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Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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zu Boden.
    Auch die junge Frau hatte erkannt, was dort auf die Stadt zuschwebte. Sprachlos vor Entsetzen deutete Brigida in den bis vor wenigen Augenblicken noch so friedlichen Sommerhimmel.
    »Vater«, keuchte sie, und ihr Finger zitterte, »sagt mir, dass ich mich täusche!«
    Inthan hob die Linse wieder auf, doch inzwischen waren die Echsen auch mit bloßem Auge gut zu erkennen. Rote und silberne, schwarze, kupferne und blaue Drachen schwebten auf die Stadt zu, geführt von dem großen goldenen.
    Wie war so etwas möglich? Niemals würde ein goldener Drache an der Seite eines roten fliegen, nie ein blauer Drache dasselbe Ziel verfolgen wie ein kupferner. Sie waren wie der Tag und die Nacht, das Feuer und das Wasser, für immer entzweit in Gut und Böse. Sie konnten nicht miteinander existieren, und doch war es genau das, was Inthans Augen sahen. Sein Herz verkrampfte sich. Hier braute sich etwas zusammen, schrecklicher, als sein Verstand zu begreifen bereit war. Es war ihm, als könne er die unglaubliche Magie über dem Wasser flimmern sehen.
    Die Schiffe hatten inzwischen die weitläufige Bucht erreicht, und der Kapitän ließ die Segel reffen. Abwartend lagen sie vor den Kais, über ihnen die Drachenschar. Die Männer auf den Wehranlagen der Stadt und die Kämpfer auf den Schiffen starrten sich gegenseitig schweigend an. Über dem Akademiehügel erschien ein schimmerndes Kraftfeld. Magier eilten mit wehenden Gewändern zu den Stadtmauern. Frauen und Kinder strebten über den großen Platz dem schützenden Hügel zu.
    »Vater«, sagte Brigida schwach, »sie werden doch nicht etwa die Stadt angreifen?« Ängstlich drückte sie ihre Tochter an sich. »Sie haben doch keine Chance, nicht wahr? Das Kraftfeld ist viel zu mächtig?«
    Wenn all diese Drachen gemeinsam angreifen, dann wird die Stadt heute Abend nicht mehr existieren, dachteder Magier, doch er wagte es nicht, das Unfassbare auszusprechen.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er stattdessen. »Nimm Mica und lauf zum Elbentor. Du weißt, wie du das Tor zwischen den Welten benutzen musst. Geht hinüber ins Reich der Elben und wartet dort auf mich.« Er schob sie vor sich her den Pfad hinunter.
    »Was ist mit Teravio? Ich gehe nicht ohne meinen Gatten!«
    Inthan griff sie hart am Arm. »Du tust jetzt genau das, was ich dir sage! Dies ist kein Spaß!«
    Wie zur Bekräftigung seiner Worte löste sich ein Kanonenschuss von dem Dreimaster in der Mitte und klatschte kurz vor der Kaimauer ins Wasser. Die Männer auf der Brustwehr schrien wütend auf und hoben drohend ihre Waffen.
    »Ich werde mit Teravio nachkommen, sobald ich kann. Beeile dich!«, fügte er noch hinzu und hob dann wieder den Stein ans Auge.
    Er konnte Graf Tomord sehen. Ein zufriedenes Lächeln huschte über seine schmalen Lippen. Er bückte sich und öffnete eine kleine Truhe zu seinen Füßen. Vorsichtig nahm er einen Gegenstand heraus und setzte ihn sich auf das tiefschwarze Haar. Als die Sonnenstrahlen ihn erfassten, blitzte und schimmerte er in allen Farben. Kleine Drachenfiguren wanden sich in einer Krone um sein Haupt.
    Inthan blieb keine Zeit, genauer darüber nachzudenken, denn Tomord hob langsam die Arme. Giftgrüner Rauch quoll aus seinen Fingerspitzen und wallte zu seinen Füßen auf. Er öffnete den Mund und formte seltsame Worte. DieRauchschwaden begannen sich zu drehen. Sie wirbelten in einer Spirale, verdichteten sich und schossen dann in den Himmel.
    »Vernichtet Xanomee!«, schrie Graf Tomord und warf die Arme in die Luft. »Tötet sie alle!«
    Auf seinen Befehl hin setzte sich die Drachenstreitmacht in Bewegung. Wie die zuckenden Blitze eines Gewitters kamen die Echsen über die Stadt. Nun schimmerten auch die Stadtmauern in magisch bläulichem Licht, doch das konnte die Drachen nicht aufhalten. Sie schossen herab, sandten Feuer und spien ihren ätzenden Atem aus. Die Kraftfelder knisterten. Blaue Funken sprühten in den Himmel, aber sie konnten den dicken Schuppen der Echsen nichts anhaben. Die Drachen flogen einen Bogen, sammelten sich wieder und brausten dann zum zweiten Mal heran. Graf Tomord hob wieder die Arme und murmelte einen Spruch, und plötzlich brach die magische Barriere um die Stadt herum zusammen. Den Menschen auf den Wehrgängen blieb nicht viel Zeit, sich über den Fall des Schutzwalls zu entsetzen. Die roten Drachen rückten vor. In gleißender Helligkeit fuhren Flammenstrahlen aus den aufgerissenen Rachen der riesenhaften Reptilien und hüllten die Vorstadt in

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