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Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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„Sutherland Investigations“ stand, und sah sich lässig um.
    Was Büros anging, so hatte er schon schlimmere gesehen. Allerdings auch bessere. Der Schreibtisch war aus Armeebeständen, graues Metall, funktionell, aber wenig ästhetisch. Zwei Aktenschränke, ebenfalls aus grauem Metall, bedeckten eine Wand. Zwei Stühle, die schon bessere Tage erlebt hatten, flankierten einen kleinen Tisch, über und über mit Brandflecken von Zigaretten verunziert, auf dem sich verstaubte Zeitschriften stapelten.
    An einer Wand hing ein wunderschönes Aquarell der Monterey Bay, irgendwie völlig unpassend in diesem Raum, in dem es seltsamerweise wie eine Frühlingswiese roch. Sebastian erhaschte einen Blick in das anliegende Zimmer und erkannte es als eine winzige und unglaublich unordentliche Küche.
    Er konnte nicht widerstehen. Die Hände in den Hosentaschen, lächelte er Mel an. „Hübsch haben Sie’s hier.“
    Mel nahm noch einen Schluck, bevor sie die Flasche absetzte. „Was wollen Sie, Donovan?“
    „Haben Sie vielleicht noch eine Limonade für mich?“
    Sie zögerte, dann zuckte sie die Achseln und stieg noch einmal über die Telefonbücher zum Kühlschrank. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Sie wegen einer Limonade von Ihrem Hügel herabgestiegen sind.“
    „Aber ich lehne einen Drink nur selten ab.“ Er nahm die Flasche entgegen und drehte den Verschluss auf, während er Mel ausgiebig musterte, angefangen bei den engen Jeans, über die abgeschabten Stiefel, dann hinauf zu dem trotzig vorgeschobenen Kinn mit dem faszinierenden kleinen Grübchen in der Mitte, höher zu den argwöhnischen grünen Augen.
    „Sie sehen wirklich sehr anziehend aus heute Morgen, Mary Ellen.“
    „Sie sollen mich nicht so nennen.“ Sie wollte eigentlich entschieden klingen, stattdessen kamen die Worte gepresst zwischen den Zähnen hervor.
    „Es ist ein so hübsch altmodischer Name.“ Er neigte provozierend den Kopf. „Aber ich denke, Mel passt besser zu Ihnen.“
    „Was wollen Sie, Donovan?“, wiederholte sie ihre Frage.
    „David Merrick finden.“
    Fast hätte sie sich täuschen lassen. Seine Worte klangen so ernst, so aufrichtig, dass sie ihre Abwehrhaltung fast aufgegeben hätte. Im letzten Moment hielt sie sich zurück. Sie lehnte sich an die Schreibtischkante und betrachtete ihn durchdringend.
    „Wir sind allein, Donovan, also können Sie sich die Show sparen. Ich habe Rose nur begleitet, weil ich ihr diesen Besuch nicht ausreden konnte und weil es sie ein wenig beruhigt hat. Aber ich kenne Typen wie Sie.
    Vielleicht sind Sie cleverer als die üblichen Betrüger – Sie wissen schon:
    ‚Senden Sie mir zwanzig Dollar und ich verändere Ihr Leben‘, diese Sorte.“
    Sie schwenkte die Limo-Flasche in seine Richtung. „Sie sind nicht der Kleingeld-Typ, Sie arbeiten mehr in der Champagner-und-Kaviar-Klasse.
    Vielleicht holen Sie sich ja Ihren Kick, indem Sie in der Verbrechensaufklärung herumlungern, vielleicht sind Sie ja sogar so gut, dass Sie sich in Ihrer ‚Trance‘ sogar ein paar nützliche Hinweise einfallen lassen, aber ich sage Ihnen – bei Rose und Stan werden Sie sich keinen Kick holen. Sie werden weder Kapital aus deren Unglück schlagen noch Ihrem Ego schmeicheln.“
    Er war nur leicht verärgert. Sagte Sebastian sich zumindest. Es war ihm herzlich egal, was dieses grünäugige, ignorante Mauerblümchen von ihm hielt. Hier ging es nur um David Merrick.
    Trotzdem umklammerten seine Finger den Flaschenhals viel zu fest, und seine Stimme klang viel zu ruhig, als er ansetzte: „Sie haben mich durchschaut, nicht wahr, Sutherland?“
    „Darauf können Sie Ihren Hintern verwetten.“ Sie sandte haushohe Wellen der Arroganz aus. „Also, verschwenden wir nicht unnötig Zeit. Wenn Sie Rose eine Rechnung ausstellen wollen, dann tun Sie das. Ich werde zusehen, dass Sie bekommen, was Ihnen zusteht.“
    Er schwieg. Ihm fiel auf, dass er bisher noch nie das Bedürfnis gehabt hatte, eine Frau zu erwürgen. Nun, seine Cousine Morgana vielleicht. Aber jetzt stellte er sich vor, wie er seine Hände um Mels schlanken Hals legen und zudrücken würde. Eine sehr lebhafte und befriedigende Vorstellung.
    „Sollte mich wundern, wenn Sie noch nie über Ihre Vorurteile gestolpert wären.“ Er setzte die halb leere Flasche ab und kramte plötzlich auf ihrem Schreibtisch nach Papier und Bleistift.
    „Was machen Sie da?“
    „Ich zeichne Ihnen ein Bild. Sie scheinen der Typ zu sein, der visuelle Eindrücke braucht.“
    Mel

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