Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey

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gesucht haben.«
    Das Ix Mentat betrachtete die Gestalt vor sich. Der Mann neigte den Kopf, als wollte er damit seine Bereitschaft zur totalen Unterwerfung anzeigen. Das Ix ragte bedrohlich vor dem Gefangenen auf, und der Triumph dieses Augenblicks schien den mächtigen Eosischädel anschwellen zu lassen.
    »Sieh mich an, Zainal«, verlangte das Ix. Die Stimme zitterte von einer Wut, die seit der Übernähme Lenvecs von Moment zu Moment gewachsen war.
    »Dich, Lenvec? Oder das Ix?« fragte Zainal ruhig, während er aufschaute und nicht länger die Rolle des besiegten und eingeschüchterten Gefangenen spielte. »Bist du immer noch neidisch auf mich, Bruder, weil ich es war, der auserwählt wurde? Du hast am Ende doch gesiegt.«
    Dann hob er die Hände in einer, wie es schien, Bitte um Gnade. Das Ix atmete angesichts einer solchen Reaktion scharf ein. Eine Wolke konzentrierten Staubs wallte zwischen Zainals Fingern hervor und drang in Ix’ Nasenlöcher ein. Der Gefangene wandte sich dem Mentat neben dem Ix zu und erzeugte eine zweite Staubwolke.
    »Was ist das?«
    Die Fesseln fielen von Zainals Händen ab, und mit einer Kraft, die für jemand derart Abgemagerten und Mißhandelten erstaunlich war, drückte der ehemalige Gefangene den Blasebalg und zielte auf den nächsten Eosi, der aufgesprungen war und den Mund öffnete, um zu protestieren. Die Wachen, die sich ihre Halstücher vor den Mund hielten, folgten Zainals Beispiel und sprühten den tödlichen Nebel in ein Gesicht nach dem anderen. Die erschrockenen Eosi, die niemals damit gerechnet hatten, in diesen abgeschotteten Räumen in der mehrfach geschützten Raumstation angegriffen zu werden, atmeten überrascht den tödlichen Staub ein. Tatsächlich war der langgestreckte Raum schon bald mit winzigen Partikeln erfüllt, die im grellen Schein der Beleuchtung funkelten, während sie langsam zu Boden sanken.
    Das Ix Mentat brach als erster der Anwesenden zusammen. Sein Körper zuckte und krümmte sich gepeinigt, als der Staub, den es unabsichtlich eingeatmet hatte, seine Lungen erreichte … und sie mit tödlichen Allergenen füllte. Auch andere Eosi faßten sich an den Hals und wanden sich in Krämpfen, als sich die Substanz in den Körpern auflöste.
    »Was geht da vor?« rief eine Stimme vom Bildschirm am Ende des Saales. Nicht alle Eosi befanden sich in dem Raum. Die vierzehn, die persönlich nicht hatten erscheinen können, verfolgten das Geschehen über eine visuelle Verbindung. »Ix! Pe! Co! Se! Antwortet! Wenigstens einer von euch!«
    Im Saal, in dem Cattenikörper in allen möglichen Verrenkungen verstreut lagen, ging Zainal ein paar Schritte auf den Schirm zu, stützte die Hände auf die Hüften, stellte sich in Positur und antwortete auf die ungeduldige Frage.
    »Diese Eosi sterben. Wir, Emassi Catteni, haben sie getötet für zweieinhalbtausend Jahre Ausbeutung und Versklavung, für die entsetzlichen Verbrechen an hilflosen Planeten, die zu begehen sie, und ihr, uns gezwungen habt. Ihr solltet euch lieber eine neue Zuflucht suchen, denn wir, die Catteni«, und er schlug sich mit der Faust vor die Brust, »werden euch jagen und vernichten, so wie wir diese dort vernichtet haben. Für euch wird es in dieser Galaxis keinen sicheren Ort mehr geben. Also verlaßt sie, und laßt euch nie mehr blicken!«
    Er wandte den Eosi auf dem Bildschirm den Rücken zu. Das Entsetzen auf ihren Gesichtern war wahrscheinlich die erste ehrliche Reaktion, die sie seit Jahrhunderten zeigten. Er hörte, wie sie auf diese Beleidigung ihrer Würde zischend die Luft einsogen.
    »Sind alle tot?« fragte Zainal und ging an der Reihe der Eosi entlang, die nun nichts mehr waren als schlaffe Haufen zitternden, stinkenden Fleisches, bis er die Überreste dessen erreichte, was einst sein Bruder gewesen war. Der Eosi-Wirt, der Lenvec übernommen hatte, besaß noch letzte Spuren seiner jungen, deutlich erkennbaren Gesichtszüge. Aber das Gesicht verwandelte sich schnell in eine häßliche Fratze, und der Körper schrumpfte auf die Größe des ursprünglichen Wirts. Von Lenvec war nur noch wenig übrig, obgleich der Eosi ihn nur kurze Zeit überlagert hatte. Aber immerhin lange genug, um einen törichten und sinnlosen Krieg gegen den Planeten zu führen, der Zainal beherbergte.
    »Ich denke, das war’s«, stellte der Sicherheits-Emassi fest und klappte seinen Helm auf, unter dem Kamiton zum Vorschein kam – ein ungemein erleichterter Kamiton. »Ich hätte nicht gedacht, daß wir es schaffen