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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Drachenmädchen?«
    Waren sie dem Tod nicht entkommen? Wer sprach da zu ihr?
    » Ich habe die grüne aufgesetzt, als ich merkte, dass Rakkins kleiner Zauber nicht hält. Dann fiel mir ein Wort ein. Zahija. Ich glaube, es heißt atmen? Es kam mir einfach in den Sinn, und ich habe es ausgesprochen.«
    » O Arajas«, flüsterte sie. » Dieses Wort? Das hast du benutzt?« Zahija hatte sie in die Knie gezwungen, und ihr Talent war ziemlich groß gewesen. Nival, dem es nie gelungen war, größere Zauber zu wirken als Caness, hätte es zweifellos getötet, wenn er nicht ausgerechnet den Staub eines ValaNaik dafür verwendet hätte.
    » Ja«, sagte er schlicht. » Ich brauchte etwas, um das Wort zu verankern – meine Maske. Für dich habe ich nach dem nächstbesten gegriffen, nach dieser Maske zwischen Larans Krallen. Aus welchem Schiff sie wohl gefallen ist? Wer würde schon eine Maske aus Gold tragen?« Er schwieg und sagte: » Für unseren Freund Rakkin wollte ich auch etwas suchen, aber ihn habe ich nicht mehr gefunden. Vielleicht ist er zu einem der Schiffe geschwommen und hat nach Schätzen Ausschau gehalten?«
    » Mit einem Zauber geschützt, von dem wir nichts wissen«, meinte Linn, die sich von dieser kleinen Hoffnung, der Sohn des Seefahrers könnte doch überlebt haben, ein wenig getröstet fühlte.
    » Wir kommen dem Strudel näher«, sagte Nival. » Was hat uns glauben lassen, wir könnten ihm entfliehen?«
    » Tanz mit mir …«
    Hatte sie etwa vergessen, wie es war, zu tanzen? Dass man sich an den Händen fasste und wieder losließ, dass der Junge das Mädchen an sich zog und wieder von sich stieß?
    Ein Schatten schob sich vor die Sonne. Das Rauschen von Flügeln mischte sich in das Brüllen des Mahlstroms. Das Wasser klammerte sich an sie und gab sie doch wieder frei, als Klauen nach ihnen griffen und sie emporrissen.
    Der Drache ließ Linn ins Gras fallen. Schmerzhaft rollte sie über Steine. Etwas Blaugrünes verdeckte den Himmel.
    Hatte sie gedacht, es sei Gah Ran? Immer war er es gewesen, der aus den Wolken zu ihr kam, doch heute war es Ojia Ban.
    Der Drache sah zu, wie sie und Nival sich aufrappelten. » Da bin ich wieder«, verkündete er munter. » Ihr dachtet wohl, ihr wärt mich losgeworden?«
    » In der Tat, das haben wir gehofft«, gab Linn unumwunden zu. » Wie kommst du hierher?«
    » Ich bin euch gefolgt«, sagte das Untier, sehr mit sich zufrieden. » Ich war da, die ganze Zeit, und habe euch nie aus den Augen gelassen. Ihr seid die Hoffnung meines Volks und damit auch meine. Zeigt mir die Schuppe! Habt ihr sie? Wer von euch?«
    Linn öffnete zögernd die Faust. » Ich«, sagte sie.
    Lange Zeit starrte der Drache auf die wirbelnde Schwärze in ihrer Hand. » Das ist es?«, fragte er schließlich. » Die Macht ist nicht zu spüren.«
    » Ich weiß«, sagte sie. » Er ist ganz anders als Dairan. Alles an ihm ist anders. Er liegt dort unten wie … wie eine Statue aus schwarzem Marmor. Hast du sie beide gekannt?«
    Sie hatte nicht vergessen, dass dieser Drache ihr Feind war. Er hatte ihr Dorf überfallen und später Bher, ihren Meister, getötet, sie hatten gegeneinander gekämpft und einander gehasst. Doch in diesem Moment, während er vor ihr stand, schien er klein zu werden, und zum ersten Mal fiel ihr ein, dass auch er vor achthundert Jahren ein Mann gewesen war. Was bedeutete es ihm, dass er diese Gestalt verloren hatte? War er wie Gah Ran verbittert und verzweifelt?
    » Natürlich«, antwortete er. » Dairan, ein König, wie es nie jemanden in unserem Volk gegeben hat. Wir wären für ihn gestorben, jeder Einzelne von uns. Und Laran …« Etwas in seiner Stimme veränderte sich. » Der einzige ValaNaik, der nie König gewesen ist. Viel zu sehr Mensch, um je ein richtiger Drache zu sein.«
    » Mir kam er sehr wie ein Drache vor«, meinte Nival. » Drachiger geht es kaum. Mit dem Unterschied, dass er tot ist, doch wer würde ein Ungeheuer wie das da lebend auf unserer schönen Erde haben wollen?«
    » Es tut unsereins nicht gut, wie ein Mensch zu leben«, sagte Ojia Ban.
    » Und Scharech-Par?«, fragte Linn, die versuchte, zwischen seinen Worten die Wahrheit darüber zu entdecken, was dieses blaugrüne Untier wirklich dachte. » Auch er war immer nur ein Mensch. Könnt ihr Drachen ihn wirklich … akzeptieren? So wie Dairan? Würdest du auch für Scharech-Par in den Tod fliegen, wenn er es befiehlt?«
    » Wir haben Dairan geliebt«, sagte er. Immer noch wandte er den Blick nicht von der

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