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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Ein leises Scharren. Irgendjemand ist hier bei uns.«
    Ihn überlief ein Schauer. Für heute hatte er genug an Verfolgern, die ihm nach dem Leben trachteten, und jemand, der im Dunkeln lauerte, versprach keine angenehme Gesellschaft. Trotzdem bemühte er sich, ruhig zu bleiben.
    » Mensch oder Tier?«
    » Dem Geruch nach eindeutig ein Mensch.«
    Wenigstens etwas. Rinek hatte schon befürchtet, der Wolfsbär wäre wieder zu sich gekommen und schlich hier unten durch die Gänge.
    » Kannst du ihn erwischen?«
    » Sobald ich aufstehe, wird er verschwinden, fürchte ich, und erst wiederkommen, wenn wir alle schlafen. Wir sollten es zu zweit versuchen. Ich schwimme über den See und komme von der anderen Seite her. Dann nehmen wir ihn in die Mitte. Das sollte dann der richtige Zeitpunkt sein, um Licht zu machen.«
    Rinek nickte. Sein Herz schlug schneller. Er spürte, wie die Energie durch seine Adern strömte. Obwohl er sich eben noch erschöpft und traurig gefühlt hatte, war er jetzt hellwach und bereit zum Kampf.
    Sion verkündete, sie wolle noch ein Bad nehmen, und verschwand im Wasser.
    Rineks Aufmerksamkeit war nach hinten hin gerichtet. Atmete da wer? Hörte er, wie sich jemand anschlich? Wenn Scharech-Par ihr Versteck kannte, wenn er vielleicht gar seine Soldaten hergeschickt hatte … Gab es überhaupt schon tijoanische Soldaten in Lanhannat, oder musste er sie erst herbeordern lassen? Würden die Männer des Königs ihm freiwillig dienen, oder musste er sie unter einen Bann stellen, wie es auch Chamija getan hatte?
    Er wartete eine Zeit lang und gähnte dann ausgiebig.
    » Wir sollten jetzt alle schlafen gehen«, sagte er zu den Alten. » Zeit, dass wir diesen Tag beenden!«
    Er stand auf, gähnte noch einmal laut und drehte sich dabei möglichst unauffällig um, hoffentlich ohne den Eindruck zu erwecken, als würde er nach feindlichen Angreifern Ausschau halten.
    » Sion?«, fragte er zum See hin.
    Ihre Antwort ertönte nur einige Gildreks von ihm entfernt. » Licht!«
    » Qui Ebonai!« Sofort brannte das kleine Dämmerlicht taghell und erleuchtete den felsigen Abschnitt vor dem Seeufer. Dort stand Sion, genau wie er bereit, sich auf den Feind zu stürzen.
    Nur, dass da niemand war.
    Sie ließen sich beide nicht beirren.
    » Da bist du ja«, sagte er, als hätte er sie schon schrecklich vermisst, und ging mit raschen Schritten auf sie zu.
    Sion machte eine Wendung zur Seite, Rinek warf sich nach vorne.
    » Ich hab ihn!«, schrie sie.
    » Loslassen!«
    Rinek seufzte. Die Anspannung fiel von ihm ab, und er war zugleich erleichtert und wütend. » Was fällt Euch ein, hier herumzuschleichen!«
    Sion behielt die unsichtbare Person fest im Klammergriff.
    » Es reicht«, sagte er zu ihr. » Lass ihn los, es ist der König.«
    Agga sprang auf. » Der König? Unser König?«
    » Ja, ich bin’s«, erklang Pivellius’ mürrische Stimme.
    » Wie kommt Ihr hierher?«
    » Ich bin euch gefolgt.« Der Unsichtbare schüttelte Sion ab. » Ich war schon in Moras Haus bei euch und bin mit hierhergekommen. Ist noch etwas zu essen übrig? Ich habe den ganzen Tag nichts gehabt.«
    » Was macht Ihr hier?«, wiederholte Agga. » Warum seid Ihr nicht oben in Eurem Schloss, warum …«
    » Warum was?«, unterbrach er sie gereizt. » Warum ich nicht vor mein Volk trete und ihm mitteile, dass ich noch lebe? Warum ich es nicht im Kampf gegen Scharech-Par vereine? Weil jeder, mit dem ich sprechen will, mich für einen Geist hält, darum!«
    » Ihr habt das seidene Gewand gestohlen!«, erkannte Rinek. Er fragte lieber nicht nach, wie Pivellius Moras Bann aufgehoben hatte.
    » Ja, das habe ich«, gab der König zu. » Ich habe meine Fürsten überredet, Chamija zu krönen, damit sie sich von ihnen das Gewand umlegen lässt. Ich wollte die elende Hexe töten und meinen Platz wieder einnehmen, doch nun sind die Einzigen, die mir geglaubt haben, tot. Und ich bin immer noch unsichtbar!«
    » Ich weiß nicht, wie man diesen Zauber aufhebt. Es ist kein Bann, daher ist er bestehen geblieben, als Mora gegen Chamija angetreten ist. Es gibt keinen erfahrenen Zauberer, den ich fragen könnte, außer … Sion? Kennst du vielleicht das Wort dafür?«
    Die Drachenfrau verschränkte die Arme vor der Brust, als alle sie erwartungsvoll anstarrten. » Warum sollte ich?«, meinte sie trotzig. » Ich bin keine Zauberin.«
    » Du wirst ja wohl wissen, was sichtbar in deiner eigenen Sprache heißt.«
    Sion starrte auf die Stelle, an der der König sich befand.

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