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Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1

Titel: Die Drachenjägerin 1 - Winter, M: Drachenjägerin 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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» Das war jetzt kein Heiratsantrag, oder wie soll ich das verstehen?«
    » Ich dachte nicht, dass einer nötig wäre«, meinte Yaro fröhlich. » Du hast ja gesagt, als wir fünf waren.«
    » Sieben«, verbesserte sie ihn. » Ich war sieben.«
    » Das erste Mal warst du fünf«, beharrte er. » Als wir sieben waren, hast du mich gefragt. Und danach …« Er überlegte. » Waren wir acht oder neun?«
    » Aber die letzten drei Jahre hast du mich kein einziges Mal gefragt.«
    Sie hatten einander so oft die Ehe versprochen, dass sie es kaum noch zählen konnten. Irgendwann kam Yaro in ein Alter, in dem es ihm peinlich war, darüber zu reden; ein paar Jahre hatten sie ihre gemeinsame Zukunft nicht erwähnt, sondern sich auf gemeinsames Angeln und Hüttenbauen beschränkt.
    » Nach so vielen Jas dachte ich wohl nicht, dass es nötig wäre. Nun gut, wie du willst: Heirate mich, geliebte Linn. Morgen. Übermorgen. Im kommenden Frühling, im Blütenmond. Oder magst du den Sommer lieber? Wie wäre es im Beerenmond? Ich würde dich sogar im Schwarzmond heiraten, das ist mir egal. Irgendwann, am besten gleich.«
    Diesmal würde der Zorn sich durch nichts aufhalten lassen. Es besänftigte sie nicht einmal, dass er es mit allen üblen Vorzeichen einer Winterhochzeit aufnehmen wollte. Dieser Junge hatte sie nicht alle, das war hiermit bewiesen. » Du willst mich heiraten, wenn ich lüge? Ich soll schweigen und immer nur sagen: Ach, nichts, wenn man mich fragt, was mit mir los ist? Das ist eine Frechheit! Das ist … Yaro, ich dachte, du glaubst mir!«
    Bei ihrem Ausbruch gelang es selbst Yaro kaum, seine Heiterkeit zu bewahren.
    » Es stört mich nicht so wie die anderen. Das weißt du doch. Aber wenn ich meine Familie überzeugen will, solltest du damit aufhören. Wenigstens für eine Weile. Nicht bloß damit, von Drachen zu reden. Du solltest aufhören, sie zu sehen. Ach, war das übrigens gerade ein Ja oder nicht?«
    » Natürlich war es ein Ja!«, fauchte sie. Ihr ganzes Leben hatte sie gewusst, dass sie ihn heiraten würde. Dennoch änderte das selbstverständlich nichts daran, dass sie sich manchmal fürchterlich über ihn ärgerte.
    Er betrachtete das blaue Band an seinem Handgelenk und vermied es, ihr ins Gesicht zu schauen. Wahrscheinlich ahnte er, dass sie bereits weinte. Er kannte sie ziemlich gut. » Es hat mich nie gestört, dass du anders bist als andere Mädchen. Aber jetzt geht es um unsere Zukunft.«
    » Dabei lachst du doch so gerne über mich«, sagte sie leise.
    » Linnia«, sagte er ernst. » Es gibt keine Drachen in Nelcken. Der letzte Drachenüberfall war vor … zweihundert Jahren oder so, hat mein Vater gesagt. Warum sollte ausgerechnet jetzt einer herkommen?«
    » Es könnte doch passieren. Vielleicht geschieht es jetzt. Vielleicht kommen sie alle zweihundert Jahre her.«
    » Mach dir doch nichts vor. Hier gibt es für sie nichts zu holen. Wir sind arm. Ich wette, im ganzen Dorf gibt es keine einzige Goldmünze. Das einzig Wertvolle ist deine Kette.« Er seufzte. » Ich glaube, deine Mutter hat diesen Fluch erfunden, damit du nicht noch mal deine Aussteuer weggibst, bevor du alt genug bist, das zu schätzen, was du da besitzt. Sie wollte bloß, dass du nicht so dumm bist, sie zu verschleudern.«
    » Ich wollte sie nicht verschenken, sondern dein Pony damit kaufen.«
    Er schüttelte den Kopf. » Du hast nicht gewusst, dass sie viel mehr wert ist. Beim Himmel, jetzt brauchst du doch wohl nicht länger an den Fluch zu glauben. Diese Kette kann der Grundstock zu unserem eigenen Haus sein. Wir könnten heiraten, wenn du sie verkaufst.«
    » Ich darf sie nie aus der Hand geben«, widersprach sie ihm. » Sonst passiert ein Unglück.«
    Yaro verlor die Geduld. » Das hat deine Mutter doch bloß erfunden!«, rief er. » Warum begreifst du es nicht endlich? Wir leben nicht in einem Märchen. Dein Vater hat dir diese Kette vermacht, damit du dich nicht um deine Mitgift sorgen musst. Es gibt keine Flüche und keine Drachen! Wenn du das nur endlich einsehen würdest!« Er seufzte schwer. » Kannst du dich nicht ein einziges Mal benehmen wie ein normales Mädchen? Wie ein Mädchen, das mein Vater akzeptieren kann? Und meine Tante, bei allen Göttern, du kennst Tante Taria!«
    Sie nickte bedrückt. Schlimm genug, wenn Yaro sie bei einem ihrer Anfälle erwischte, aber wenn dieses Lästermaul von Tante davon Wind bekam, konnte Linn sich eine ganze Weile nicht mehr im Dorf blicken lassen. Taria war der beste Beweis für

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