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Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung

Titel: Die Donovans 1: Die gefährliche Verlockung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schlug ihm bis zum Hals. „Morgana, bitte, geh nicht so.“
    Sie lächelte. „Oh, ich denke, ich habe das Recht auf einen dramatischen Abgang, meinst du nicht auch?“ Obwohl sie einige Meter von ihm entfernt stand, meinte er, ihre Lippen auf seinem Mund zu spüren. „Leb wohl, Nash.“
    Und damit war sie verschwunden.

12. KAPITEL
    N ash war sicher, dass er verrückt wurde. Tag für Tag strich er unruhig durchs Haus. Nacht für Nacht wälzte er sich schlaflos im Bett.
    Morgana hatte doch gesagt, dass er frei von ihr sei, oder? Also, warum war er es dann nicht?
    Warum konnte er nicht aufhören, an sie zu denken, sich nach ihr zu sehnen? Warum stand ihm ständig das Bild vor Augen, wie sie ausgesehen hatte, verletzt, mit Tränen auf den Wangen?
    Er versuchte sich einzureden, dass sie den Bann nicht aufgehoben hatte. Aber er wusste, dass das nicht stimmte.
    Nach einer Woche gab er auf und fuhr zu ihrem Haus. Es war leer. Er ging zum Laden und wurde von einer sehr kühlen, sehr unfreundlichen Mindy empfangen. Morgana sei fort, war alles, was sie ihm sagte. Wohin sie gegangen war oder wann sie zurückkommen würde, sagte sie nicht.
    Er sollte erleichtert sein. Das sagte er sich immer wieder. Verbissen schob er die Gedanken an Morgana beiseite und nahm sein altes Leben wieder auf.
    Doch als er einen Spaziergang am Strand machte, stellte er sich plötzlich vor, wie es sein würde – mit ihr an seiner Seite, ein Kind, das fröhlich vor ihnen herlief.
    Diese Vorstellung bewirkte, dass er für ein paar Tage nach L.A. fuhr.
    Er wollte glauben, dass es ihm hier besser ging, dass das Tempo, der Lärm, die vielen Menschen ihn ablenken würden. Er ging mit seinem Agenten zum Lunch und besprach die Besetzung für den Film. Er besuchte Bars und Clubs und lauschte der Musik und dem Gelächter. Die Frage stellte sich ihm, ob er nicht vielleicht einen Fehler gemacht hatte, in den Norden zu ziehen. Vielleicht war er ja ein Stadtmensch, der es brauchte, von Ablenkungen umgeben zu sein.
    Aber schon nach drei Tagen sehnte er sich nach seinem Heim, nach dem Rascheln des Windes und dem Rauschen des Meeres. Und nach Morgana.
    Er fuhr zum Laden zurück und unterzog Mindy einem Verhör, so grob, dass die anwesenden Kunden zurückwichen, tuschelten. Mindy gab keinen Mil imeter nach.
    Mit den Nerven völlig am Ende, parkte er seinen Wagen vor Morganas Haus. Es war jetzt fast einen Monat her, und er beruhigte sich mit dem Gedanken, dass sie ja irgendwann zurückkommen musste. Schließlich war hier ihr Zuhause, hier hatte sie ihr Geschäft.
    Verflucht, er war hier, er wartete auf sie.
    Als die Sonne unterging, legte Nash erschöpft den Kopf auf das Lenkrad. Das war genau das, was er tat, gestand er sich endlich ein. Er wartete auf sie. Und nicht, um ein vernünftiges Gespräch mit ihr zu führen, wie er sich all die Wochen eingeredet hatte.
    Er wartete darauf, dass er sie anflehen konnte, sie anbetteln durfte, versprechen durfte, kämpfen konnte. Egal. Alles, was nötig war, um die Sache endlich wieder in Ordnung zu bringen. Um Morgana wieder in die Mitte seines Lebens zurückzuholen.
    Er schloss die Finger um den Stein, den er immer noch trug, und fragte sich, ob er sie wohl einfach mit seinem Willen zurückbringen konnte. Einen Versuch war es wert. Immerhin besser, als eine Anzeige in den einschlägigen Rubriken aufzugeben, dachte er grimmig. Er schloss die Augen und konzentrierte sich auf sie.
    „Verdammt, ich weiß, dass du mich hören kannst, wenn du es willst. Ich werde nicht zulassen, dass du mich so abblockst. Nein, du wirst das nicht tun. Nur weil ich mich wie ein Idiot benommen habe, ist das kein Grund …“
    Er spürte eine Präsenz, öffnete vorsichtig die Augen, drehte den Kopf und – sah direkt in Sebastians grinsendes Gesicht.
    „Na, halten wir etwa eine kleine Amateur-Séance?“
    Ohne nachzudenken stieß Nash die Autotür auf und packte Sebastian beim Hemd. „Wo ist sie?“, brüllte er. „Du weißt es, und du wirst es mir sagen.“
    Sebastians Augen wurden gefährlich dunkel. „Vorsicht, Freund. Ich warte schon seit Wochen darauf, es mit dir von Mann zu Mann zu klären.“
    Die Idee einer anständigen Prügelei übte einen immensen Reiz auf Nash aus. „Na, dann sollten wir doch am besten …“
    „Benehmt euch“, erklang da gebieterisch Anastasias Stimme. „Beide.“
    Mit ihren schlanken Händen schob sie die beiden Männer auseinander. „Ich bin sicher, euch würde es enormen Spaß machen, euch gegenseitig die

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