Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung
Verlauf des Programms folgen. Tröste und bemitleide mich gefälligst, anstatt dir Ausreden für ihn einfallen zu lassen.“
Pflichtschuldig unterdrückte Ana das Grinsen und sah betreten drein.
„Entschuldige, ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.“
„Dein weiches Herz. Mal wieder.“ Morgana küsste sie auf die Wangen.
„Aber ich vergebe dir.“
Ein zitronengelber Schmetterling flatterte vorbei. Ana streckte abwesend die Hand aus, und der Falter setzte sich vorsichtig auf ihre Handfläche. Sie blieb stehen und streichelte die zerbrechlichen Flügel. „Warum erzählst du mir nicht, was du vorhast, nachdem dieser so von sich selbst in Anspruch genommene Autor dich so unendlich wütend macht?“
Mit einem Achselzucken strich Morgana über die herabhängenden Blüten einer Glyzinie. „Ich glaube, ich werde für ein paar Wochen nach Irland fahren.“
Ana entließ den Schmetterling mit den besten Wünschen, dann drehte sie sich zu ihrer Cousine. „Gute Reise. Aber ich möchte dich daran erinnern, dass Weglaufen keine Probleme löst, sondern sie nur aufschiebt.“
„Genau deshalb habe ich ja auch noch nicht gepackt.“ Morgana seufzte. „Ana, als ich weggegangen bin, da glaubte er mir endlich, dass ich bin, was ich bin. Ich wollte ihm Zeit lassen, um sich damit anzufreunden.“
Das ist also der Knackpunkt, dachte Ana. Sie legte ihren Arm um Morganas Tail e. „Es dauert vielleicht länger als ein paar Tage, bis er das verdaut hat“, sagte sie vorsichtig. „Vielleicht wird er es nie akzeptieren können.“
„Ich weiß.“ Morgana sah über das Meer zum Horizont. Niemand konnte wissen, was dahinter lag. „Ana, noch vor dem Morgen werden wir uns lieben. Dieses eine weiß ich. Was ich nicht weiß, ist, ob die heutige Nacht mir Glück oder Unglück beschert.“
Nash war in Hochstimmung. Nie zuvor hatte er eine Story so schnell, so reibungslos und so klar zu Papier gebracht. Die kurze Abhandlung, die er in einer einzigen Nacht geschrieben hatte, lag bereits bei seinem Agenten auf dem Schreibtisch. Uber den Verkauf des Drehbuchs machte er sich überhaupt keine Sorgen – denn sein Agent hatte ihm bereits äußerst zufrieden am Telefon mitgeteilt, dass das mit Sicherheit kein Problem werden würde. Tatsache war, dass Nash zum ersten Mal in seiner Karriere weder an Verkauf, Produktion noch Dreharbeiten dachte.
Er war zu sehr von der Story ausgefüllt.
Er schrieb unablässig. Um drei Uhr morgens sprang er aus dem Bett, um sich an den Computer zu setzen, schlürfte Kaffee, während die Geschichte in seinem Kopf summte wie ein Schwärm wild gewordener Hummeln. Er aß, was ihm gerade in die Finger kam, schlief, wenn seine Augen partout nicht länger offen bleiben wollten, und lebte in seiner eigenen Vorstellungswelt.
Wenn er träumte, dann in surrealistischen Szenen, die ihm erotische Bilder von Morgana und ihm zeigten, wie sie zusammen in die fiktive Welt eintauchten, die er erschaffen hatte.
Beim Aufwachen sehnte er sich so nach ihr, dass es manchmal fast unerträglich war. Dann fühlte er sich wieder gedrängt, die Aufgabe zu beenden, durch die sie überhaupt erst zueinander gefunden hatten.
Manchmal glaubte er, ihre Stimme zu hören.
Die Zeit ist noch nicht reif.
Aber er spürte, dass die Zeit bald kommen würde.
Klingelte das Telefon, ignorierte er es, und nur wenige der Anrufe, die vom Anrufbeantworter gespeichert wurden, erwiderte er. Wenn er das Bedürfnis nach frischer Luft hatte, setzte er sich mit dem Laptop auf die Terrasse. Wäre es möglich gewesen, den Laptop mit unter die Dusche zu nehmen, so hätte er auch das getan.
Und schließlich zog er Blatt für Blatt das vollendete Werk aus seinem Drucker. Ein paar Änderungen hier, ein paar Umformulierungen da, dachte er, als er mit dem Bleistift Anmerkungen an den Rand schrieb. Aber während er las, war er sich sicher. Sicher, dass er nie bessere Arbeit geleistet hatte.
Und nie hatte er ein Projekt in so kurzer Zeit vollendet. Seit er sich hingesetzt und angefangen hatte, waren nur zehn Tage vergangen. Er mochte dreißig oder vierzig Stunden in diesen zehn Tagen geschlafen haben, aber er war kein bisschen erschöpft.
Im Gegenteil, er fühlte sich in Bestform.
Er sammelte die Papiere ein und suchte nach einem Umschlag. Bücher, Notizblätter, gebrauchtes Geschirr fielen scheppernd durcheinander.
Jetzt beherrschte ihn nur noch ein Gedanke: Er musste das Drehbuch zu Morgana bringen. Sie hatte ihn inspiriert, und sie würde die Erste
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