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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Nichts als ein Spiel.
    Sie tanzte um den Büttel herum. Narrte ihn. Versetzte dem einen Knecht, der mit krummem Rücken heranwankte, einen Tritt in den Magen, den anderen warf sie mit einem gezielten Kinnhaken erneut ins Gras. Mit einem Schwert hätte sie Rakion Stiche versetzt, kleine, blutende Schnitte, doch die Stange verteilte nur schmerzhafte Prellungen. Wenn sie mit ihm fertig war, würde er weder sitzen noch liegen können.
    Schließlich warf sie ihre Waffe in die Luft, fing sie am stumpfen Ende wieder auf und ließ den Griff vorschnellen. Sie benutzte sie wie eine Dornlanze – eine rasche Drehung des Handgelenks, und Rakions Schwert flog davon.
    » Halt! Das …«
    » Ist jetzt meins«, sagte sie und hob es auf.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. » Du spielst ein gefährliches Spiel, Fräulein. Wer hat dich unterrichtet, um mich hereinzulegen? Jemand aus der Burg des Vogts?«
    » Meister Bher aus Lanhannat«, sagte sie. » Ritter Okanion von der Drachengarde. Und, glaubt es oder nicht, den einen oder anderen Kniff habe ich mir bei Prinz Arian abgeschaut.« Sie verbesserte sich: » Bei König Arian, sollte ich wohl besser sagen.« Halb über die Schulter gewandt fügte sie hinzu: » Merok, sammle bitte meine Münzen wieder ein. Ich fürchte, Herr Rakion muss unsere Steuer neu berechnen, in Anbetracht der Tatsache, dass die Mühle nun uns gehört. Der Pachtanteil entfällt. Selbstverständlich entrichten wir nach wie vor die Steuer an den Vogt und an den König, wie es sich gehört.«
    » Das dulde ich nicht«, flüsterte Rakion grimmig. » Das ist eine unerhörte Frechheit. Erst führt Ihr mich vor, und jetzt das? Nehmt sie fest!«
    Worlin und Serim wichen erschrocken zurück.
    » Ihr könnt beim Vogt neue Knechte beantragen«, sagte Linn. » Bewaffnete Knechte, die sich trauen, mich mitzunehmen. Doch dann solltet Ihr ihm auch sagen, dass Ihr das Hohe Spiel mit einem Dorfmädchen gespielt habt und Euren Dienst bei ihm kündigen müsst.«
    » Was?«, fragte er entsetzt.
    Sie trat näher. » Das Hohe Spiel«, sagte sie. » Ich habe Euch herausgefordert, meinen Namen genannt sowie die Zeitspanne, und Ihr habt angenommen. Bereits beim letzten Mal wusstet Ihr, wie diese Wette eigentlich ausgegangen wäre, als ich noch keine Ahnung hatte, dass es so etwas wie dieses Hohe Spiel überhaupt gibt.« Sie stand jetzt so dicht vor ihm, dass sie seinen Atem riechen konnte. » Hay Ran Birayik war Euch bisher ungemein gnädig. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was mit denen passiert, die die Regeln brechen – ein Ende, wie es übler nicht sein könnte.«
    » Droht mir nicht«, protestierte er heiser, aber ihr entging nicht, dass er sie nicht mehr duzte.
    » Die Mühle und das Haus fallen an mich. Ich erwarte, dass Ihr unverzüglich in die Burg zurückkehrt und die Dokumente aufsetzt, vom Vogt unterschrieben.«
    » Das wird mich ruinieren«, keuchte er.
    » Dann hättet Ihr Euch nicht darauf einlassen dürfen. Habt Ihr nichts, was Ihr verpfänden könnt, um den Vogt zu entschädigen? Oh, sicherlich habt Ihr das. Viele ehrliche Menschen leben mit Schulden. Ich weiß, was ich dem Spiel schuldig bin – Euch ins Unglück zu stürzen gehört nicht dazu. Doch Ihr werdet Eure Wettschuld einlösen.«
    » Ich wusste nicht, dass Ihr eine Kriegerin seid«, presste er zwischen den Zähnen hervor.
    » Ihr dürft jetzt gehen.«
    Rakion stolperte davon, die noch ausstehenden Steuern waren vergessen. Er kam gar nicht schnell genug auf sein Pferd und preschte davon, wobei ihm seine Knechte nachhumpelten.
    Merok lachte in sich hinein.
    Linn wandte sich um und sah Yaro in der Menge stehen. Mit blassem Gesicht starrte er sie an, dann wandte er sich ab und ging davon.
    Linn fand ihn oben im Haus am Bach, wo er seine Sachen zusammenpackte.
    » Was tust du da?«, fragte sie. » Das ist jetzt unser Haus! Du warst doch dabei, auf dem Dorfplatz? Es gehört uns!«
    » Nein«, sagte er. » Es gehört dir.«
    Ohne sein Verhalten zu begreifen sah sie zu, wie er seine Kleider in eine Holzkiste legte. Wie er sie sorgfältig zusammenfaltete, obwohl seine Hände zitterten.
    » Ich habe für uns …«
    » Nein!«, unterbrach er sie. » Das war meins. Ich hatte es für dich gebaut. Für uns! Jetzt habe ich gar nichts mehr!«
    » Aber du hast doch gesagt, es sei verpfändet. Ich verstehe nicht …«
    » Ganz recht. Du verstehst es nicht. Du verstehst gar nichts!« Yaro atmete tief durch, zwang sich, sie anzusehen, aber sein Blick irrte von ihr

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