Anfang an merken.« Sie entließ die Frau, die ein Stück rückwärts ging, ehe sie sich umdrehte, mit einem knappen Kopfnicken. Empörung und Zorn lagen in der Haltung, in der Milista die Rampe hinunterstolzierte. Sie trug ein kleines Bündel, das sie abwechselnd über ihre Schulter hängte oder von einer Hand in die andere nahm. Kris fragte sich kurz, was sie wohl mitgenommen hatte, das so schwer war. Sie wußte nicht, ob Cattenifrauen Schmuck besaßen, aber wenn das alles war, was Milista anstelle frischer Kleidung mitgenommen hatte, dann würde sie die Sachen, die sie am Leibe hatte, sicherlich schon bald leid sein.
    Mit einer Mischung aus Entrüstung und Zorn, wobei letzteres vorherrschend war, rief Kris den nächsten Namen auf.
    Wie

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