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Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers

Titel: Die Drachenkämpferin 02 - Der Auftrag des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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fragte der Kommandant.
    Mit ruhiger Stimme hob der Gnom an: »Das Land des Windes ist das kleinste der Aufgetauchten Welt und seine Front dementsprechend kurz. Auf einem Drachen braucht man nicht länger als zwei Tage, um sie abzufliegen. Ich glaube, wir können uns darauf beschränken, dem Hauptmann ein, zwei Bataillone unter dem Befehl eines Drachenritters als Verstärkung anzubieten. Gleichzeitig verteilen wir unsere Truppen besser entlang der Grenze und versuchen, weiter östlich anzugreifen, während wir Dolas Kräfte im Erz-Wald binden.«
    »Es ist fast unmöglich, Dola in Schach zu halten, und ich denke, das weißt du besser als jeder andere hier«, bemerkte der Kommandant.
    Da stand Nihal auf. »Ich übernehme die Sache«, erklärte sie gelassen. Ido warf ihr einen wütenden Blick zu, doch Nihal ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Gebt mir ein Bataillon, und ich bringe euch Dola.«
    Weiter hinten erhob sich Gelächter. »Hör doch auf, Nihal! Was spielst du dich so auf? Bis jetzt war noch niemand Dola gewachsen.«
    »Täusche ich mich, oder bist du nicht vor Kurzem erst von ihm verwundet worden?«, warf ein anderer Ritter ein.
    »Ich hab daraus gelernt«, antwortete Nihal ernst. »Wenn wir Idos Vorschlag folgen, brauchen wir doch jemanden, der Dola ablenkt. Und frische Kräfte, die unsere Truppen am Saar unterstützen. Warum sollte ich diese Aufgabe nicht erfüllen können?«
    Der General schien zu überlegen.
    »Ihr wollt doch wohl einen solchen Wahnsinn nicht genehmigen?!«, stieß Ido hervor. »Dieser Wahnsinn wurde immerhin von dir vorgeschlagen«, bemerkte sein Vorgesetzter. »Ja, schon ..., aber Nihal ist doch gerade erst Drachenritter geworden. Ihr fehlt die nötige Erfahrung. Wollen wir das Schicksal unseres Landes wirklich in die Hände eines solchen Grünschnabels legen?«
    Nihal spürte, dass ihre Wangen zu glühen begannen, und sie öffnete den Mund, um etwas zu antworten, doch der General bedeutete ihr zu schweigen. »Ich halte deinen Plan angesichts unserer Situation für wohldurchdacht, Ido. Und Nihal hat schon oft genug unter Beweis gestellt, dass sie ein großer Krieger ist. Deshalb soll sie die Sache übernehmen. Ende der Diskussion.« Ido schüttelte den Kopf.
    Und Nihals Herz jubilierte. »Ich danke Euch für das Vertrauen, das Ihr mir damit entgegenbringt, General.«
    Die Versammlung löste sich auf, und die Ritter traten ins Freie hinaus. Nihal jedoch blieb noch, um die Einzelheiten ihrer Mission durchzusprechen. Es geschah zum ersten Mal, dass man ihr ein ganzes Bataillon anvertraute, aber dies war weniger der Grund für ihre Erregung. Sie konnte es gar nicht erwarten, Dola entgegenzutreten.
    Es war schon spät, als sie zu ihrem Zelt zurückkam. Ido saß vor dem Eingang und zog nervös an seiner Pfeife. Als er sie kommen sah, sprang er auf, streckte anklagend den Zeigefinger zu ihr aus und polterte los: »Jetzt hör mir mal gut zu, Mädchen. Wenn du versuchst, mit deinem Bataillon dieses Lager zu verlassen, mache ich dir die Hölle heiß und sorg dafür, dass du nicht mehr hierher zurückkommst.«
    »Was ist denn in dich gefahren?!«, erwiderte sie in gleichem Ton. »Das ist doch eine Aufgabe wie jede andere.«
    Der Gnom schleuderte seine Pfeife zu Boden, und die Glut zeichnete einen leuchtenden Streifen in die Dunkelheit. »Nein, das ist es nicht! Und das weißt du ganz genau!«, brüllte er mit hochrotem Kopf.
    Wie versteinert stand Nihal da. Sie hatten schon oft gestritten, aber dermaßen außer sich hatte sie den Gnomen noch nie erlebt.
    Jemand schrie: »Ruhe, verflucht noch mal«, und hier und da tauchte ein Kopf in einem Zelteingang auf.
    Ido hob seine Pfeife auf, blickte Nihal lange mit kalter Miene an und erklärte dann nur: »Ach, mach doch, was du willst. Dann lass dich eben abschlachten.« Gleich darauf war er im Zelt verschwunden.
    Am nächsten Morgen ging Nihal zu Idos Zelt und rief nach ihm, erhielt aber keine Antwort. Sie rief noch einmal, aber von innen drang nichts als eine beharrliche Stille zu ihr. Wenige Stunden später brachen sie und Laio auf.
    Nihal hatte rund hundert Soldaten, noch mehr, als sie gedacht hätte, unter ihrem Befehl. Einen Moment lang fühlte sie sich verloren, denn sie hatte den Eindruck, die Aufgabe übersteige ihre Fähigkeiten. Und wenn sie daran dachte, dass sie sich vielleicht doch nur der Rache wegen in dieses Unternehmen stürzte, fühlte sie sich noch schlechter. Ja, wegen ihrer Rache. Mit einem Mal wurde Nihal die ganze Tragweite

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