Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
Vom Netzwerk:
harmlosen Flüssigkeit gefüllt war, und prostete seinem Gast zu. »Mögen Sie finden, was Sie verdient haben, Kapitän«, sagte er.
    Der Kapitän, der weitergetrunken hatte, während er seine Neuigkeiten loswurde, hatte mittlerweile eine weitere Flasche fast geleert. Er lachte heiser über Zainals Trinkspruch, leerte sein Glas in einem Zug, rülpste laut, schloß müde die blutunterlaufenen Augen und sackte auf dem Tisch zusammen.
    »Hey, Drassi, helfen Sie Wenger, ihn in die Pinasse zu schaffen«, befahl Zainal und verschluckte dabei die Worte, als hätte auch er mehr als genug von dem berauschenden Getränk konsumiert. Er bedeutete ihnen mit einer vagen Geste, den bewußtlosen Raumschiffkapitän zu entfernen.
    »An Ihrer Stelle«, sagte Wenger, »würde ich so schnell wie möglich aus dieser Gegend verschwinden. Der Käpt'n ist nicht der einzige, dem es nicht paßt, daß Sie hier im Gürtel herumschnüffeln.«
    »Einverstanden«, sagte Chuck, setzte die Füße des Kapitäns auf den Boden und half dabei, ihn in seinem Sitz festzuschnallen.
    Als er zurückkehrte, saß Zainal bereits im Pilotensessel. »Schnallen Sie sich an, Chuck, wir sehen zu, daß wir von hier wegkommen.«
    »Das hat mir auch der andere Pilot noch einmal nahegelegt.«
    Als sie glaubten, sich weit genug entfernt zu haben, bestand Zainal darauf, zurückzukehren und Baby zu holen, obgleich Bert Chucks Rolle übernahm und ihm davon abriet.
    Sie benutzten einen riesigen Asteroiden, um ihre Rückkehr zu tarnen.
    Ihre Begegnung mit den Bergleuten hatte sie erheblich von dem Kurs abgelenkt, der sie zu dem hohlen Felsen führen würde. Es gab einen ganz bestimmten Weg durch den Gürtel, um ihr Ziel zu erreichen. Daher waren sie gezwungen, gegen die Rotation des Gürtels zu fliegen. Als sie wieder in Gefahr gerieten, von den Bergleuten bemerkt zu werden, fanden sie den versteckten Eingang in das Trümmerfeld des Asteroidengürtels.
    Chuck bestand darauf, mit Zainal zurückzubleiben. »Sie müssen anständig essen. Ich habe keine Lust, mir Kris’ Vorwürfe anzuhören, wenn Sie zurückkommen wie eine verdammte Vogelscheuche.«
    »Vogel? Scheuchen?«
    Chuck erklärte ihm den Begriff. »Vielleicht haben Sie jetzt sogar die Chance, so ein Gebilde auf der Erde zu sehen. Lieber Himmel, ich war zwar froh, auf Botany weitgehend in Sicherheit zu sein, aber ich hätte nichts dagegen, mal wieder vor einer Vogelscheuche zu stehen oder ein Stündchen im Schaukelstuhl auf der Veranda zu sitzen, falls beides überhaupt noch existiert.«
    Bert blieb als Eskorte an Backbord neben ihnen, so daß Chuck, als er bemerkte, daß Zainal Mühe hatte, wach zu bleiben, den Vorschlag machte, den Autopiloten einzuschalten und eine Kleinigkeit zu essen. Dabei mischte er ein paar Tropfen von dem Beruhigungsmittel, das Leon der Erste-Hilfe-Ausrüstung beigepackt hatte, in das Felsläufergulasch, das er für Zainal anwärmte.
    Es kostete einige Anstrengung, den reglosen Catteni hinter dem Tisch hervorzuziehen und in seine Koje zu wuchten. Chuck zog ihm die Stiefel aus, lockerte seinen Gürtel und deckte den Schnarchenden zu. Dabei fragte er sich unwillkürlich, ob Zainal wohl immer schnarchte und wie Kris … An dieser Stelle brach er seine Überlegungen taktvollerweise ab und ging nach vorne, um Bert über seine letzten Aktivitäten zu informieren.
    »Gute Idee, Sarge, auch wenn er Ihnen die Hölle heiß machen wird, sobald er aufwacht. Okay, und so lenke ich die beiden Schiffe«, sagte Bert und erklärte Chuck ausführlich, was er tun mußte. »Wir haben einige Tage Flug vor uns, daher sollten wir uns auf einen Dienstplan einigen, damit wir auch mal schlafen können. Ich weiß, daß Zainal sich mit mir abwechseln wollte. In dieser Gegend dürften wir kaum auf irgendwelche Hindernisse stoßen. Hier gibt es nichts als planetenloses Urgestein. Völlig wertlos für jeden.«
    »Ich habe während unseres Aufenthaltes auf dem Landefeld geschlafen«, sagte Chuck. »Daher übernehme ich für uns beide die erste Wache. Okay?«
    »Prima.«
    Und so bewältigten sie die vierundzwanzig Stunden, die Zainal an einem Stück schlief.
    Als er aufwachte, raste er vor Wut, weil Chuck ihn mit dem Schlafmittel überlistet hatte, doch er beruhigte sich schnell, als er feststellte, daß er wieder frische Energie getankt hatte und einen gesunden Appetit entwickelte. Und daß jeder der Piloten hatte ausreichend schlafen können.
    Die Kolonisten in Retreat erfuhren vom Erfolg der Mission, als ein Kreuzer der

Weitere Kostenlose Bücher