Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
ein Traum gewesen. Aber … Seine Finger schlossen sich um den Anhänger auf seiner Brust. Das hatte sie ihm gegeben, und der schwache Duft ihres Parfüms hing immer noch im Raum.
    Alles klar, beschloss er. Er würde damit aufhören, ständig an seinem eigenen Verstand zu zweifeln. Sie hatte getan, was sie getan hatte. Und er hatte gesehen, was er gesehen hatte.
    Vielleicht war es ja gar nicht so kompliziert. Man musste nur seine Gedanken neu ordnen und das Neue akzeptieren. Vor nicht allzu langer Zeit hatten die Menschen auch geglaubt, dass Weltraumflüge reine Fantasie seien. Andererseits hatte man vor ein paar Jahrhunderten die Hexerei ohne Fragen akzeptiert.
    Vielleicht hatte Realität immer etwas mit dem Jahrhundert zu tun, in dem man lebte. Diese Überlegung gab seinem Verstand einen Ruck.
    Er nahm noch einen Schluck Wasser und verzog das Gesicht. Er hatte eigentlich gar keinen Durst. Sondern Hunger. Er kam um vor Hunger.
    Wichtiger als sein Magen war jedoch sein Geist. Die gesamte Geschichte schien sich auf einmal zu entwickeln. Er konnte alles sehen, klar und deutlich, zum ersten Mal. Eine Welle der Aufregung überkam ihn, wie jedes Mal, wenn eine Story plötzlich vor ihm lag. Er sprang auf und lief in die Küche.
    Er würde sich ein Riesensandwich zubereiten, sich den stärksten Kaffee der Welt aufbrühen, und dann würde er sich an die Arbeit machen.
    Morgana saß auf Anastasias Terrasse, bewunderte den blühenden Garten ihrer Cousine und trank ein Glas eisgekühlten Julep-Tee.
    Von dieser Stelle am Pescadaro Point hatte man eine wunderbare Aussicht auf die tiefblaue Carmel Bay und die Boote, die sanft in der leichten Frühlingsbrise auf dem Wasser schaukelten.
    Weitab von der üblichen Touristenroute, geschützt durch Bäume und Büsche, war hier nicht ein einziges Auto zu hören, nur die Laute der Vögel und Insekten, das Rauschen des Wassers und des Winds.
    Sie konnte gut verstehen, warum Anastasia hier lebte. Hier gab es die Stil e und Abgeschiedenheit, nach der ihre Cousine sich so sehnte. Oh, da war schon eine gewisse Dramatik, dort, wo Land und Wasser aufeinandertrafen, die alten knorrigen Bäume, die hohen Schreie der Möwen. Aber es lag auch Frieden in den alten Mauern, die das Anwesen umgaben. Efeu rankte sich um das Haus, exotische Blüten und duftende Kräuter wuchsen üppig in den Rabatten, um die Ana sich so liebevoll kümmerte.
    Wann immer Morgana hierherkam, fühlte sie sich wohl. Und sie kam immer hierher, wenn ihr Herz Kummer hatte. Dieser Ort, so dachte sie jetzt, ist wie Anastasia, lieblich, sanft, ohne Arg und Tücke.
    „Frisch aus dem Ofen“, verkündete Ana, als sie mit einem Tablett durch die Flügeltüren trat.
    „Oh, Ana, Schokoladenbaisers! Meine Lieblingsplätzchen, köstlich!“
    Lachend setzte Ana das Tablett ab. „Heute Morgen verspürte ich irgendwie den Drang zu backen. Jetzt weiß ich, warum.“
    Genüsslich biss Morgana in ein Baiser. „Ana, du bist ein Schatz.“
    Ana setzte sich so, dass sie ihren Garten und die Bucht überblicken konnte. „Ich bin überrascht, dich um diese Zeit hier zu sehen.“
    „Ich gönne mir eine ausgiebige Lunchpause. Mindy hat alles unter Kontrolle.“
    „Und wie steht es mit dir?“
    „Habe ich denn nicht immer alles unter Kontrolle?“
    Ana legte eine Hand auf Morganas. Bevor Morgana ihre Trauer abblocken konnte, hatte Ana die kleinen Wellen schon gespürt. „Ich fühle doch, wie aufgewühlt du bist. Dafür stehen wir uns zu nah.“
    „Natürlich fühlst du es. Genauso wie ich nicht anders konnte, als herzukommen, obwohl mir bewusst war, dass ich dich mit meinen Problemen belasten würde.“
    „Ich möchte helfen.“
    „Nun, du bist doch Kräuterspezialistin“, sagte Morgana leichthin. „Wie wär’s mit ein wenig
Helleborus niger
?“
    Ana lächelte. Helleborus, besser bekannt als Christrose, stand in dem Ruf, Wahnsinn zu heilen. „Fürchtest du um deinen Verstand, Liebes?“
    „Das ist das Wenigste.“ Achselzuckend griff sie nach einem weiteren Keks. „Ich könnte natürlich auch den bequemsten Weg gehen und einen Trank aus Rosen- und Engelwurzessenzen mixen, mit einer Prise Ginseng, und das Ganze großzügig mit Mondstaub bestreuen.“
    „Ein Liebestrank?“ Ana nahm sich ebenfalls ein Gebäckstück. „Für jemanden, den ich kenne?“
    „Für Nash natürlich.“
    „Natürlich. Das heißt also, es läuft nicht so gut?“
    Eine dünne Falte erschien zwischen Morganas Augenbrauen. „Ich habe keine Ahnung, wie es

Weitere Kostenlose Bücher