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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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C'gan. Oh, sein Bein ist steif, und Tagaths Schuppen schimmern eher grau als blau, aber der Drache ist noch ein Nachkomme von Lidith. In ihrem letzten Gelege waren ein paar prachtvolle Tiere. C'gan erinnert sich an bessere Zeiten …«
    »Bevor sich alles veränderte?«
    Lessas freundlicher Tonfall konnte Manora nicht täuschen.
    »Sie wirken nicht nur als Weyrherrin anziehend auf die Drachenreiter, Lessa von Pern«, sagte Manora ernst. »Einige der braunen Reiter beispielsweise …«
    »F'nor?« fragte Lessa spitz.
    Manora richtete sich stolz auf. »Er ist ein erwachsener Mann, Weyrherrin, und wir von den Unteren Höhlen haben es gelernt, den Bindungen des Blutes und der Zuneigung zu entsagen. Ich empfehle ihn nicht als den Sohn, den ich geboren habe, sondern als Drachenreiter. Ebenso gut könnte ich T'sum oder L'rad nennen.«
    »Schlagen Sie diese Männer vor, weil sie zu F'lars Geschwader gehören und nach der alten Tradition aufgezogen werden? Weil sie meinen Überredungskünsten vielleicht nicht so rasch verfallen wie andere …?«
    »Ich schlage sie vor, weil sie daran glauben, dass der Weyr von den Burgen versorgt werden muss.«
    »Also schön.«
    Lessa lachte. Die Frau hatte sich keinen Augenblick aus der Ruhe bringen lassen.
    »Ich werde mir Ihre Empfehlungen zu Herzen nehmen, da ich nicht die Absicht habe …«
    Sie sprach den Satz nicht zu Ende.
    »Danke, dass Sie mir das Vorratsproblem geschildert haben. Frisches Fleisch brauchen wir also am dringendsten?« Sie erhob sich.
    »Dazu Getreide und die Wurzelgemüse aus dem Süden«, erwiderte Manora formell.
    Lessa nickte.
    Die Aufseherin verließ den Raum. Ein nachdenklicher Ausdruck lag auf ihren Zügen.
    Lessa warf sich in eine gepolsterte Felsnische und überlegte lange. Da war zuerst einmal das beunruhigende Wissen, dass Manora schon bei der Andeutung, sie könnte den Weyr verlassen, in Aufregung geriet. Ihre instinktive Angstreaktion war ein weit wirksameres Argument als R'guls leeres Geschwätz.
    Aber Manora hatte mit keiner Silbe verraten, weshalb sie Angst hatte. Nun gut, Lessa würde also in nächster Zeit ihre Absicht aufgeben, einen Drachen zu fliegen. Dagegen beschloß sie, sich sofort um das Vorratsproblem zu kümmern. Besonders, da R'gul bestimmt nichts unternahm.
    K'net oder F'nor oder sonst jemand mussten ihr bei der Versorgung des Weyr helfen, und zwar so, dass R'gul nichts davon merkte. Was er nicht wusste, konnte er nicht verbieten. Lessa hatte sich so an das regelmäßige Essen gewöhnt, dass sie es nicht mehr missen wollte. Sie war nicht habgierig, aber sie fand, dass die Burgherren von einer guten Ernte durchaus einen kleinen Teil »abgeben« konnten. Wahrscheinlich bemerkten sie den Verlust überhaupt nicht.
    Lessa lächelte vor sich hin, doch dann wurde sie ernst.
    »Der Tag, an dem der Weyr kaufen muss, was ihm von Rechts wegen zusteht …«
    Sie unterdrückte die Furcht, die in ihr aufsteigen wollte, und konzentrierte sich auf die augenblickliche Situation.
    Hatte sie etwa geglaubt, alles, sogar der Rhythmus des Lebens, müsse sich ändern, seit Lessa von Ruatha in den Weyr eingezogen war? Wie konnte sie sich nur so romantischen Schwärmereien hingeben?
    Sieh dich um, Lessa von Pern, betrachte den Weyr mit nüchternen Augen! Alt und Heilig ist der Weyr? Ja, aber auch schäbig und verwahrlost - und man missachtete ihn!
    Gewiss, der große Thron der Weyrherrin steht am obersten Ende des Beratungstisches, aber die Polster sind abgewetzt. Die Verwahrlosung spiegelte wider, wie sehr die Bedeutung des Weyrs in Pern gesunken war. Selbst die kühnen Reiter, so herausfordernd in ihren Wherleder-Gewändern, so stolz auf dem Rücken ihrer mächtigen Drachen, hielten einer gründlichen Inspektion nicht stand.
    Sie waren auch nur Menschen mit allen menschlichen Schwächen und Fehlern. Sie wollten ihr bequemes Leben nicht aufs Spiel setzen. Sie waren schon so lange von den übrigen Bewohnern Perns isoliert, dass sie gar nicht merkten, wie gering man von ihnen dachte. Sie besaßen keinen echten Führer …
    F'lar! Worauf wartete er? Bis sie R'guls Unfähigkeit satt hatte? Nein, bis Ramoth voll ausgewachsen war. Bis Mnementh sie auf dem Paarungsflug begleiten konnte. Denn der Reiter des Siegerdrachen wurde automatisch Weyrherr.
    Nun, hoffentlich machte ihm R'gul keinen Strich durch die Rechnung.
    Ich war von Ramoths schillernden Augen geblendet, dachte Lessa und stählte sich gegen die Zärtlichkeit, die sie immer überkam, wenn sie an den goldenen

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