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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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kennen uns nur flüchtig.«
    Selbst Agga wäre mittlerweile als Drache durchgegangen, deshalb beeilte er sich hinzuzufügen: » Nun ja, nicht ganz so flüchtig, es ist eher … äh … wir sind in gewisser Weise miteinander verbunden, aber … o gnädiger Arajas, wie sich das anhört …«
    » Hast du kein Kleid für das Fräulein?«, fragte Lireck. » Na los, Agga, du wirst doch noch irgendetwas in deiner kleinen geheimen Truhe da oben haben!«
    » Bring es mir«, befahl Sion Ran, als sei Agga nun auch ihre Dienstmagd. » Wir sollten sofort aufbrechen, solange es noch dunkel ist. Hier sind ein wenig Staub und ein paar Schuppen, nimm sie mit, Rinek, du wirst alles Magische brauchen. Ich werde darüber hinwegsehen.«
    » Aufbrechen?«, fragte Kasidov und hustete. » Wohin?«
    » Ins unterirdische Labyrinth«, erklärte die Drachenfrau. » Wohin sonst? Sie werden die ganze Stadt nach uns beiden durchkämmen. Und die Hügel. Vielleicht auch die Gerin-Yan-Berge. Scharech-Par verzeiht nicht. Das, was wir getan haben, vergisst er nicht in tausend Jahren. Das Tunnelsystem ist der einzige Ort, der uns einen gewissen Schutz bietet.«
    » Es wird alle feindlichen Soldaten verschlucken, die sich hineinwagen«, prophezeite Rinek.
    » Also«, schloss Sion, » bewegt eure greisen Knochen und bleibt dicht hinter mir.«
    » Sie kann im Dunkeln sehen«, erklärte er. » Besser als jede Katze.«
    » Sie ist eine Fürstin aus dem Schloss, oder?«, flüsterte Borlin ihm ins Ohr. » Vielleicht eine Thronfolgerin, wenn Brahans Erben nicht mehr wiederkommen?«
    » Ja, sie ist eine Fürstin«, flüsterte er zurück. » Aber, verdammt noch mal, sie hat hier überhaupt nichts zu bestimmen. Das tu immer noch ich.« Und laut sagte er: » Also, bewegt eure Knochen und bleibt dicht hinter ihr.«

15

    Sie flogen so tief über der Gischt, dass ihnen die feinen Tropfen die Kleider, die Gah Ran nach ihrem Bad im Meer getrocknet hatte, erneut durchnässten. Linn konnte sich nicht vorstellen, jemals wieder warm und trocken an einem Kaminfeuer zu sitzen und sich zu Hause fühlen. Der Wind blies scharf, und die Wellen schienen hochzuspringen, um sie zu beißen. Gah Ran flog so schnell, dass einem fast die Sinne schwanden, manchmal blieb ihr fast die Luft weg.
    Dankbar torkelte sie von ihm weg, als sein Krallengriff sie endlich freigab, und ließ sich auf die Erde fallen – bis sie merkte, dass sie im Schnee lag.
    » Auch nicht viel besser, oder?«, bemerkte Nival.
    Er tauchte die Hände in den Schnee und warf ihn hoch. Im Gegensatz zu ihr schien er nicht von Übelkeit betroffen zu sein. Immer noch drehte sich alles um sie. Der Prinz klopfte sich mit rotem Gesicht den Schnee aus den Kleidern.
    » Seht euch um«, sagte Gah Ran. » Das sind die nördlichen Ausläufer der Schneeberge.«
    Es war Tag – der erste Tag seit langem, schien es Linn. Der Himmel hatte eine blassblaue Farbe und ging im Norden ins Meer über; sie verschmolzen miteinander und verwischten den Horizont. Der Wind hatte dünenartige Schneeverwehungen geschaffen, und bis hierhin war das Rauschen der Brandung zu vernehmen. Doch wenn man sich umdrehte, vergaß man das Meer und die Weite, denn bis in den Himmel ragten die gewaltigen Gipfel der Berater Berge.
    » Dorthin müssen wir?«, fragte Linn und fühlte sich klein und verzagt.
    » Fliegt der Drache uns denn nicht hin?«, fragte Arian, der es erstmals seit langem wagte, den Mund aufzumachen.
    » Irgendein heiliges Gesetz gebietet, dass man selbst hingehen muss, zu Fuß, genau wie Brahan«, sagte Linn.
    » So ein Unsinn«, höhnte Arian. » Was für Gesetze? Ich sag’s doch, alle Drachen lügen. Trau niemals ihrer zauberhaften Zunge. Er lügt, frag ihn, warum.«
    » Tut mir leid, Gah Ran«, sagte sie. » Lass dich von ihm nicht reizen. – Gah Ran?«
    Der Drache schien noch roter zu werden, aber vielleicht war das auch nur Einbildung. » Er hat recht«, gab er zähneknirschend zu. » Es gibt kein solches Gesetz. Nur einen Bann. Jeder andere Drache könnte euch direkt dorthin fliegen, aber ich bin ein Verbannter. Ich vermag es nicht.«
    Linn konnte es nicht fassen. » Du hast immer › wir ‹ gesagt. Du hast gesagt, wir würden nach Steinhag gehen!«
    » Ich kann nicht!«, rief Gah Ran. » Ich kann nicht zurück!«
    » Warum hast du dann nie … O Arajas! Jetzt verstehe ich es endlich. Deshalb musste mein Vater sterben! Ich habe mich immer gefragt, warum du ihn nicht einfach gepackt und nach Steinhag getragen hast.«
    » Lass ihn in

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