Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Drachenkrone ("Drachenkronen"-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
Vom Netzwerk:
seine Schutzhülle. Sie hielt zwar das Schlimmste von ihm ab, doch die Wucht war so groß, dass er zu Boden geschleudert wurde und der Länge nach auf einen verkohlten Balken fiel Mühsam rappelte er sich auf. Nein, er hatte sich nichts gebrochen. Er wollte sich gerade erheben, als sein Blick an dem verkohlten Etwas hängen blieb, auf das er gefallen war. Die glänzende Ascheschicht zeichnete die Konturen eines Gesichts mit stumpfen, blicklosen Augen nach. Sein Herz krampfte sich zusammen. Er konnte nicht einmal sagen, ob es ein Mann oder eine Frau gewesen war. Voll Entsetzen richtete er sich auf und eilte weiter. Inthan musste immer wieder über die Trümmer zusammengestürzter Häuser hinwegsteigen. Ab und zu tauchte einer der Drachen zwischen den Rauchschwaden auf und verschwand dann wieder, um an einer anderen Stelle noch mehr Leid und Zerstörung zu bringen.
    Inthan erreichte unbeschadet den großen Platz, der die Wohnhäuser vom Hügel der Magie trennte, blieb jedoch zögernd im Schutz der Trümmer stehen. Nur noch vereinzelt versuchten sich die meist schwer verletzten Menschen in den Schutz der Kuppel zu retten, doch sobald sie den freien Platz betraten, schoss eine der Echsen aus den Rauchschwaden hervor und ließ Säure, heißen Dampf oder Feuer herabregnen. Voll Grauen sah der Magier, dass der einst so prächtige Platz von Toten und Sterbenden bedeckt war.
    Inthan nahm all seine Kraft zusammen und konzentrierte sie auf seine Schutzhülle. Noch einmal holte er tief Luft, dann eilte er los. Der Platz schien ihm heute so riesig. Er keuchte, und seine Beine waren schwer wie Blei.
    In meinem Alter sollte man nicht um sein Leben laufen müssen, dachte er bitter.
    Schon bevor er sich umdrehte, spürte er, dass der Drache ihn entdeckt hatte. Der Magier blieb stehen, um sich zu konzentrieren, und schon traf ein Strahl kochenden Dampfs seine Schutzhülle, prallte an ihr ab und hüllte ihn in eine weiße Wolke. Der Magier wandte sich um. Ein Windstoß verwehte den Dampf, und da traf sein Blick den der riesenhaften goldenen Echse. Die Augen des Drachen waren stumpf und ohne Regung starr auf sein Opfer gerichtet.
    »Mächtigstes aller magischen Wesen, was ist nur in Euch gefahren?«, schrie Inthan gegen das Tosen an.
    Der Drache beachtete ihn nicht, flog eine elegante Schleife und näherte sich dann erneut im Sturzflug. Der Magier warf sich zu Boden, und trotz seiner Schutzhülle fühlte er die brennende Kraft der Zerstörung auf seiner Haut. Schnell erhob er sich wieder und eilte weiter. Da lag plötzlich eine Frau mit ihrem Kind in den Armen zu seinen Füßen. Inthan bückte sich zu ihr herab. Sie war tot, doch das Kind schien kaum verletzt. Der Magier hob den Knaben in seine Arme und hastete weiter. Gerade als der Drache zu seinem dritten Angriff herabgerauscht kam, erreichte Inthan die schützende Kuppel und drückte das Kind einer Priesterin in die Arme.
    In der Akademie und den Versammlungssälen herrschte ein heilloses Chaos. Alle liefen und schrien durcheinander. Überall lagen Verletzte auf dem Boden, Kinder weinten, Verwundete stöhnten. Die Priester mühten sich nach allen Kräften, Linderung zu verschaffen und Wunden zu heilen. Einige Mitglieder des magischen Rates hatten sich unter der großen Kuppel versammelt und mühten sich, das Kraftfeld zu stabilisieren, andere versuchten durch starke Energieblitze die Angreifer vom Himmel zu holen. Eine rote Echse stürzte ab und schlug sterbend in den Trümmern auf, in denen schon zwei verendete schwarze Drachen lagen.
    Inthan eilte in den Kuppelsaal und besprach hastig seinen Plan, die Menschen sicher in die Berge zu bringen, doch die anderen Magier lehnten ab. Sollten sie hier alles ungeschützt zurücklassen? Die wertvolle Bibliothek, die Kammern voller seltener Zaubertränke, die Keller mit den aus aller Welt gesammelten Zutaten? Sie konnten die Seeleihrer Stadt doch nicht dem Feueratem der Drachen preisgeben!
    Kopfschüttelnd wandte sich Inthan ab, um Teravio zu suchen. Er lief durch die Gänge, doch keiner schien den jungen Magier gesehen zu haben. Endlich fand er einen Schüler, der ihm Auskunft geben konnte.
    »Teravio ist nach Hause gelaufen, um seine Heiltränke zu holen«, rief der Junge und rannte dann weiter, um seinem Meister eine Phiole zu bringen, nach der dieser verlangt hatte.
    Der alte Magier unterdrückte einen Fluch und machte sich eiligst auf den Weg. Hoffentlich war ihm nichts passiert. Das Familienanwesen der Sonterones, in dem Teravio mit

Weitere Kostenlose Bücher