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Die Diener Der Eosi

Die Diener Der Eosi

Titel: Die Diener Der Eosi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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keine Angst, Zainal. Sie haben dein Blut und deinen Mut. Ich glaube, ihnen wurde Grausames zugefügt.«
    Zainal selbst badete die Jungen, versorgte ihre Wunden und schien jede verheilte Narbe zu zählen. Kris reichte ihm auf Botany hergestellte Arzneien, und sie zuckten vor Schmerzen sogar unter den sanften Händen ihres Vaters zusammen. Kris konnte es kaum ertragen, wenn sie sich vorstellte, wie schlecht sie behandelt worden sein mußten … schlechter noch als die Rassi, die einmal vor ihren Augen zur Arbeit getrieben worden waren.
    Die ganze Zeit redete Zainal leise auf sie ein, nicht sanft, nicht in der gleichen Weise, wie sie selbst mit Zane reden würde, sondern so wie ein Erwachsener, der sich bemüht, ein verängstigtes Tier zu beruhigen.
    Tubelin schaute durch den Türspalt herein, und beide Jungen erstarrten. Ihre Augen weiteten sich vor Angst, die sein unerwartetes Auftauchen in ihnen wachrief. Als sie Tubelin erkannten, entspannten sie sich ein wenig.
    »Ich habe saubere Kleider, Zainal. Ich werde die Lumpen in den Raum schießen, wenn Sie sie mir geben, Kris.« Sie hielt die Fetzen zwischen Daumen und Zeigefinger und ließ sie in den Sammelbehälter fallen, den Tubelin ihr einladend hinhielt.
    »Ich denke, vorerst sollten sie nur ein wenig klare Suppe und etwas Brot zu sich nehmen«, sagte Zainal, während er sie zur Bordküche brachte. Coo und Pess saßen allein am Tisch, und die Jungen blickten regelrecht durch sie hindurch, als existierten die beiden Deski gar nicht. Nun, dachte Kris, wahrscheinlich hat man ihnen beigebracht, daß Deski nur knapp über den Rassi stehen. Als Coo und Pess Anstalten machten, sich zu erheben, bedeutete Zainal ihnen sitzen zu bleiben. Jemand hatte bereits einen Behälter Suppe in den Heizofen gestellt, und Kris brauchte sie nur in Tassen zu füllen und Brot herauszuholen. Zainal hob einen Finger zum Zeichen, daß er auch ein Stück haben wollte. Mein Gott, dachte Kris. Wie sollen wir es nur schaffen, die schlimmen Erfahrungen aus ihrem Bewußtsein zu verdrängen? Oder werden sie sich für die üble Behandlung revanchieren, indem sie meinen Sohn drangsalieren?
    Zainal nahm seinen Söhnen gegenüber neben Pess Platz, tauchte sein Brot in die Suppe und blies darauf, um sie abzukühlen. Die Jungen taten nichts, allerdings beobachtete Kris, wie die Zungenspitze des älteren Jungen, Bazil, über seine aufgesprungenen Lippen glitt. Zainal tauchte sein Brot zuerst in Bazils Tasse und danach in Perans, ehe er es aß, als wollte er ihnen demonstrieren, daß es nicht nur eßbar, sondern auch ungefährlich sei.
    »Eßt. Ihr braucht Nahrung. Das ist gut.«
    Peran, der Jüngere, konnte seinen Hunger nach dieser Einladung nicht mehr bändigen und verbrannte sich beinahe die Zunge, als er hastig in sein Brot biß. Bazil bedachte ihn mit einem fast herablassenden Grinsen, hatte es aber genauso eilig, den ersten Bissen in den Mund zu stopfen.
    Als sie ihre Mahlzeit beendet hatten, warteten sie und starrten den kleinen Backofen an, von dem sie wußten, daß er noch Suppe enthielt. Perans Lider senkten sich langsam über seine Augen, aber er richtete sich kerzengerade auf, sobald Bazil ihn kniff.
    »Schluß damit, Bazil«, befahl Zainal in neutralem Tonfall. »Wir brauchen auch Schlaf. Wenn ihr wach werdet, gibt es noch mehr Suppe. Das verspreche ich euch!« Zainal stand auf und zeigte ihnen den Weg an. Dabei nahm er sie nicht an die Hand, wie er es wahrscheinlich mit Zane gemacht hätte, sondern zeigte ihnen nur die Richtung an, in der sie sich entfernen sollten. Coo beugte sich über den Tisch und tätschelte Kris’ Hand, und Pess bot ihr ein quadratisches Stück Stoff an, als sie zu schniefen und dann zu weinen anfing.
    »Emassi sein nicht einfach«, sagte Coo.
    Als Pess’ dünner Arm sich um ihre Schultern legte, warf Kris sich in die Umarmung der Frau und ließ ihren Tränen freien Lauf. Es war ihr egal, ob einer der anderen Catteni hereinkam und sie weinen sah.
    Als Zainal zurückkehrte, hatte sie das Schlimmste schon überwunden. Er wußte, daß sie geweint hatte, weil ihre Augen gerötet waren.
    »Sie haben Schlimmes erlitten«, sagte Zainal. »Das sollte man berücksichtigen, wenn das hier zu Ende ist.« Er griff nach der Flasche mit dem Selbstgebrannten Schnaps und schenkte sich ein großes Glas ein. Er nahm einen großen Schluck. »Tubelin ist ein guter Emassi, aber noch nicht einmal ihm gefiel, was er sah, als er die Farm besuchte, wo sie wie Rassi arbeiten mußten.«
    »Waren

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