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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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nachtschwarzen Schuppe ab.
    » Aber diesen neuen König liebt ihr nicht?«
    » Man muss nicht lieben, um zu dienen«, sagte Ojia Ban grollend. Er drehte den Hals und spähte zu dem Vulkanberg hinüber, um den sich dichte Wolken sammelten.
    » Wen«, fragte Linn vorsichtig, denn sie hatte auf einmal Angst vor der Antwort, » hat er als zweite Geisel genommen?« Die ganze Fahrt über hatte sie sich gezwungen, diese Frage nicht zu stellen. Einfach nicht darüber nachzudenken. Als könnte ihre Reise anders ausgehen, als am Ende dem Feind gegenüberzutreten und ihm das Pfand seiner Macht auszuhändigen.
    » Er hat nur eine«, erwiderte der Drache.
    » Wie? Er hat darauf verzichtet, noch jemanden einzufangen?« Sie konnte es kaum glauben. Seit wann war Scharech-Par so freundlich?
    » Arian ist tot.«
    » Was?« Sie wechselte einen erschrockenen Blick mit Nival. Ich wusste es. Ich wusste, dass er in Gefahr war, ich konnte seine Todesangst spüren … Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie schon länger keine Angst mehr empfunden hatte. Wann hatte es aufgehört? Sie war so auf den Todesstrudel konzentriert gewesen, dass sie alles andere vergessen hatte. Wie hätte ich ihm zu Hilfe kommen sollen? Ich bin kein Drache, der mit dem Wind fliegt. Trotzdem verspürte sie den scharfen Stich der Schuld.
    » Wen hält er an seiner Stelle fest?«
    » Deinen Bruder mit dem Holzbein«, antwortete der Drache und lauerte auf ihre Reaktion. Er beobachtete Linn genau. Die goldene Maske verbarg einen Teil ihres Gesichts, doch ihre Augen mussten sie verraten haben.
    » Dachte ich’s mir doch«, sagte er. » Gah Ran hat ihm den richtigen Hinweis gegeben.«
    Es war ein ungewohntes Gefühl, Gah Ran zu hassen. Nein, berichtigte sie sich, hatte sie ihn nicht seit ihrer Kindheit gehasst, so lange, wie sie zurückdenken konnte? War es nicht immer so gewesen – sie und Gah Ran und der schwelende Zorn, rot wie eine sengende Flamme?
    » So kann man sich in anderen täuschen, nicht wahr?«, sagte Ojia Ban, und trotz ihrer Wut und den widersprüchlichen Gefühlen, die Arians Tod in ihr auslösten, nahm sie etwas wahr, das in seinen Worten mitschwang, etwas, das sie nicht erwartet hatte – ein Angebot.
    » Du solltest die Schuppe holen und uns töten«, sagte sie. » Jetzt stehst du vor der Schwierigkeit, wie du das machen sollst, ohne dass wir die Schuppe zu unserer Verteidigung einsetzen. Wirst du uns mit dem Tod der Geisel drohen, damit wir dir die Schuppe einfach überlassen? Es wäre natürlich einfacher, wenn du dir so viele Schuppen holen könntest, wie du willst. Eine genügt. Eine einzige, die den Fluch aufheben kann. Du weißt jetzt, wo sie sind, also, was hindert dich daran zuzugreifen?«
    » Das dachte ich auch«, sagte Ojia Ban verhalten – er wusste noch nicht, worauf sie hinauswollte. » Allerdings könnte es schwierig sein, in den Strudel zu tauchen. Sehr schwierig, ohne einen Zauber, der mich schützt. Ich schätze, ich muss euch am Leben lassen.«
    » Ich sehe, wir verstehen uns.« Linn wagte sich noch einen Schritt weiter. » Ob Scharech-Par wütend wird, wenn du seine Feinde zu ihm trägst? Nein, warum sollte er? Wir haben sowieso keine Chance gegen ihn.«
    » Das ist wahr«, sagte der Drache. » Ihr habt keine Chance. Wie auch? Er ist mit einem Zauber geschützt, der es unmöglich macht, ihn zu töten.«
    » Jeder Zauber hat eine Schwachstelle, habe ich mir sagen lassen.«
    » Was wird das?«, fragte Nival. » Er ist unser Feind, er wird uns nicht helfen.«
    » Natürlich nicht«, sagte Ojia Ban. » Ich käme nie auf die Idee, meinen König zu verraten. Er hat uns jahrhundertelang in Ruhe gelassen, warum sollte es mich stören, dass er mich jetzt in seine Dienste genommen hat? Dass er mich herumschickt wie einen Boten, dass er mich behandelt wie einen Hund? Er ist ein Mensch, der sich für einen Drachen hält. Wir sind Tiere für ihn, ganz gleich, wie lautstark er herumtönt, dass wir sein Volk sind. Er behandelt uns wie Tiere. Dairan war einer von uns, geboren in Steinhag, aufgewachsen unter uns, wir haben miterlebt, wie er zum ersten Mal flog, wie er ein Mann wurde. Er hat mit uns gegessen und getrunken, sich mit uns gestritten – niemand musste Angst haben, eine andere Meinung zu äußern –, und wie jeder andere hat auch er am Schmelzofen gearbeitet. Er war sich für nichts zu schade. Er hat die Felsleute geärgert, Prinzessinnen geraubt, mit dem Schwert gekämpft … Dairan war Steinhag. Ja, wir wären für ihn in den Tod

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