Die Diener Der Eosi
der Anlage lange Schlangen, wo, wie Zainal erklärte, die Fracht automatisch in die KDL geladen würde.
»Wodurch?« fragte Ninety. »Wir haben nicht genug Raumanzüge …«
Zainal grinste und hob eine Hand. »Deshalb gibt es Luftschleusen zwischen den Hauptabteilen des Schiffs und den Frachträumen. Die KDL ist ein Vielzwecktransporter – Fracht, Sklaven, alles mögliche.«
Es gab eine kurze, heftige Diskussion, als der Stations-Emassi von Zainal verlangte, drei Catteni mit an Bord zu nehmen, die so schwerverletzt waren, daß sie keinen weiteren Nutzen mehr für ihn hatten. All dies geschah, während die Rampen durch die offene Frachtluke der KDL geschoben wurden und Ninety, in einen Raumanzug gehüllt, die Kontrollen bediente.
»Sobald die Decks voll sind, starten wir«, meinte Zainal zu Ninety. »Deshalb suchen Sie sich am besten einen sicheren Halt, wenn der Ladevorgang beendet ist.«
»Ich höre und gehorche, Drassi«, sagte Ninety undsalutierte nach Catteniart, indem er sich mit einer Faust gegen die Brust schlug.
»Bekommen Sie denn keinen Ärger?« wollte Gino von Zainal wissen. Er musterte ihn nervös.
»Bereiten Sie nur einen schnellen Start vor. Diese Station hat keine Waffen«, versicherte Zainal ihm.
»Aber können Sie sich so einfach weigern, verletzte Männer an Bord zu nehmen?« fragte Gino.
»Ich nehme sie nicht auf eine zweiwöchige Reise nach Catteni mit«, sagte Zainal. »An dieser Station landen und starten ständig Frachtschiffe. Das nächste kann sie mitnehmen. Ich tue es nicht.«
So kam, daß Zainal, sobald Ninety ihm meldete, daß die vier Frachtdecks voll waren, Gino mit einem Kopfnicken das Startzeichen gab. Im selben Moment tauchten drei in Raumanzüge gehüllte Gestalten aus einer Schleuse neben dem Frachttor auf der Landeplattform auf.
Zwei Gestalten stützten die humpelnde dritte, als die drei sich dem Schiff näherten.
Zainal streckte die Hand aus und schaltete die Komm-Konsole ab und ließ damit die wütenden Beschimpfungen des leitenden Emassi verstummen.
»Wir konnten dieses Risiko nicht eingehen«, erklärte Zainal, als er in die geschockten Gesichter seiner Mannschaft blickte.
Als sie wieder im Weltraum waren, wechselten Zainal und Ninety, dem solche Raumanzug-Operationen mittlerweile besonderes Vergnügen bereiteten, die ID-Symbole auf dem Rumpf der KDL, so daß sie wieder denen entsprachen, die sie bei ihrem ersten Ausflug nach Catten benutzt hatten. Im Funkkontakt mit der riesigen Raumstation verwandelte Zainal sich wieder in Drassi Venlik, der – für einen Catteni ausgesprochen fröhlich – meldete, daß er mit dem Erz, das er im Asteroidengürtel hatte zurücklassen müssen, zurück sei.
Es gab einige gefährliche Momente für Kris, als die Raumstation offizielle Vertreter zu ihnen an Bord schickte, die sich vergewissern sollten, ob das Erz in Drohnen umgeladen und auf den Planeten gebracht werden sollte oder ob das Schiff die Erlaubnis erhalten sollte, in der Nähe der Fabrikationsanlagen zu landen, in denen das Erz benötigt wurde. Die letzte Etappe der Reise hing davon ab, ob Zainal die Genehmigung für eine direkte Anlieferung erhielt. Einer der Kontrolleure war offenbar entschlossen, den genauen Fundort der wertvollen Erzladung in Erfahrung zu bringen.
»Es ist von Rechts wegen meine Fundstelle«, erklärte Drassi Venlik. Er stand in kampfbereiter Haltung da, die Beine leicht gespreizt, die Hände an den Seiten und die Arme nach hinten angewinkelt. Seine Entschlossenheit war für die Kontrolleure nicht zu übersehen, auch wenn sie selbst Emassi waren.
Schließlich teilten sie ihm mit, daß sein Schiff auf der Planetenoberfläche unweit des Hüttenwerks landen solle, wo das Erz verarbeitet würde. Zainal und seine Mannschaft komplimentierten die Kontrolleure vom Schiff und erhielten vom Werk sofort die Landeerlaubnis.
»Es hätte nicht besser laufen können, wenn ich selbst die Befehle gegeben hätte«, sagte Zainal auf Englisch und grinste triumphierend.
»Okay«, sagte Ninety, »aber hätten Sie sich tatsächlich mit dem Emassi angelegt?«
Zainal lachte. »Es gibt viele Drassi, die eigentlich Emassi sind, die nicht den von Eosi verlangten Standard der Auserwählten erfüllt haben. Sie haben Familien, die ihnen sofort zu Hilfe eilen. Diese Stations-Emassi wissen nur das, was sie für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben wissen müssen.« Er demonstrierte mit einem Fingerschnippen seine Herablassung für sie.
Kris stellte fest, daß Zainal zunehmend
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