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Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition)

Titel: Die Drachenballade (Bd. 1) (Drachen...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janina Barde
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was seine Opfer auch wahrnahmen? Dann konnte er wirklich nicht weit sein. Wahrscheinlich war er direkt unter den Soldaten und agierte, wie ein normaler Angreifer, nur dass ihn Niemand besiegen konnte. Es passte nicht ganz zum Stil des Urbösen, aber da er seine Denkweise beliebig ändern konnte und sich nicht auf Ruhm stürzen musste, war es auch möglich, dass er sich nun weniger protzig gab als vorher. Aber Anhand seines Kampfstils und Haltung sollte er dennoch hervorstechen, wenn man wusste, worauf man achten musste.
    Geschickt und schnell erklomm die Blondine ein eingestürztes Gebäude und sicherte sich einen Blick auf die einströmenden Angreifer, aber ebenso über den Fortschritt der Flucht. Die Echsen waren teilweise verstreut wurden und viele würden es wohl nie zum Schloss schaffen. Argrim und Andras halfen Frauen und Kindern zu entkommen und führten sie hinauf zur Burg. Maza-Canku führte den größten Teil seiner Armee durch das Chaos und war dabei gnadenlos, denn er suchte nicht nach Verstreuten und Verletzte, die weder rettbar noch transportierbar waren, ließ er zurück. Das mochte nach außen und ohne Wissen kaltherzig wirken, doch der General handelte für das Wohl Aller. Er durfte sich weder für die Opfer verantwortlich machen noch alle Anderen in Gefahr bringen, um einen Einzelnen zu retten für sein eigenes Gewissen. Das verstand Nuala. Zumindest kamen sie gut voran und würden es auch schaffen. Da sie sich dessen nun sicher war, suchte die Elfe nach den verräterischen Anzeichen von Zodiak. Es strömten inzwischen viele seiner manipulierten Krieger herein, die eine Schneise des Todes und der Vernichtung hinterließen. Das Schwarmdenken erkannte man daran, wie geordnet sie sich dabei bewegten und wie fließend sie Hindernisse umgingen als wären sie alle Eins. Keiner stolperte irgendwo und jede unnötige Bewegung wurde vermieden. Die Drachen hingegen stolperten über Leichen, gerieten in Sackgassen und nahmen Wege, die viel länger und unnötig waren. Trotz Warnungen gerieten sie immer wieder in Fallen, wie der gleichen Sackgasse, die in einem Schwarmdenken nach dem ersten Mal nicht mehr passiert werden würde, wie bei den Eindringlingen. Einer entdeckte einen unpassierbaren Weg und alle wussten es. Wünschenswert, wenn da nicht das Problem war, was dahinter stand: Sobald der Anführer verhindert oder sogar tot war, fiel alles in sich zusammen. Ein neuer Vortänzer konnte nicht einfach bestimmt oder durch einen Rang befördert werden. Der Kampf war verloren, wenn eine einzige Person fiel...
    Und diese Person fand die Langhaarige nach langem suchen. Auf den ersten Blick wirkte er wirklich unauffällig in seinem Kapuzenumhang und wie er mit der heranströmenden Masse in die Stadt eindrang, aber jedes Mal, wenn ein Drache angriff und in seine Nähe kam, bewegte er sich perfekt und fließend. Mit ein paar gezielten Hieben fiel jeder Gegner ohne dass er nur ins Schwitzen geriet oder berührt wurde. Das war kein gewöhnlich manipulierter Kämpfer. Da aber Argrim, Andras und Maza-Canku vollends beschäftigt waren, entschied die Elfe, sich dem alleine zu stellen. Dazu brauchte sie ein bisschen Glück, denn nun musste sie schätzen, welchen Weg Zodiak und seine Soldaten nehmen würden. Als sie sich für eine Route entschieden hatte, versteckte sich Nuala in einer Gasse und wartete ab. Je länger kein Feind vorbei kam desto unruhiger wurde sie, ob sie sich nicht doch vielleicht geirrt hatte. Dann endlich kamen die ersten Eindringlinge vorbei. Sie hielt ihren Atem an, um weder die Menschen aufmerksam zu machen noch selbst die Beherrschung zu verlieren und vorschnell anzugreifen. Erst als sie den Kapuzenumhang entdeckte, machte sie sich bereit und sprang vor. Schnell und windig drängte sie sich durch die Masse und riss die Gestalt sofort um, wobei sie direkt nach der Kapuze griff und sie runter riss. Was darunter war, erstaunte die Elfe allerdings. Es war nicht Zodiak – jedenfalls nicht so, wie sie ihn kannte. Es war eine Frau, die der menschlichen Gestalt des Urbösen sehr ähnlich sah, wenn man die blasse Haut und das weiße Haar betrachtete, wie auch die bösen, kalten Augen. Auch die Züge stimmten größtenteils, sie waren eben nur femininer. Die Krieger um sie herum harrten, mischten sich aber nicht ein. Das war ebenso verstörend, wie diese Frau.
    „Hast du etwa deine Gestalt gewechselt...?“, fragte Nuala mit trockenem Mund.
    „Nein.“, antwortete die Frau mit erschreckend tiefer Stimme,

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