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Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2

Titel: Die Drachenjägerin 2 - Winter, M: Drachenjägerin 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Lanhannat, dass sie nachts im Zimmer des Prinzen ein und aus ging.
    » Linnia.«
    Selten hatte jemand ihren Namen so ausgesprochen. Zärtlich. Verheißungsvoll. Voller Begehren.
    Aber er war immer noch der Prinz, den sie eigentlich nicht ausstehen konnte – was sie ihm leider nicht sagen durfte. Er zog sie zu sich herunter, bis sie in seinen Armen lag. Seine Lippen erforschten ihr Gesicht. Linn ließ es zu und dachte nur: Nein. Oh nein. Was mache ich jetzt bloß?
    Er würde wütend werden, wenn sie ihn zurückstieß, und anfangen, Fragen zu stellen. Fragen wie: Warum bist du sonst hier? Wie kommst du überhaupt in mein Gemach?
    Sein Mund fand den ihren. Er küsste gar nicht mal schlecht, das musste sie zugeben. Seine Hand wühlte sich in ihr Haar.
    Ich muss hier weg, oh ihr Götter! Bei Siaweh, der heiligen Bratpfanne!
    Seine Finger tasteten über die unebenen Stellen in ihrem Nacken. » Du benutzt sie auch selbst«, stellte er fest. » Was ist mit dem Rest der Garde? Hast du Gunya und Dorwit ebenfalls etwas von diesem Wundermittel abgegeben?«
    Sie hasste es zu lügen. Unwillkürlich versteifte sie sich und rückte von ihm ab.
    » Die Salbe war sehr teuer. Ich habe nur das hier.«
    » Ich bin reich.« Er lächelte, aber sie konnte nicht mitlächeln. » Wenn wir dieses Zeug auf unserem nächsten Einsatz mitnehmen, brauchen wir nie wieder zerfetzt und ohnmächtig nach Hause zu kriechen. Wir nehmen ein ganzes Fass mit, was meinst du, meine Süße?«
    » Das Mittel ist sehr selten.«
    » Das lässt sich ändern. Wir haben gute Heiler im Schloss, die es herstellen könnten, wenn sie die Rezeptur kennen. Ich bin sicher, dass der Mann, der diese phantastische Arznei gemischt hat, sich darüber freuen wird, wenn ihn die Ärzte des Königs besuchen und ihn entsprechend entlohnen.«
    Er sollte nicht sprechen. Er sollte nicht denken. Er sollte überhaupt aufhören, mit allem. Oh Arajas, wie sollte sie ihn nur dazu bringen aufzuhören, über Zauberei nachzudenken?
    Doch dann tat er es selbst. Er verschloss ihren Mund mit einem Kuss, und ihr blieb nichts anderes übrig, als zuzulassen, dass er sich auf diese Weise ablenkte.
    Fürst Nezky führte die Pastete mit abgespreiztem kleinem Finger zum Mund und biss herzhaft hinein. Er kaute langsam, wobei seine Augen nach oben wanderten, als könnte er dort das finden, was seiner Mahlzeit fehlte.
    » He, du! Nicht weglaufen!«
    Das Dienstmädchen schlich ängstlich näher. » Ja, Herr?«
    » Was ist damit los? Sie schmecken nicht so wie früher.«
    » Ich … ich weiß nicht. Wir kaufen nur erstklassige Ware ein. Das sind die besten Pasteten von ganz Lanhannat.«
    » So, meinst du?«
    Jikesch hockte auf dem Teppich und beobachtete die Szene. Er hätte dem Fürsten verraten können, dass Mora nicht mehr backte. Dass ihr Backofen bei dem Drachenangriff zerstört worden war. Dass sie nicht mehr dieselbe war seit Bhers Tod und sich mit einer Verbissenheit auf ihre Zauberei stürzte, die ihn manchmal erschreckte. Fieberhaft suchte sie nach Formeln und Gegenständen aus Drachenmagie, um ein Bollwerk aufzubauen gegen die Bedrohung, die sie hier im Schloss vermutete. Jikesch konnte darüber nur den Kopf schütteln. Chamija tat doch gar nichts, sie lebte ganz normal vor sich hin. Vielleicht hatte er sich wirklich in ihr getäuscht. Außerdem, was für ein lächerlicher Gedanke, dass Mora etwas gegen eine so starke Zauberin auszurichten vermochte!
    » Hm«, murmelte der Fürst. Mit einer Handbewegung entließ er das Mädchen. » Da fehlt Caness«, sagte er zu sich. » Eindeutig. Kein Caness, ein Jammer. Gibt es denn in der ganzen Stadt kein einziges Körnchen mehr davon?«
    Er wusste es? Das überraschte Jikesch. Doch erst recht riss er die Augen auf, als Nezky von irgendwo an seiner Kleidung ein Stoffbeutelchen klaubte, mit den Fingerspitzen hineinfuhr und das bekannte glitzernde Pulver über seinen Teller streute.
    » Und eine Prise Caness. So. Jetzt kann man es essen.« Seit langem hatte Jikesch diesen Mann im Auge – einen großen, kräftigen Adligen, der gerne aß und öfter über den Durst trank, aber als einer der nächsten Verwandten des Königs nicht vernachlässigt werden durfte. Seine Ansichten über Magie schimmerten immer wieder in den Gesprächen durch, die der Narr belauschte. Sehr liberale Ansichten, die Pivellius besser nicht zu Ohren kommen sollten.
    Der Fürst blickte auf und stutzte kurz, als er merkte, dass der Narr vor ihm hockte. Jikesch sah den erschrockenen Gedanken,

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