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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Gold, sämtliche Schätze, weshalb sie sich um ihn häuften wie ein Bett, das immer weicher und goldener wurde. Die Toten mussten um ihn herumtanzen und für ihn singen … Hatte die Stimme das gemeint?
    Linn streckte die Hand aus und legte sie auf den schwarzen Panzer, der ihr auf einmal nicht mehr dunkel vorkam, sondern wie ein Spiegel. Irgendjemand weinte in einem dunklen Zimmer, im Labyrinth, jemand weinte bitterlich, untröstlich.
    Der Letzte der ValaNaik. Du bist der Letzte. O mein Sohn, mein Sohn …
    Eine andere Stimme wisperte, eine Stimme, die ernst war und dennoch lachte, die feierlich klang und dennoch vergnügt: » Wollen wir tanzen? Für ihn und für sie alle? Schau ins Mondlicht, bis du blind bist für den Tag. Wollen wir nicht spielen? Was setzt du? Dein Herz, dein Leben, die Welt? Komm. Weine nicht, komm.«
    Jikesch?, wollte sie fragen. Bist du das?
    Auf ihrer Zunge zitterte ein Zauber. Auf einmal wusste sie, dass der Tod zu ihr sprach. Die Schuppe löste sich so leicht wie ein Blatt vom Baum, und sie hielt sie in der Hand, verwundert, wie ein Stück vom Nachthimmel.
    » Wollen wir spielen? Was setzt du, mein Mädchen? So viele Bänder in deinem Haar, gib mir eins davon.«
    » Nein«, sagte sie innerlich, » nein«, und instinktiv sprach sie den Zauber aus, der ihr immer am nächsten gewesen war: » Pai Ri Ko Res.«
    Der Wirbel trug Linn nach oben. Wasser und Dunkelheit und Magie, durchzogen von Gold und Licht, eine Kraft, die sie umfing, die mit ihr tanzte, sie beherrschte und doch fügsam war wie ein wildes Pferd, das seine Herrin über alles liebte.
    Auf einmal war der Himmel wieder da, über ihr, ein blendendes Blau. Neben ihr tauchte Nival auf, er schoss aus dem Wasser wie ein springender Fisch und landete mit einem lauten Platschen neben ihr. Er schnappte nach Luft, dann lag er auf dem Rücken und ließ sich von den Wellen tragen und schaute nach oben, mit dem verwunderten Blick eines neugeborenen Säuglings.
    Linn trat Wasser. Sie versuchte zu erkennen, wo sie waren. Die Strömung zog sanft an ihnen. Irgendwo da vorne musste der Todesstrudel sein.
    » Wie schön, dass du über deinen eigenen Wirbel verfügst«, sagte Nival. » Ein Wirbel, wirbeliger als diese Locke, die mir stets die Frisur ruiniert. Musst du mir denn immer zuvorkommen mit deiner Zauberei?«
    » Dein Zauber hat bewirkt, dass wir dort unten bleiben konnten«, sagte sie, » aber es war an der Zeit wiederaufzutauchen.«
    Sie schwiegen eine Weile, noch kam ihnen all dies vor wie ein Traum.
    » Wo ist Rakkin?«, fragte Linn leise.
    » Er ist tot«, sagte Nival. » Hast du nicht gemerkt, dass auch der Tod dort unten war? Wie könnte man ihn ausschließen, von einem Drachenfriedhof? Ein goldenes Bett für den ungeratenen Sohn. Ach, dieser Dairan! Musste er das ganze Meer in Unordnung bringen und die Seefahrt stören und tausend Schiffe versenken, nur um diesem schwarzen Ungeheuer ein angemessenes Grab zu bereiten? Haben die beiden nicht genug angestellt zu Lebzeiten, mussten sie die ganze Welt mitreißen in ihren Tod? Eingebildet sind sie alle, die ValaNaiks, beinahe wie die Götter, ich fürchte, dagegen lässt sich nichts machen.«
    Linn fühlte, wie ihre Beine müde wurden im kalten Wasser. Der Himmel kam ihr auf einmal sehr fern und sehr leer vor.
    » Du hast nicht zufällig noch eine Schuppe mitgebracht, um uns von hier zu retten?«
    Nival reichte ihr einen glänzenden Stein. Er war schwarz wie Kohle. In nichts ähnelte er der grünen Schuppe Dairans, in der sich Erde und Himmel begrüßt hatten. Diese verbarg ihre Macht, sie war kühl und verschlossen wie eine Muschel, in der sich vielleicht eine Perle befand und vielleicht auch nicht, dabei tobte in ihrer Mitte ein Sturm, der die Macht hatte, die Welt in Stücke zu reißen.
    » Wenn wir sie benutzen, um uns zu retten, war alles umsonst«, sagte er. » Doch wenn wir untergehen, ebenfalls. Solche Spiele kann sich nur Barradas ausdenken! Was wollen wir tun?«
    » Ich hatte nicht erwartet, dass wir das Boot verlieren«, sagte Linn. » Nein, ich habe überhaupt nichts von dem erwartet, was da unten passiert ist. Ich dachte nicht, dass ich den Himmel jemals wieder über mir sehen würde. Was hast du da gezaubert, Nival? Konnte ich mit der Maske atmen, oder brauchte ich gar nicht zu atmen? Was ist das überhaupt?« Sie tastete wieder nach ihrem Gesicht.
    » Spiel mit mir … Dein Einsatz? Welches Lied wirfst du in die Waagschale, welchen Sommer breitest du vor mir aus,

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