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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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wächst so rasch. Sie müssen hier bleiben.«
    Ihre flehende Bitte überraschte Lessa und verriet mehr als R'guls salbungsvolle Ermahnungen, wie wichtig es war, Ramoth ständig im Auge zu behalten.
    »Sie müssen hier bleiben«, wiederholte Manora. Furcht spiegelte sich in ihren Zügen.
    »Königinnen fliegen nicht«, erinnerte Lessa sie spöttisch.
    Sie dachte schon, dass Manora S'lels Antwort wiederholen würde, aber die Frau wich auf ein anderes Thema aus.
    »Wir kommen nicht einmal mit halben Rationen durch den Winter«, stieß Manora nervös hervor und schob die Vorratslisten zusammen.
    »Hat es denn bisher keine Hungerzeiten gegeben… in der traditionsreichen Vergangenheit?« fragte Lessa mit sanftem Sarkasmus.
    Manora hob fragend die Augenbrauen, und nun errötete Lessa. Sie schämte sich, dass sie ihren Zorn über die Unfähigkeit der Drachenreiter an der Aufseherin ausließ. Sie war doppelt zerknirscht, als Manora ihre stumme Bitte um Verzeihung akzeptierte.
    In diesem Augenblick wuchs Lessas Entschlossenheit, sich und den Weyr von der Herrschaft R'guls zu befreien.
    »Nein«, fuhr Manora ruhig fort, »In der Vergangenheit…« Sie lächelte ein wenig »erhielt der Weyr die besten Erträge von Ernte und Jagd.
    Gewiss, im Laufe der Planetendrehungen wurden die Abgaben immer knapper bemessen, aber das machte sich nicht bemerkbar. Wir mussten keine jungen Drachen füttern. Und Sie wissen selbst, was die Tiere fressen.«
    Die beiden Frauen sahen einander an. Dann zuckte Manora mit den Schultern. »Früher brachten die Reiter ihre Drachen aufs Hochland oder nach Keroon. Nun jedoch …«
    Mit einer hilflosen Geste deutete sie an, dass R'guls Beschränkungen für den Weyr zusätzliche Belastungen brachten.
    »Früher«, fuhr sie leise und ein wenig wehmütig fort, »verbrachten wir die kälteste Zeit auf einer der Burgen im Süden. Oder wir konnten zu unserem Geburtsort zurückkehren, wenn wir diesen Wunsch äußerten. Die meisten Familien waren stolz auf Töchter, die beim Drachenvolk lebten.« Ihre Miene wurde düster. »Die Welt dreht sich, und die Zeiten ändern sich.«
    »Ja«, hörte sich Lessa mit harter Stimme sagen, »die Welt dreht sich, und die Zeiten - werden sich ändern.«
    Manora starrte Lessa verwirrt an.
    »Selbst R'gul muss einsehen, dass uns keine andere Wahl bleibt«, fuhr Manora hastig fort. Sie bemühte sich, den Faden nicht zu verlieren.
    »Als die Drachen wieder auf Jagd zu schicken?«
    »O nein. In diesem Punkt ist er unerbittlich. Nein, wir werden Vorräte auf Fort oder Telgar kaufen müssen.«
    Gerechte Empörung stieg in Lessa hoch.
    »Der Tag, an dem der Weyr kaufen muss, was ihm von Rechts wegen zusteht…«
    Sie unterbrach sich mitten im Satz. Beinahe die gleichen Worte hatte ihr Todfeind benutzt.
    »Ich weiß«, meinte Manora besorgt, ohne auf Lessas verwandelte Stimmung zu achten.
    »Man sträubt sich unwillkürlich dagegen. Aber wenn R'gul die Jagd verbietet, gibt es keine andere Möglichkeit. Auch er leidet nicht gern Hunger.«
    Lessa zwang sich mühsam zur Ruhe. Sie holte tief Atem. »Wahrscheinlich schneidet er sich die Kehle durch, um den Magen zu isolieren«, fauchte sie.
    Sie ignorierte Manoras entsetzten Blick und fuhr fort: »Die Tradition will es, dass Sie als Aufseherin der Unteren Höhlen Missstände dieser Art der Weyrherrin melden, nicht wahr?«
    Manora nickte. Lessas rasch wechselnde Stimmungen brachten sie aus dem Gleichgewicht.
    »Und ich, die Weyrherrin, spreche darüber mit dem Weyrführer, der vielleicht etwas unternimmt?«
    Wieder nickte Manora.
    »Nun«, fuhr Lessa im leichten Plauderton fort, »Sie haben sich traditionsgemäß Ihrer Pflicht entledigt. Nun komme ich an die Reihe, ja?«
    Die Aufseherin beobachtete sie misstrauisch. Lessa lächelte ihr beruhigend zu.
    »Sie können alles mir überlassen.«
    Manora erhob sich langsam. Ohne die Blicke von Lessa zu wenden, sammelte sie ihre Aufzeichnungen ein.
    »Es heißt, dass man auf Fort und Telgar ungewöhnlich gute Ernten hatte«, meinte sie zögernd. »Auch Keroon kann nicht klagen trotz der Küstenüberschwemmung.«
    »Tatsächlich?« entgegnete Lessa höflich.
    »Ja. Und die Herden in Keroon und Tillek haben sich stark vermehrt.«
    »Das freut mich.«
    Manora war immer noch misstrauisch. Sie machte ein Bündel aus ihren Listen. Dann sagte sie vorsichtig:
    »Ist Ihnen aufgefallen, wie sehr K'net und sein Geschwader unter R'guls Einschränkungen leiden?«
    »K'net?«
    »Ja. Das gleiche gilt für den alten

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