Die Dienerin - Gesamtausgabe
nur eine kleine Tasche dabei gehabt, er trug jetzt einen neuen Anzug, der vermutlich im Apartment gehangen hatte. Dunkelblau mit Nadelstreifen, sehr elegant fand sie, aber sie sagte nichts.
„Fertig?“
Es klang seltsam ausdruckslos von ihm.
„Ja“, sagte sie kurz und knapp.
Der Fahrer fuhr sie nach Nizza zum Flughafen, dort stiegen sie in den gleichen Privatflieger. Kaum im Flieger, holte er Zeitungen raus und las die ganze Zeit. Selda und er wechselten kaum ein Wort miteinander. Nach der Landung wurden sie abgeholt, wieder das gleiche in grün, John sprach kaum und schaute aus dem Fenster. Fast glaubte Selda, da ss er verlegen war, nur wusste sie überhaupt nicht warum. Was war passiert? Was war nun anders, dass er so distanziert und stumm war? Um 17 Uhr waren sie wieder zuhause, das heißt John war zuhause, Selda war wieder an ihrem Arbeitsplatz. Sie überlegte, ob sie ins Gästezimmer gehen und sich umziehen sollte, aber sie hatte nicht das Gefühl, dass die Zimmermädchen Uniform zum Einsatz kommen würde heute.
Plötzlich hörte sie laute Stimmen. Sie versuchte angestrengt hinzuhören. Sie erkannte John´s Stimme und eine andere weibliche Stimme. Sie ging zur Tür und öffnete sie einen Spalt, sie erkannte Simones Stimme.
„Wie konntest du mir das antun John? Das war unsere Wohnung, unser zuhause, du hast es mir genommen, du hast es besudelt! Ich werde dir das niemals, nie verzeihen!“
Selda spürte einen Stich im Herzen. Sie fühlte sich mies, und vor allem schuldig, obwohl sie nichts verbrochen hatte. Aber stimmte das? Sie hatte mit einem verheirateten Mann geschlafen, natürlich war sie schuldig, obwohl es die Ehefrau abgesegnet hatte, aber selbst sie schien eine unsichtbare Grenze zu haben. Und diese hatte Selda überschritten. Sie packte ihre Tasche, legte das Versace Kleid auf das Bett, sie schloss die Augen. Dann ging sie hinaus und schloss die Tür hinter sich. Sie schaute nicht mehr zurück. Aber sie weinte wegen dem Kleid.
15.
Freitag 7.30 Uhr
Selda lag seit Stunden wach. Tausend Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie dachte an den Flug, an das luxuriöse Hotel, an das Apartment und das sensationelle Versace Kleid. Sie hatte es dort gelassen, bei der Arbeit, und es schmerzte, wenn sie nur daran dachte. Warum hast du es nicht mitgenommen schimpfte sie sich selber aus. Es war verletzter Stolz, vielleicht auch falscher Stolz, denn was hatte das Kleid mit ihrem Stolz zu tun? Es war Simone bestimmt völlig egal, vermutlich wusste sie nicht mal von dem Kleid. John hatte sich nicht gemeldet. Nachdem sie nach Hause gefahren wurden, hatte sie ihn weder gesehen noch gesprochen. Selda hatte nur ein Gespräch zwischen John und Simone gehört und war sich sicher, es ginge um sie und um die Reise nach Monaco. Aber so langsam war sie sich nicht sicher. Die Zeit verging und sie überlegt, was sie tun sollte. Ich gehe einfach hin zur Arbeit, immerhin habe ich eine Verpflichtung. Außerdem hat mir niemand gesagt, ich solle nicht kommen. John hat mich eingestellt und John soll ich auch feuern. Sobald sie sich entschieden hatte, was sie tun sollte, entspannte sie sich. Sie zog sich an, aß eine Kleinigkeit und fuhr wie immer los.
Freitag morgen 9 Uhr
Ela öffnete die Tür und strahlte sie an.
„Guten Morgen, wie geht es ihnen?“
Selda fühlte sich schon sehr viel besser und antwortete fröhlich:
„Ausgezeichnet, ich hoffe ihnen geht’s genauso!“
Ela ging es gut, das sah man sofort. Entweder wusste Ela nichts von dem Streit oder sie konnte ihre Gedanken sehr gut verbergen. Selda tippte auf letzteres.
Neugierig schritt Selda sofort ins Gästezimmer. Sie war sehr erstaunt, dass das Zimmer unverändert war, a nscheinend hatte es niemand seit gestern betreten. Das Kleid lag unberührt auf dem Bett, wie eine schöne Braut lag es da und wartete berührt zu werden. Die Zimmermädchen Uniform hing im Schrank. Selda zog sich aus und wollte gerade das Kleid anziehen, als John das Zimmer betrat. Er starrte Selda erregt an, seine Augen wanderten über ihren ganzen Körper.
„Ich wollte zuerst mit dir reden, aber du siehst einfach umwerfend aus, ich muss dich jetzt ficken!“
Selda ließ das Kleid fallen, und ging auf ihn zu, sie zog ihn zu Boden und umklammerte seine Hüfte mit ihren Beinen. Sie lockerte den Griff und griff zwischen seine Beine. Er schaute erst
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