Die Diener Der Eosi
behandeln.«
»Wie alt sind sie?«
»Neun und sieben.«
»Von derselben Mutter?«
»Nein. Gutes Catteniblut in beiden.«
»Sie müssen eine Menge lernen, nicht wahr?« Während Kris einerseits das Gefühl hatte, bereit zu sein, die Herausforderung anzunehmen, hoffte sie andererseits, ihr gewachsen zu sein. Ein anderer Punkt war, daß Zainal ihr seine eigenen Kinder anvertraute. Wie schlecht waren sie wohl behandelt worden, weil Zainal der Verpflichtung der Familie nicht gefolgt war, sich den Eosi als ›Auserwählter‹ zur Verfügung zu stellen?
»Wir alle müssen noch viel lernen«, sagte Zainal, schmiegte seine Wange an ihre und drehte sie auf die Seite, damit sie eng umschlungen einschlafen konnten.
»Jetzt kommt der lustige Teil«, kündigte Zainal der Mannschaft der KDL an, die sich auf der Kommandobrücke versammelt hatte. Sie näherten sich einem der ödesten Planeten. Wie konnte irgendwas oder irgendwer da unten leben?
Sie hatten zuerst Kamiton im Asteroidengürtel abgesetzt und lange genug gewartet, um von ihm zu erfahren, daß die Beobachtungssatelliten, die er im Gürtel zurückgelassen hatte, die Bestätigung lieferten, eine ganze Reihe Schiffe sei in nächster Nähe aufgetaucht. Sie hatten sicherlich nach Hinweisen gesucht, wo Zainal/Venlik seine restliche Ladung deponiert hatte.
Kamiton würde nach Catten zurückkehren und dort melden, daß er keine geeigneten Planeten in den drei Systemen gefunden hätte, die er angeblich erkundet hatte. Er hätte die Gelegenheit, sich mit den anderen Dissidenten in Verbindung zu setzen und ihnen zu versichern, daß Zainals Zufluchtsort uneinnehmbar wäre. Er würde außerdem Perizec aufsuchen, Zainals Erzeuger, und mit ein wenig Glück den Aufenthaltsort von Zainals beiden Söhnen erfahren. Da die Familie so viele ›Auserwählte‹ bereitgestellt hatte, hatte sie auf dem Planeten umfangreiche Besitztümer. Die beiden Jungen konnten sich wer weiß wo aufhalten.
Mit einer gestohlenen Ladung würde Zainal eintreffen. Diesmal würden sie an der Raumstation anlegen müssen.
»Es wird für dich einfacher sein, da in der Station nicht dieselbe hohe Schwerkraft wie auf Catten herrscht«, hatte Zainal Kris erklärt, die sich nicht gerade darauf freute, sich noch einmal über einen längeren Zeitraum hinweg mehr wie ein zusammengepreßter Stein als wie ein menschliches Wesen vorzukommen. »Aber du darfst wahrscheinlich das Schiff nicht verlassen. Dafür siehst du nämlich nicht cattenisch genug aus.« Dabei war er ihr mit der Hand durch ihr kurzgeschnittenes, wieder naturfarbenes Haar gefahren.
Die restliche Mannschaft war dieselbe. Gino, Ninety und Mack Dargle hatten eine Menge Catteni dazugelernt. Kamiton hatte ihnen sogar ein paar sogenannte ›Catteni‹-Witze erzählt, die nach ihrer Übersetzung bei den Zuhörern die irritierte Frage aufwarfen, was denn daran so lustig sei.
»Sie erinnern mich an alte Slapstick-Nummern«, sagte Kris, »im Stil der Marx Brothers, allerdings nicht mit der gleichen Klasse. Eher schon wie bei den Three Stooges.«
»Die waren doch nie so gut wie die Marx Brothers«, sagte Ninety.
»Sprechen Sie Catteni«, sagte Zainal und musterte sie zornig.
»Ich bitte um Vergebung«, sagte Kris mit übertrieben unterwürfigem Tonfall und einer sehr tiefen, rasselnden Cattenistimme.
Mit der KDL, die den Identifikationscode eines Schiffs trug, das Kamiton mit der gesamten vorderen Hälfte in einen Asteroiden gebohrt vorgefunden hatte, umkreisten sie den öden Planeten und nahmen mit der Bergbaustation Verbindung auf. Es war eine riesige zerschrammte Halbkugel, die wie eine zerfurchte Blase in einer der höhergelegenen Regionen errichtet worden war. Diese Station war ausgewählt worden, weil sie über keinerlei Einrichtungen zur Erzverarbeitung verfügte, daher würde ihre gestohlene Fracht zu Zainals Geschichte, daß er solche Erze im Gürtel gefunden hätte, durchaus passen. Offenbar hatte dieser Planet einst über Ozeane verfügt, die vor Jahrtausenden einer Eiszeit zum Opfer gefallen waren und nun in fester Form unter der Oberfläche lagerten. Es gab auch noch weitere Kuppeln, die in tiefer gelegenen Gebieten, offenbar ehemaligen ozeanischen Gräben, errichtet worden waren. Während die KDL Landeerlaubnis erhielt und in den Sinkflug überging, konnten sie schwere Fahrzeuge beobachten, die zahlreiche übergroße, mit Roherz beladene Loren zu einer Art Hauptlager schleppten, wie Kris annahm.
Mehrere dieser Fahrzeuge bildeten bereits vor
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