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Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition)

Titel: Die Drachenlanze (Die Saga von den drei Königreichen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Konstantin Josuttis
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Karlsson aus dem Dreischafetal und Eyvind, Skalde von Lokar. In der Tat erbeten wir Eure Gastfreundschaft und Hilfe.“
    Einen Moment lang blieb der Mann sprachlos vor der Tür des Haupthauses stehen und kniff die Augen zusammen. Dann sagte er: „Treibt keine Scherze mit mir, denn sonst verschaffe ich Euren Gefährten, die Ihr Eirik und Eyvind nennt einen sofortigen Eintritt nach Kell, wo sie mit den Gö ttern speisen können.“
    „Ich spreche die Wahrheit. Euer Mis strauen ist angebracht, guter Mann. Ihr seid Hrafn, nehme ich an. Vor drei Jahren wart Ihr am Hofe meines Onkels, König Olaf, und habt am Althing teilgenommen, wo Ihr für Euren Nachbarn Frodi gesprochen habt. Ich saß damals an Eurem Tisch und habe Euch angestarrt. Ihr wart mit Eurem Sohn Thorkel dort. Das könnte der junge Mann dort oben sein, vermute ich.“
    Wieder presste der Mann, den Ketill als Hrafn identifiziert hatte, die Augen zusammen. Dann ließ er den Speer fallen und ging langsam auf Ketill zu, den Hang hinauf. Als e r auf einen Meter zu ihm herangekommen war, fiel er auf die Knie und verbeugte sich vor ihm. „Mein König. Ich habe nicht gewusst... Bitte verzeiht.“ Ketill, dem die Sache äußerst unangenehm war, zog Hrafn mit beiden Armen nach oben und klopfte dem Bauern auf die Schultern. „Nein, Ihr müsst mir verzeihen. Ich hätte Euch auch einfach gleich meinen Namen sagen können.“
    Als er sich wieder gefasst hatte, winkte Hrafn den anderen Männern zu, die Eirik und Eyvind gefa ngen hatten. „Thorkel, Grop, lasst sofort die Gäste frei. Und kommt hinunter euren König begrüßen.“
    Ketill lachte verunsichert. „Wirklich, Hrafn. Bitte nennt mich einfach Ketill. Ein König bin ich erst, wenn ich auf meinem Thron sitze.“
    Und dann gingen die sechs Männer ins Haus, wo Ketill bei einem warmen Feuer und einer heißen Suppe erzählte was ihm seit seiner Flucht aus dem Dreischafetal widerfahren war.

    Als es dunkel geworden war, saßen Ketill, Eirik, Eyvind, Hrafn, sein Sohn Thorkel, sein Knecht Grop, seine Frau Suje und seine Tochter Flavia am Feuer und tranken warmen Met. Ketill hatte die Geschichte erzählt, wie er im vergangenen Jahr nach Ankilan gefahren war, um das Runenschwert Fölsir aus der Festung von Mal Kallin zu stehlen, er dabei An’luin und Cathyll kennen gelernt hatte, nach Throndje gefahren war und seinen Onkel, König Olaf ein letztes Mal gesehen hatte und dann zurück ins Dreischafetal gekehrt war, wo er einige Jahre seines Lebens verbracht hatte. Dann erzählte er von der Flucht vor Thorgnyr, von der Fahrt nach Mal Kallin, wie sich Cathyll mit den Scicth und den Sath verbündet hatte und der Schlacht gegen die Drakinger, die ihm das Runenschwert abnehmen wollten. An dieser Stelle sagte zum ersten Mal Eirik etwas: „Ketill hat mit dem Witwenmacher gekämpft als sei er Brönn persönlich. Er mähte die Gegner mit Fölsir reihenweise um.“
    Ketill schaute bescheiden auf den Boden. Er wusste, dass Eirik bei der Schlacht gar nicht dabei g ewesen war, da er auf Königin Cathyll aufgepasst hatte, aber er wollte seinem Gefährten auch nicht ins Wort fallen.
    Hrafn schaute gespannt auf Eyvind: „Der Skalde wird doch sicher ein Heldenlied ges chrieben haben auf jenen denkwürdigen Tag.“
    Bescheiden blickte der Angesprochene zu Boden. „Ich habe es noch nicht fertiggestellt, es ist nur ein Fragment.“
    Ketill, der die bewundernden Blicke der anderen auf sich spürte, stupste Eyvind mit dem Ellenbogen in die Seite. Daraufhin holte der Skalde seine Harfe und setzte zum Gesang an:
    „Zwei Könige trafen aufeinander,
    ein falscher und ein echter.
    Drache und Wolf, welcher
    jault, lauter als der Drache
    Feuer spuckt und doch
    fliehen muss vor
    Ehrbarkeit und Mut,
    die sich im Witwenmacher
    zu Kraft vereinen.“
    Als Ketill, der während des Gesangs auf den Boden geschaut hatte, aufblickte, sah er direkt in die Augen von Flavia, ein rothaariges, aufgewecktes Mädchen, das ihn bewundernd anschaute. Da ihm nichts Besseres einfiel, sprach er ihren Namen aus. Alle starrten ihn an. Er räusperte sich. „Das ist ein ungewöhnlicher Name für eine Wolfingerin.“
    Hrafn lachte laut auf, was die entstandene Spannung im Raum etwas minderte. „In der Tat. Ich habe bei meinen Fahrten in den Süden ein von den Raemaci erbautes Steinhaus gesehen. Dort war in die Wand eine Familienszene gemalt, mit drei Menschen in seltsamen Gewändern und einem Hund. Ich fragte unseren Skalden was das zu bedeuten habe und er erklärte mir,

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