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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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es dunkel. Und still. Gedämpft drang von irgendwoher ein Fauchen zu ihnen.
    » Nun, wie war das?«, fragte er, und trotz des Schreckens, trotz der Toten, trotz Mora, die er nicht gerettet, und Linn, die er im Stich gelassen hatte, war ihm danach, hysterisch zu lachen.
    » Du bist der dämlichste Zauberer, der mir in meinem Leben je begegnet ist«, sagte Sion Ran dicht neben seinem Ohr, doch irgendetwas stimmte nicht mit seiner Stimme. » Du hattest die Schuppe des ValaNaik in den Händen, und du hast sie dafür verwendet, um mich zu heilen! Einen einzigen Drachen! Wenigstens hast du mich so vollständig geheilt, dass ich mich nicht beklagen kann. Verdammt, ich hab nichts anzuziehen!«
    » Nichts anzuziehen?«, fragte Rinek verwirrt. Er tastete nach dem Drachen und stellte verwundert fest, dass er den Körper einer Frau anfasste. Einer Frau, die tatsächlich nichts anzuziehen hatte.
    » Du Idiot!«, schimpfte sie. » Du hättest mein ganzes Volk erlösen können. Du hättest dich zum Herrscher über ganz Schenn aufschwingen können. Stattdessen hast du bloß mich erlöst!«
    » Sion?«, fragte er. » Äh?«
    Dann machte er Licht.
    Vor ihm stand tatsächlich eine Frau, genau wie sein Tastsinn ihm verraten hatte. Sie war etwas kleiner als er, hatte hellbraunes Haar, durch das sich ein paar glitzernde silberne Strähnen zogen, und zornige dunkle Augen. Zudem hatte sie eine erfreulich weibliche Figur.
    » Möchtest du mir vielleicht deinen Mantel geben?«, blaffte sie ihn an.
    » Ja. Ja, natürlich.«
    Er zog seinen langen Mantel aus und reichte ihn ihr.
    » Daran hättest du auch denken können, bevor du Licht gemacht hast!«
    » Stimmt, hätte ich«, log er. » Und was jetzt?«
    » Jetzt warten wir erst mal ab, bis die da oben sich beruhigt haben«, schlug Sion vor. » Das kann eine Weile dauern. Achthundert Jahre lang haben sie auf diesen Tag gewartet. Sie konnten ja nicht ahnen, dass du ihnen in die Quere kommen würdest.«

13

    » Ich finde keine Worte!«, schrie Gah Ran. Er flog so schnell wie nie zuvor. Nur seine Schnelligkeit rettete sie vor dem Zorn der Drachen. Wie ein roter Blitz jagte er über den Himmel, in die Wolken hinein, und dort verloren sie ihn. Er flog, ohne anzuhalten, und wieder einmal musste Linn frieren. Als er die Wolkendecke erneut durchbrach, hatte sich die Landschaft gewandelt; sie befanden sich über den ausgedehnten Wäldern von Yan.
    » Dein Bruder ist der größte Idiot, den es auf dieser Welt gibt! Warum hat er das gemacht! Warum nur!«
    Seine Stimme klang irgendwie anders als sonst. Mit gespreizten Flügeln landete er auf einer Lichtung im Schnee und schlitterte ein paar Gildreks weit, bevor er zum Stehen kam. » Warum! Alle Hoffnung dahin. Jetzt werden wir nie erlöst, nie im Leben!«
    » Ich wusste gar nicht, dass Rinek zaubern kann«, sagte Linn müde. Dieser Tag hatte anders enden sollen. Sie konnte kaum hoffen, dass ihr Bruder der Wut der tausend Drachen entkommen war.
    Und Mora tot! Ausgerechnet Mora! Um wen musste sie denn noch alles trauern?
    » Rinek ist verloren«, murmelte sie trostlos.
    » Ist er nicht«, knurrte Gah Ran. » Die Kette ist in seinem Mantel. Meine Schuppe dort verbindet mich immer noch mit allem, was vor sich geht. Ich hab mal wieder hingesehen.«
    » Er lebt?«
    » Scharech-Par und Chamija hatten nicht so viel Glück«, sagte er. » Doch wen interessiert das jetzt noch? Mora hat die Schutzbanne der früheren Zauberer aufgehoben. Das Schloss wird abbrennen, wenn der Zorn der Drachen sich darüber entlädt – ganz Schenn ist dem Untergang geweiht! Und wir auch.«
    » Dann müssen wir zurück! Ich muss zu Rinek!«
    » Wozu?« Er beäugte sie, seine Stimme klang spöttisch, aber sie konnte seinen Schmerz fast körperlich spüren. » Was willst du jetzt noch tun? Die Schuppe des ValaNaik hat ihre Kraft verloren. Wir haben umsonst gekämpft, und dein Vater ist für nichts und wieder nichts gestorben. Alles war vergebens …«
    Auf einmal schien er sich daran zu erinnern, was sie ihm angetan hatte, denn er verstummte und starrte sie an. Gleichzeitig fiel ihr ein, warum er so undeutlich sprach.
    » Schmerzt dein Maul noch sehr?«, fragte sie kleinlaut. » Oh, es tut mir furchtbar leid!«
    » Nein. Tut es nicht.«
    » Gah Ran! Bitte! Es tut mir schrecklich leid für dich und deine Hoffnung, und du kannst mich gerne töten, wenn du willst, aber wir müssen zurück nach Lanhannat. Ich muss meinen Bruder finden, wenn er noch lebt.«
    » Um ihm den Kopf abzureißen?«,

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