Die Donovans 3: Das geheime Amulett
es wirklich verwunschen?“
„Kommt herein und findet es heraus … wenn ihr euch traut.“ Er ging vor Jessie in die Hocke und zog ein Plüschkaninchen aus seinem Ärmel.
„Ooh.“ Jessie schmiegte die Wange an das Stofftier. „Sind Sie ein Zauberer?“
„Was sonst. Ist das nicht jeder?“
„Nein. Ich bin eine Elfenprinzessin.“
„Das geht auch. Ist das deine Eskorte für den Abend?“, fragte er und sah zu Boone.
„Nein.“ Jessie lachte fröhlich. „Das ist mein Daddy. Und eigentlich bin ich Jessie.“
„Na, eigentlich bin ich Padrick.“ Er richtete sich wieder auf, und obwohl seine Augen immer noch lustig funkelten, hatte Boone das sichere Gefühl, dass er hier gerade abgeschätzt wurde.
„Sawyer.“ Er streckte die Hand aus. „Boone Sawyer. Wir sind Anastasias Nachbarn.“
„Nachbarn, sagen Sie? Ich bezweifle, dass das alles ist.“ Nach dem Handschlag nahm Padrick Jessie bei der Hand. „Komm, lass uns nachsehen, was euch alles erwartet.“
„Geister!“ Jessie zuckte ehrlich erschreckt zusammen. „Daddy, sieh nur!
Geister!“
„Ja, für einen Laien gar nicht schlecht gemacht“, stimmte Padrick gönnerhaft zu. „Ach übrigens, Ana ist gerade mit Morgana und Nash nach oben gegangen. Wir kriegen heute Abend nämlich Zwillinge. Maureen, meine Passionsblume, komm und lerne Anas Nachbarn kennen.“ Er drehte sich um, als eine bemerkenswerte Amazone mit einem scharlachroten Turban in die Halle kam.
„Sie können sicher einen Drink gebrauchen“, sagte Padrick zu Boone.
Der stieß langsam die Luft aus. „Ja, Sir, gute Idee – das könnte ich wirklich.“
Zögernd klopfte Mel an die Tür zu Morganas Schlafzimmer und steckte vorsichtig den Kopf herein. Sie war sich überhaupt nicht sicher, was sie zu erwarten hatte – die klinische Atmosphäre eines Kreißsaals oder den ätherischen Schimmer eines magischen Kreises.
Weder noch. Morgana war in halb sitzender Stellung auf ihrem gemütlichen Bett, Kerzen und Blumen um sie herum, Harfen- und Flötenmusik klang durch den Raum. Sie sah erhitzt aus, Nash dagegen war weiß wie ein Laken, aber alles, was sie sah, einschließlich Anas aufforderndem Winken, wirkte völlig normal, was ihr die Entscheidung, einzutreten, erheblich erleichterte.
„Komm herein, Mel. Du solltest dich doch auskennen. Schließlich hast du Sebastian und mir geholfen, das Fohlen auf die Welt zu bringen.“
„Ich fühle mich zwar wie ein Pferd“, knurrte Morgana leise, „aber das heißt nicht, dass ich gerne mit einem verglichen werde.“ Dann begann sie in Stößen zu atmen, als eine neue Wehe einsetzte.
„Okay, okay.“ Nash griff ihre Hand und hielt die Stoppuhr. „Es geht schon. Wir machen das großartig, ganz großartig.“
„Wir?“, presste Morgana zwischen den Zähnen hervor. „Zur Hölle, ich möchte dich hier sehen und …“
„Atme.“ Anas Stimme war sanft, als sie Kristalle über Morganas Bauch positionierte. Die Steine blieben in der Luft hängen und strahlten ein überirdisches Licht aus. Mel starrte mit offenem Mund, dann erinnerte sie sich daran, dass sie selbst seit zwei Monaten mit einem Zauberer verheiratet war.
„Geh nicht.“ Morgana lockerte den Klammergriff um Nashs Hand, als die Wehe nachließ. „Bleib hier.“
„Ich gehe nirgendwohin, Schatz. Du bist einfach wunderbar.“ Wie wünschte er sich, der Schmerz hätte endlich ein Ende für sie. Er tupfte mit einem feuchten kalten Tuch den Schweiß von ihrer Stirn. „Ich liebe dich, Schönheit.“
„Das will ich dir auch geraten haben.“ Sie brachte ein Lächeln zu Stande und lehnte sich erschöpft mit geschlossenen Augen zurück. Sie wusste, dass sie noch einen langen Weg vor sich hatte. „Wie mache ich mich, Ana?“
„Sehr gut. Vielleicht zwei Stunden noch. Länger wird es nicht dauern.“
„Zwei Stunden?!“ Nash presste die Lippen zusammen, rang sich dann ein Lächeln ab, auch wenn es sehr schief ausfiel. „Na, das ist doch wunderbar.“
Mel räusperte sich, und Ana sah zu ihr hinüber. „Ich wollte dir nur sagen, dass Boone hier ist, mit Jessie.“
„Oh.“ Ana wischte sich mit dem Ärmel den Schweiß von den Brauen.
„Das hatte ich ganz vergessen. Ich komme gleich nach unten. Könntest du bitte Tante Bryna heraufschicken?“
„Mache ich. He, Morgana, wir sind alle bei dir.“
Morganas Lächeln zeigte einen leicht boshaften Anflug. „Wie nett.
Möchtest du vielleicht mit mir tauschen?“
„Ich denke, dieses Mal werde ich passen, danke.“ Mel zog
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