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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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der Schmelze manövriert, so daß seine ›Ausrüstung‹ ins Schiff geschafft werden konnte, ohne den normalen Start- und Landebetrieb zu stören.
    »Es ist ein günstiger Platz«, hatte Zainal seinen Leuten erklärt. »Viele Schiffe landen und starten. Es ist außerdem der letzte Ort, wo man nach einem Emassi suchen würde.«
    Nachdem ihre Frachträume gefüllt waren, warteten sie auf eine Nachricht von Kasturi. Kamiton war unruhiger als Zainal und ging in den Korridoren auf und ab und verfluchte seine Komm-Einheit, die nicht einen einzigen Laut von sich gab. Sie warteten geschlagene zwei Tage, bis sogar Zainal die innere Anspannung anzumerken war.
    Beide Catteni waren auf der Kommandobrücke, als ein flaches, knatterndes Bodenfahrzeug durch die Tore rollte und hinter die KDL gelenkt wurde.
    »Es hat angehalten«, sagte Chuck und drehte sich auf seinem Platz an der Komm-Konsole um. Er schaltete die Außenkamera ein. »Drei Personen, zwei kleinere, eine größere.«
    Sofort sprangen Zainal und Kamiton auf und rannten durch den Gang zur Luftschleuse des Frachtdecks.
    »Bereithalten für den sofortigen Start!« rief Zainal über die Schulter, und Gino begann hastig mit den Vorflug-Checks, wie er es schon des öfteren getan hatte, um sich während der langen Wartezeit zu beschäftigen. »Und drehen Sie das Schiff leicht nach Steuerbord, um das Fahrzeug zu verbrennen.« Diese Aufforderung kam über das Interkom vom Frachtdeck.
    »In Ordnung, Captain«, murmelte Gino und tippte eilends den notwendigen Code ein, damit die Antriebsdüsen das Objekt zu einem nicht mehr identifizierbaren Klumpen zusammenschmolzen.
    Ihr Abflug erfolgte relativ unbemerkt. Sie stiegen auf und befanden sich längst außerhalb der Atmosphäre von Catteni, als Zainal und Kamiton grinsend nach vorne kamen.
    »Wir haben sie«, sagte Kamiton, während Zainal Gino ein Zeichen gab, den Pilotensessel freizumachen. Kamiton, der seltsamerweise einen Raumanzug trug und den Helm unterm Arm hatte, lehnte sich gegen die Kabinenwand.
    Damit man ihn nicht sehen kann, dachte Kris, während Zainal mit der Raumstation Sichtkontakt aufnahm, um sich die Genehmigung zum Verlassen des cattenischen Raumsektors zu holen. Aber weshalb trug Kamiton einen Anzug?
    »Ich habe gleich bei Netz Vier geparkt«, sagte Kamiton, als hätte er in Gedanken ihre Frage gehört. »Schlag jetzt allmählich diese Richtung ein.«
    Der Kontakt wurde hergestellt, die Genehmigung erteilt. Zainal erklärte dem Fluglotsen, daß er eine weitere Ladung von den Erzen holen wolle, die er aus dem Haufen Raumschutt herausgekratzt hatte.
    »Natürlich werden sie dir wieder folgen«, sagte Kamiton. »Wir sehen uns auf Botany«, fügte er hinzu, ehe er sich den Helm über den Kopf stülpte und zur Luftschleuse hinunterstampfte. »Können Sie mich hören?« fragte er ein paar Minuten später von seinem eigenen Schiff aus.
    Kris drückte mit dem Finger fester als nötig auf die Kontaktfläche – ihr Körper hatte noch nicht registriert, daß er sich nicht mehr gegen die cattenische Schwerkraft behaupten mußte – und gab ihm die Bestätigung.
    Zainal nahm eine leichte Kurskorrektur vor, so daß er genau auf das Zentrum von Netz Vier zuzusteuern schien – riesige cattenische Glyphen waren auf dem Netzgewebe befestigt worden, und nur ein Blinder hätte die ›4‹ übersehen. Er bremste, so daß das Schiff beinahe stillstand, als die Kontrollichter der Luftschleuse aufflammten. Dann ließ er die KDL treiben und zählte dabei gemächlich bis zweihundert – Kris neben ihm zählte leise mit –, ehe er die Antriebsdüsen wieder aktivierte und seine Position verließ. Danach wechselte er den Kurs und gab Gino ein Zeichen, auf volle Kraft zu gehen.
    Es blieb nur wenig Zeit für Tubelin, die menschliche Crew kennenzulernen, und für Zainals Söhne, Bazil und Peran, sich an die Vorstellung zu gewöhnen, daß es Menschen gab, die ihre Sprache beherrschten und keine Sklaven waren. Kris brach beinahe in Tränen aus über den Zustand der beiden Jungen. Sie waren völlig verdreckt, und ihre Kleidung war total zerfetzt; durch die ausgefransten Löcher waren an ihren Gliedmaßen deutlich Kratzer und Schnitte zu erkennen. Man konnte beinahe ihre Rippen zählen, und ihre Gesichter wirkten so hager, als wären sie kurz vor dem Verhungern. Das erste, worum sie Zainal baten -sobald sie in ihm ihren Vater erkannt hatten – war ein Schluck Wasser.
    »Sie wollten nichts von mir annehmen«, erklärte Tubelin. »Sie hatten

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