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Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3

Titel: Die Drachenjägerin 3 - Winter, M: Drachenjägerin 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maja Winter
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Ruhe«, sagte Nival. » Wir alle wissen, dass es Dinge gibt, über die man nicht sprechen kann. Wenn er nicht mitkommt, gehen wir eben alleine und suchen den ValaNaik.«
    » Ein Ding der Unmöglichkeit«, befand Arian. » Da trete ich ja noch lieber Drachen entgegen als diesen Bergen.«
    » Das wirft ein völlig neues Licht auf Brahans Heldentaten«, sagte Nival munter. » Wie hat er es geschafft? Es muss möglich sein, und er hatte auch keinen Drachen, der ihm geholfen hat.«
    » Brahan hatte die Götter«, sagte Arian.
    » Götter nehmen einen selten auf den Arm und tragen einen dorthin, wo man hinwill. Wir können davon ausgehen, dass Brahan es alleine geschafft hat. Kannst du uns sagen, wie, Gah Ran?«
    » Ich habe keine Ahnung«, gestand der Drache. » Er kam in unser Tal und war auf einmal da. Es muss einen Weg geben, den man zu Fuß gehen kann. Immerhin ist er mitsamt der Prinzessin auch zurück nach Schenn gelangt. Allzu schwer kann es also nicht sein.«
    » Also, wie hat er es gemacht?«
    » Ich kann die Legende auswendig, ich bin quasi damit groß geworden«, sagte Linn. » Brahan hörte von Wanis Entführung und machte sich auf den Weg. Dann geht es so weiter: Übers Land zog er, dort ließ er sein Pferd, als ihn die Wölfe verfolgten. Über Wasser führte ihn die Suche, dort ließ er den Helm, als sein Boot fast versank in den tödlichen Strudeln. Übers Moor, da ließ er die Rüstung, die ihn hinunterziehen wollte in die Arme der Sumpfgöttinnen. Über die Berge, da ließ er den Schild, dessen Gewicht ihn lähmte. Nur noch sein Schwert besaß Brahan, als er den Ort fand, an dem die Drachen das Land mit Rauch und Gestank verpesteten.« Sie blickte sich um. » Hilft uns das weiter?«
    » Übers Land zum Meer«, sagte Nival, » also muss Brahan von Schenn aus durch Yan und Tijoa bis an die Küste gereist sein. Vielleicht ist er sogar in der Nähe von Quint aufs Schiff gestiegen. Nur wo ging er wieder an Land? Hier ist weit und breit kein Moor.«
    » Ich bin über keine tödlichen Strudel geflogen«, meinte Gah Ran, der sich langsam wieder beruhigte. » Wir müssen vielleicht noch weiter nach Westen.«
    Arian seufzte ergeben. » Dann sollten wir das tun. Hoffentlich ist es da etwas wärmer.«
    Rinek öffnete ihnen den Hügel. Sie stiegen alle nacheinander hinein, und sorgfältig schloss er den Zugang wieder zu.
    » Wozu dient dieses Labyrinth überhaupt?«, fragte Agga, die sich unbehaglich duckte. » Wer hat sich die Mühe gemacht, diese vielen Tunnel zu graben?«
    » Sie sind teilweise natürlichen Ursprungs«, antwortete Sion. » Hier, man erkennt es am Gestein.«
    » Ach. Da haben wir also eine Expertin für unterirdische Tunnel bei uns.«
    » Still. Ich höre was …«
    » Es tropft? Wir werden hier doch nicht von einer Flutwelle überrascht?«, erkundigte sich Borlin.
    » Eine Grotte«, erklärte Sion. » Wie herrlich! Ich kann mir denken, wofür dieses Gebilde angelegt wurde. Schaut, hier ist sogar ein kleiner See!«
    » Wir sehen nichts«, beschwerte sich Kasidov.
    » Licht«, flüsterte Rinek. » Qui Ebonai!«
    Der flackernde Span in seiner Hand flammte auf und enthüllte ihnen eine geräumige Grotte. Sion hatte nicht übertrieben – ein See mit spiegelglattem schwarzem Wasser lag vor ihnen. Ein Rinnsal, das den Fels hinabströmte, speiste ihn.
    » Hier bleiben wir«, befand die Drachenfrau.
    » Sie versucht es schon wieder«, murrte Agga. » Seit wann entscheidet sie das?«
    » Kann man es trinken?«, fragte Lireck. » Dann bin ich auch dafür, dass wir bleiben.«
    » Es ist überraschend warm hier«, gab Borlin widerstrebend zu.
    » Eine heiße Quelle. O wie wunderbar! Wie habe ich das vermisst!« Sion sprang ohne Umschweife ins Wasser, was die Alten zu besorgten Warnungen veranlasste, von denen keine einzige befolgt wurde.
    » Ich habe noch nie in einem unterirdischen See gebadet«, sagte Agga. » Aber zu behaupten, dass ich es vermisst hätte, wäre wohl übertrieben. Bei Belim, Rinek, was tut sie hier? Warum gehört sie jetzt zu uns? Sie stört, merkst du das nicht? Eine wie sie werden die Lanhannater nie im Leben akzeptieren.«
    » Ich sagte doch, sie ist keine Anwärterin auf den Thron.«
    » Was soll das dann? Ist sie hier, weil sie deine Geliebte ist?«
    Rinek seufzte. Vermutlich würde er es sowieso nicht lange geheim halten können. Sion tat jedenfalls ihr Bestes, um aufzufallen. Sie plantschte wild im See herum und rief laut: » Das ist das Beste! Das Allerbeste seit tausend Jahren!«

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