Die Donovans 3: Das geheime Amulett
in seinen Ohren, als er sie anstarrte. Sie war so ruhig, so gelassen. Sie hätte genauso gut übers Wetter reden können. „Du weißt, dass ich dich will.“
„Ja.“ Sie lächelte, die Verkörperung der Ruhe, wie das Zentrum eines Hurrikans. „Ja, ich weiß es.“ Als sie einen Schritt vor machte, machte er einen zurück. Ist es das, was sie Verführung nennen?, fragte sie sich, ohne den Blick von ihm zu nehmen. „Ich kann es sehen, wann immer ich dich ansehe, kann es fühlen, wann immer du mich berührst. Du warst sehr geduldig, sehr zärtlich und zurückhaltend. Du hast dein Wort gehalten.
Nichts würde zwischen uns passieren, bis ich es will.“
„Ich habe mich bemüht.“ Er trat noch einen Schritt zurück. „Es war nicht einfach.“
„Für mich auch nicht.“ Sie blieb stehen, wo sie war, der silberne Morgenmantel schimmerte im Sonnenlicht. „Du brauchst nur zu akzeptieren, das annehmen, was dir zu geben ich bereit bin, und es dabei bewenden lassen.“
„Was möchtest du von mir?“
„Dass du der Erste bist“, sagte sie offen. „Dass du mir zeigst, wie die Liebe sein kann.“
Er wagte es, die Hand auszustrecken und ihr Haar zu berühren. „Bist du sicher?“
„Absolut.“ Sie bot ihm ihre Hände. „Wirst du mit mir zu Bett gehen und mich lieben?“
Wie konnte er antworten? Was konnte er antworten? Es gab keinen Ausdruck, um das zu beschreiben, was in diesem Moment in ihm passierte.
So suchte er erst gar nicht nach Worten, sondern hob sie auf seine Arme.
Er trug sie so vorsichtig, als sei sie zerbrechlich wie die Zauberin aus Bernstein, die er ihr geschenkt hatte. Und tatsächlich dachte er so über sie.
Panik flammte in ihm auf bei dem Gedanken, dass er vielleicht nicht vorsichtig genug sein würde, nicht zärtlich genug.
Wie leicht konnte man Graziles zerbrechen …
Als er am unteren Treppenansatz angelangt war, hämmerte sein Herz vor Erwartung und Furcht. Oben fragte er nur: „Wo?“, und Ana zeigte kurz auf die Tür zu ihrem Schlafzimmer.
Ihr Duft erfüllte den Raum, sehr weiblich, Parfüm und Puder – und da war noch etwas, das er nicht genau bestimmen konnte. Wie Blumen und Rauch. Die Sonne fiel durch die Vorhänge und tauchte das große alte Bett mit dem geschnitzten Kopfende in goldenes Licht.
Er wich der Truhe aus, bezaubert von dem Licht, das sich in den Kristallen brach, die an durchsichtigen Fäden vor den Fenstern hingen.
Regenbogen statt Mondlicht, dachte er, als er Ana auf dem Bett niederlegte und sie zärtlich betrachtete.
Albern, jetzt nervös zu werden, ermahnte sie sich, aber ihre Hände zitterten, als sie ihn zu sich heranzog und festhielt. Sie wollte dies. Wollte ihn. Und doch, die Sicherheit, die sie noch vor wenigen Minuten verspürt hatte, hatte sich aufgelöst unter dem Ansturm der Sehnsucht.
Er sah das Verlangen, die Nervosität in ihren Augen. Verstand sie, dass diese ein Spiegelbild seiner eigenen Gefühle waren? Sie war so zart, so wunderschön. Frisch und unberührt. Sein. Und er wusste um die Wichtigkeit, sie zärtlich zu nehmen.
„Anastasia.“ Er verdrängte seine Ängste, hob ihre Hand, drückte seine Lippen auf ihre Handfläche. „Ich werde dir nicht wehtun. Ich schwöre es.“
„Das weiß ich.“ Sie verschränkte ihre Finger mit den seinen. Wünschte, sie wüsste, ob es die Angst vor dem einen Moment im Leben einer Frau war oder die Angst vor der unglaublichen Intensität ihrer Liebe zu ihm, die sie so zittern ließ. „Zeige es mir.“
Regenbogenfarben tanzten um sie herum, als er seinen Mund auf ihren legte. Ein langer, betörender Kuss, der die Zeit stillstehen ließ.
Er spielte mit ihrem Haar, seine Finger griffen in die seidige Flut. Zu seinem eigenen Vergnügen breitete er die Strähnen über dem Kissen aus, wie Gold auf feinem irischen Leinen.
Sein Mund löste sich von ihrem, aber nur, um eine langsame Reise an ihrem Hals hinab zu ihren Schultern anzutreten, bis er das nervöse Zittern zu einem verlangenden werden fühlte. Selbst als sie ihre Ängste unter dem Ansturm der Empfindungen ablegte, liebkoste Boone sie weiter langsam, zart, träge.
Sie hörte ihn murmeln, Versicherungen, Versprechen. Der tiefe Klang seiner Stimme ließ sie schweben, sie lächelte leise, als seine Lippen wieder auf die ihren trafen.
Sie hätte wissen müssen, dass es mit ihm so sein würde. Er ließ sie sich geliebt fühlen, geschätzt, geborgen. Als er den Morgenmantel von ihren Schultern streifte, fürchtete sie sich nicht mehr, sondern hieß
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