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Die Dienerin - Gesamtausgabe

Die Dienerin - Gesamtausgabe

Titel: Die Dienerin - Gesamtausgabe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Miller
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die Bemerkung, du hast verdammt gute Arbeit abgeliefert! Wenn du nichts dagegen hast, bist du die nächsten Monate sehr gut beschäftigt bei mir!“
    Selda konnte es kaum fassen, wow! Alle negativen Gedanken waren weggefegt, er war zufrieden mit ihr, nur das zählte. Sie verdiente sehr, sehr gut, würde von der Welt einiges sehen und sie würde dabei auch noch befriedigt. Das Leben war schön!
    „Und übrigens, du kannst gleich Feierabend machen, hier dein Geld. Verjux es, verjubel es, genieß es, erfülle deine Wünsche und Träume, und wenn du Montag her kommst dann wirst du all meine Wünsche und Träume befriedigen.“
    Selda nickte glücklich. John verabschiedete sich und ging raus. Selda sprang sofort auf das Bett und schlug auf die Bettdecke, sie zappelte und tobte vor Lust und Freude. 50000,- Euro schrie sie dabei und imitierte Julia Roberts in Pretty Woman , die sich allerdings mit mickrigen 3000,- Dollar zufrieden geben musste. Wer hätte das gedacht, Selda Dursun, eine Hausfrau aus Balikesir, Türkei hatte gerade fünf Riesen in einer Woche verdient. Das schrie nach einem kleinen, feinen Einkaufsbummel.
     
     
    16.
    Samstag Vormittag
     
    Es war ein wundervoller morgen, die Sonne schien Selda ins Schlafzimmer und sie blinzelte verschlafen auf die Uhr. 9 Uhr morgens, endlich einmal ausgeschlafen. Leider konnte sie selten ausschlafen, spätestens um 7 Uhr war sie meistens wach, ihre innere Uhr ließ sich leider nicht umstellen. Ihr Kater Felix schnurrte um sie herum, sie liebten den Kater über alles, sie hatte ihn seit 10 Jahren und jeder Mann, der Felix nicht mochte, wurde sofort abserviert. Manchmal wenn Selda überlegte, musste sie sich eingestehen, dass Felix ihre längste Beziehung in ihrem Leben war, denn ihren Vater verlor sie sehr früh. Ihre Mutter heiratete wieder, und Selda wurde schnell zur Oma abgeschoben. Obwohl Selda ihre Oma über alles geliebt hatte, hatte sie in ihrer Wohnung nicht ein einziges Foto von ihr. Selbst heute, 20 Jahre nach ihrem Tod, war der Anblick von ihr schmerzhaft. Keine traurigen Gedanken heute Selda, sagte sie laut, sie schminkte sich die Lippen knallrot und lächelte ihr Spiegelbild an. Ich bin der Star heute, ich werde mich verwöhnen und wie!
    Nach einem üppigen Frühstück rief Selda ihre beste Freundin Canan an. Canan war ein Kapitel für sich, sie hatte sehr jung geheiratet und wurde bereits in den Flitterwochen von ihrem Mann betrogen, trotzdem hielt sie, aus welchen Gründen auch immer, zu ihrem Mann und ließ sich erst nach 5 Jahren scheiden. Das einzig richtige dabei war, dass beide auf Kinder verzichtet hatten. So gab es wenigstens kein verstörtes Kind, das zwischen beiden hin und her gerissen wur de. Canan war ausnahmsweise zu Hause und Selda bot ihr, sie zu Hause abzuholen damit beide in der Innenstadt bummeln konnten. Canan sagte natürlich nicht nein, vor allem weil sie eher ein fauler Mensch war, der eher nahm, als das er gab. Selda hatte immer über diesen Charakterzug hinweg gesehen, obwohl es ihr manchmal schwer fiel.
    Zwei Stunden später s aßen beide in Seldas Honda Civic und brausten durch die Straßen. Selda war in ihrem Element, sie wusste genau: Theoretisch kann ich mir heute alles kaufen, was mein Herz begehrt! Canan fiel sofort auf, das Selda anders war als sonst und sprach es, offen wie sie war sofort aus.
    „Sag mal, hast du im Lotto gewonnen? Du hast teure Schuhe, eine neue Tasche und du grinst die ganze Zeit! Irgendwas ist anders als sonst, also los, spuck es aus!“
    Freundin hin oder her, Selda konnte Canan unmöglich die Wahrheit erzählen. Erstens kannte sie Seldas Geheimnis nicht, und zweitens könnte Canan sie niemals verstehen. Wie konnte sie ihr auch sagen, dass ein Mann ihr täglich 10000,- zahlte, nur um sie zu ficken! Das war einfach zu bizarr, sie selbst konnte es immer noch nicht fassen.
    „Quatsch, nix mit Lotto, ich habe nur einen neuen Job als Haushälterin bei reichen Leuten. Die wohnen wie die Ewings oder Carringtons, überall Gemälde, Seidentapeten und Silberrahmen. Und sie zahlen gut.“
    Canan ging es finanziell sehr gut. Obwohl oder weil ihr Mann untreu war, zahlte er ihr jeden Monat 1500,- Unterhalt, das schlechte Gewissen war hier doch zu etwas nutze. Canan hielt ihr Geld immer gut zusammen, sie war fast geizig und gönnte sich kaum etwas. Selda war da ganz anders, wenn sie was wollte, dann kaufte sie sich das auch oder sie sparte wenigstens darauf hin. Canan gab nur selten ihren Wünschen nach. Sie war ein

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