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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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wahrnahm, hatte jetzt aufgehört in seinen Bart zu brummeln und blickte auf. Endlich sprach Gunnar. „Wenn alles so kommen würde, wie du es beschrieben hast, dann würde man in der Tat davon ausgehen, dass, um die Macht und das Ansehen unserer Familie entsprechend zu vertreten, du ein neues Kleid geschneidert bekommen würdest.“ Als er geendet hatte, steckte er sich wieder die Pfeife in den Mund, ließ allerdings seinen Blick immer noch auf seiner Tochter weilen. Diese sprach fröhlich und unbeeindruckt weiter: „Wenn es also dann so käme, dann wünschte ich mir ein Kleid von Stilja. Es soll blau und weiß sein und mit Gold bestickt.“ Gunnar erwiderte: „Stilja ist schon seit zwei Wintern nicht mehr gesehen worden. Da wirst du dir schon jemand anderes suchen müssen.“ Nun schaute auch Innhild zum Geschehen hinüber und hielt mit ihrer Tätigkeit inne und Bjarhi, der mit einem Stock auf den Boden gehauen hatte, streckte seinen Kopf so weit er konnte nach vorne.
    „Ich habe heute auf dem Markt Händler aus Salur gesehen, die hatten wunderschönes Brokat und Hermelinfelle. Ich wünsche mir auch ein Hermelinfell.“ Wieder schaute Sveia Ketill an, der aus lauter Verlegenheit nichts Besseres zu tun wusste, als auf den Boden zu starren.
    „Stilja wirst du nicht bekommen können, wie gesagt“, knurrte der entnervte König der Drakinger. „Dann bekomme ich also so ein Kleid?“ Sveia klatschte mit gespielter Unschuld in die Hände. Nun blickte Gunnar vielsagend Ketill an. „Also gut“, stöhnte er, „Ich wollte unseren Gästen erst ein bisschen Zeit geben hier anzukommen. Aber da du nun schon alles ausgeplappert hast – ja, also… Stikle Gilssohn, ich habe etwas mit dir zu besprechen.“
    Der Vater Ketills blickte auf, halb stolz, dass er direkt angeredet wurde und halb noch mit der festen Absicht, den Drakingern gegenüber nicht zu nett zu sein. „Nun, dann sprecht, Gunnar. Was ist Euer Begehr?“
    „Das ist eine Sache unter zwei Vätern.“
    Stikle prustete. „Nun, es stört mich nicht, wenn mein Sohn bei unserer Unterredung dabei ist. Immerhin ist er der rechtmäßige König der Wolfinger.“
    Gunnar nickte. „Mich stört es auch nicht, dass die anderen hier anwesend sind. Ich wollte nur die Form wahren.“ Dabei schickte er seiner Tochter einen bösen Blick hinüber.
    Innhild stemmte nun die Fäuste in die Hüften und schaute grimmig. Gunnar bekam einen feierlichen Ausdruck im Gesicht. „Mein Sohn Thorgnyr hat unnötiges Leid über die Völker der Wolfinger und auch der Drakinger gebracht. Wenn ich dies ungeschehen machen könnte, würde ich das tun. Ich kann es aber nicht.“ Stikle schnaubte wieder irgendetwas in seinen Bart, woraufhin Ketill ihn kurz zur Ruhe mahnte. Gunnar redete weiter.
    „Die Völker der Drakinger und Wolfinger haben sich immer nahe gestanden und haben jahrhunde rtelang friedlich nebeneinander gelebt. Nun sieht es so aus, dass der letzte König der Linie der Wolfsblütler hier in meinem Hause weilt. Ich könnte es mir einfach machen und ihn töten lassen.“ Bei diesen Worten sprang Stikle auf und drohte mit seiner Faust, woraufhin Ketill die Augen verdrehte und Gunnar beschwichtigend die Hände hob. „Aber ich habe mich dagegen entschieden. Ein weiterer Krieg, der zweifelsfrei ausbrechen würde, bevor meine Söhne die Wolfinger unter sich einigen könnten, nützt niemandem.“ Wieder unterbrach Stikle den König: „Die Wolfinger unter Euch einen? Niemals würdet Ihr das schaffen. Wir unterwerfen uns keinem Würmlinger.“ Ketill ging nun zu seinem Vater hinüber und drückte ihn mit seinen Händen auf die Bank zurück. „Vater, hör doch einfach zu“, sagte er.
    Innhild kommentierte: „Komm endlich zur Sache, Gunnar, sonst schlafen hier noch alle ein.“ Der König schien unb erührt von den Kommentaren. „Es gibt eine bessere Lösung, die allen gerecht wird und unsere beiden Völker auf lange Sicht einen wird.“ „Ja, ihr unterwerft euch uns, denn…“ Weiter kam Stikle nicht, denn Ketill hielt ihm die Hand vor den Mund.
    „Ketill, ich biete dir hiermit die Hand meiner Tochter Sveia an, die du zur Frau nehmen und mit ihr auf den Thron nach Throndje zurückkehren kannst. Wir können in einer Woche Hochzeit halten.“ „Unmöglich“, rief Sveia dazwischen, „was ist mit meinem Hochzeitskleid?“ Gunnar blickte ve rzweifelt um sich. „Dann eben in zwei Wochen. Nimmst du an, König Ketill?“
    Ketill blickte auf Sveia, die ih m mit einer Mischung aus Trotz und

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