Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung
frei.
Ihre Bewegungen drücken Entschlossenheit und Erfahrung aus, wie sie in den Pilotensitz steigt, wie sie den Koffer aufschnappen lässt.
Im Koffer kommt eine kleine, aber verheerende Bombe zum Vorschein, die sie unter der Konsole anbringt. Sie lacht, leise, lasziv. Die Kamera schwenkt auf ihr Gesicht.
Morgana.
Fluchend warf Nash das Papierflugzeug in die Luft. Es stürzte sofort ab. Was machte er hier eigentlich? Er träumte vor sich hin und erging sich in erbärmlich schlechtem Symbolismus.
Er hatte zu arbeiten, oder etwa nicht?
Fest entschlossen, genau das jetzt auch zu tun, richtete er sich auf und sandte ein paar Bücher zu Boden. Er griff nach der Fernbedienung, schaltete den Fernseher aus und drückte den Knopf des Kassettenrecorders, um das Band mit den Interviews ablaufen zu lassen.
Es dauerte keine fünf Sekunden, bis ihm klar wurde, dass das ein Fehler war. Er war nicht in der Verfassung, um Morganas Stimme zu hören.
Er erhob sich und warf einen Stapel Bücher um, stieg über sie. Er dachte nach, ja. Er dachte, dass er unbedingt aus diesem Haus herausmusste.
Und er wusste ganz genau, wohin er gehen würde.
Schließlich war es seine Entscheidung, versicherte er sich, als er nach den Autoschlüsseln griff. Wenn es einen juckte, dann musste man sich eben kratzen.
Morganas Laune hatte sich so weit gebessert, dass sie sogar die Melodie im Radio mitsummen konnte. Genau das brauchte sie jetzt. Eine Tasse Kamil entee zur Beruhigung, eine Stunde Alleinsein und angenehme, konstruktive Arbeit. Nachdem sie den Rosenquarzblock sorgfältig verpackt hatte, hatte sie sich ihre Inventarliste vorgenommen. Und sie hätte auch den ganzen Nachmittag damit verbracht, wäre sie nicht gestört worden.
Hätte sie besser Acht gegeben, wäre sie vielleicht darauf vorbereitet gewesen, als Nash die Tür aufriss. Aber jetzt machte es auch keinen Unterschied mehr, denn er marschierte auf ihren Schreibtisch zu, riss sie an den Armen hoch und pflanzte einen langen, festen Kuss auf ihren überraschten Mund.
„Das“, sagte er befriedigt, als er endlich Luft holen musste, „war meine Idee.“
Ihre Nerven vibrierten, und Morgana schaffte es nur, ein kleines Nicken zu Stande zu bringen. „Ich verstehe.“
Er ließ seine Hände zu ihren Hüften gleiten und hielt sie fest. „Mir hat es gefallen. Er ließ keinen Zweifel an seiner Entschlossenheit.“
„Wie schön für dich.“ Sie sah über ihre Schulter und erblickte Mindy, die mit einem wissenden Lächeln im Türrahmen stand. „Ich komme schon zurecht, Mindy.“
„Oh, da bin ich ganz sicher.“ Sie blinzelte Morgana zu und schloss die Tür.
„Also?“ Morgana bemühte sich um Fassung und legte die Hände an seine Brust, um ihn von sich zu schieben. Sie weigerte sich zu registrieren, dass ihr Puls hämmerte und ihre Knie weich waren. Auf diese Art konnte man nicht die Oberhand behalten. „Gibt es noch etwas?“
„Da gibt es sogar noch sehr viel.“ Ohne ihren Blick freizugeben, drängte er sie gegen den Schreibtisch. „Wann sollen wir damit anfangen?“
Sie musste lächeln. „Ich denke, das kann man wirklich direkt und geradeheraus nennen.“
„Nenn es, wie du willst.“ Da sie hohe Absätze trug, brauchte Nash den Kopf nur vorzuschieben, um an ihrer vollen Unterlippe zu knabbern. „Ich will dich, Morgana. Ich weiß, ich werde nicht mehr klar denken können, solange ich nicht ein paar Nächte mit dir verbracht habe. Ausgiebige, lange Nächte.“
Das Vibrieren wurde stärker und breitete sich aus. Sie klammerte die Finger um die Kante der Schreibtischplatte, um das Gleichgewicht halten zu können, aber ihre Stimme klang tief und sicher. „Ich würde behaupten, dass du nie wieder klar denken wirst, nachdem du mit mir geschlafen hast.
Überleg dir also ganz genau, worauf du dich da einlässt.“
Er griff an ihr Kinn und strich mit seinen Lippen über ihren Mund. „Das Risiko gehe ich ein.“
Ihr stockte für einen Moment der Atem, ehe sie sich wieder unter Kontrolle hatte. „Mag sein. Aber ich muss mir überlegen, ob ich es eingehen will.“
Seine Lippen an ihrem Mund verzogen sich zu einem Lächeln. „Leb doch einfach gefährlich.“
„Das tue ich.“ Für einen kurzen Moment lang gestattete sie sich zu genießen, was er ihr bot. „Was würdest du sagen, wenn ich behauptete, es sei noch nicht die richtige Zeit? Und dass wir beide es dann wissen werden, wenn die Zeit reif dafür ist.“
„Ich würde sagen, du versuchst dich
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