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Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers

Titel: Die Donovans 2: Die Spur des Kidnappers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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unerwünschte Gesichtschirurgie über sich ergehen zu lassen. David ist ein süßes Baby. Selbst ein Widerling wie Parkland wusste, dass ein süßes Baby den Käufer beeindrucken würde.“
    „Hm.“ Sebastian rieb sich übers Kinn und studierte Mels Schlafzimmer.
    Er nahm an, dass es ein Schlafzimmer war, da in der Mitte ein ungemachtes schmales Bett stand. Aber es schien auch ein Wohnraum zu sein, denn auf einem Sessel stapelten sich Bücher und Zeitschriften, außerdem gab es einen tragbaren Fernseher auf einem wackligen Pflanzenständer und eine Tischlampe in Form einer Forelle. „Hier lebst du also?“
    „Ja.“ Mel kickte einen Stiefel aus dem Weg. „Die Haushälterin hat Urlaub. Also“, fuhr sie ungerührt fort und setzte sich auf eine Truhe, auf der Sticker nahezu sämtlicher Bundesstaaten klebten, „nahm er den Job an, bekam per Telefon Instruktionen von Mr. X und hat David am vereinbarten Treffpunkt mit der Rothaarigen gegen einen Briefumschlag mit Bargeld ausgetauscht.“ Sie beobachtete, wie Sebastian im Zimmer umherging und ihren Krimskrams, von dem es reichlich gab, begutachtete. „Hörst du mir überhaupt zu?“
    Er drehte sich lächelnd zu ihr. „Weißt du eigentlich, dass es eine sehr mutige Seele braucht, um Orange und Violett als Farben in ein und demselben Raum zu benutzen?“
    „Ich mag eben fröhliche Farben.“
    „Und rot gestreifte Bettwäsche.“
    „War ein Sonderangebot“, erwiderte Mel ungeduldig. „Außerdem schließt man die Augen, wenn man schläft. Hör mal, Donovan, wie lange sollen wir noch über meine Einrichtung reden?“
    „Oh, nur noch eine Minute. Oder vielleicht zwei.“ Sebastian nahm eine Schale auf, die wie eine Katze geformt war. Darin befanden sich etwas Kleingeld, eine Sicherheitsnadel, ein paar abgerissene Knöpfe, eine einzelne Patrone, Pfandwertmarken der Limonade, von der sie überwiegend zu leben schien, und ein professioneller Dietrich.
    „Du gehörst nicht unbedingt zu den Leuten, die penibel Ordnung halten, was?“
    „Mein Organisationstalent setze ich für meine Arbeit ein.“
    „Aha.“ Sebastian setzte die Schale ab und nahm ein Buch auf. „‚Das Handbuch des Übersinnlichen‘?“, las er amüsiert den Titel.
    „Recherche.“ Sie runzelte die Stirn. „Ich habe es mir aus der Bücherei geliehen.“
    „Und? Was hältst du davon?“
    „Es hat nicht viel mit dir zu tun.“
    „Das denke ich auch.“ Er legte das Buch wieder ab. „Dafür hat dieser Raum sehr viel mit dir zu tun. Genau wie dein karges, zweckmäßiges Büro. Dein Verstand arbeitet sehr diszipliniert und ordentlich. So ordentlich wie dein Aktenschrank.“
    Mel war nicht sicher, ob sie das als Kompliment auffassen sollte.
    „Donovan, ich …“
    „Aber deine Gefühle“, fuhr er fort, ohne sich unterbrechen zu lassen, und kam auf sie zu, „sind sehr chaotisch, sehr farbenfroh und lebendig.“
    Sie schlug seine Hand fort, als er wieder mit ihrer Perlenkette spielte.
    „Ich versuche hier ein sachliches Gespräch mit dir zu führen.“
    „Hast du nicht gesagt, das Geschäft sei für heute geschlossen?“
    „Ich arbeite nicht zu festen Zeiten.“
    „Ich auch nicht.“ Er knöpfte den obersten Knopf ihres Blazers auf. „Seit ich dich heute Morgen das letzte Mal geliebt habe, denke ich an nichts anderes mehr als daran, dich wieder zu lieben.“
    Mels Haut begann zu brennen, und sie wusste, dass man ihre Versuche, ihn davon abzuhalten, ihr die Jacke auszuziehen, nicht einmal mehr als halbherzig bezeichnen konnte. „Anscheinend hast du nichts anderes, an das du denken kannst.“
    „Ich muss sagen, du reichst mir völlig. Übrigens habe ich bereits ein paar Schritte unternommen – professionell gesehen –, die dir sicher zusagen werden. Du siehst, ich habe auch gearbeitet.“
    Sie drehte den Kopf, um seinem Mund auszuweichen. „Was für Schritte?“
    „Nun, da wäre zum einen eine sehr lange und ergiebige Unterhaltung mit Agent Devereaux und seinem Vorgesetzten.“
    Sie riss die Augen wieder auf und versuchte sich seinen Händen zu entziehen. „Wann? Was haben sie gesagt?“
    „Man könnte sagen, es ist alles in die Wege geleitet, es dauert noch ein paar Tage. Du wirst dich gedulden müssen.“
    „Ich will mit ihm reden. Ich denke, er sollte …“
    „Das wirst du auch. Morgen. Übermorgen spätestens.“ Mit einer Hand fasste er ihre Handgelenke und legte ihr die Arme auf den Rücken. „Was geschehen soll, wird früh genug geschehen. Ich weiß es. Das Wann und das

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