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Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 01 - Die Welt der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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seit vielen Generationen nur eine einzige Königin, die wir wie unseren kostbarsten Schatz hüten.«
    »Aber kennen Sie die Balladen nicht?«
    »Sie meinen »Moretas Ritt?«
    »Genau.«
    F'nor lachte laut, als er F'lars wütenden Gesichtsausdruck sah. Der Weyrführer strich sich das Haar aus der Stirn, doch dann musste auch er lachen.
    »Nun, das bringt mich auf einen Gedanken.«
    Er verabschiedete sich freundlich von den Weyrführern, winkte Robinton und Fandarel zu und fragte Mnementh, wo Lessa sein könnte.
    Sie badet, erwiderte der Bronzedrache.
    F'lar warf einen Blick in die leere Felsenkammer von Ramoth.
    Oh, sie sonnt sich auf der Klippe. Mnementh schien davon nicht gerade begeistert zu sein.
    F'Iar bestellte heißen Klah und wartete auf Lessa. Er freute sich auf die bevorstehende Unterredung.
    »Wie verlief das Treffen?« fragte Lessa sanft, als sie aus dem Bad kam. Sie hatte sich in ein großes Handtuch gewickelt.
    »Großartig. Weißt du übrigens, Lessa, dass wir dich morgen in Telgar brauchen werden?«
    Sie musterte ihn aufmerksam, doch dann lächelte sie wieder. »Ja«, erwiderte sie. »Schließlich bin ich die einzige, die sich mit jedem Drachen verständigen kann.«
    »Aber nicht mehr die einzige Drachenreiterin«, entgegnete F'lar gutgelaunt.
    »Ich hasse dich!« fauchte Lessa, aber sie wehrte sich nicht, als F'lar sie an sich presste.
    »Auch noch, wenn ich dir sage, dass Fandarel einen Flammenwerfer für dich hat?«
    Sie starrte ihn an. Er hatte ihre Gedanken also erraten.
    »Und dass Kylara den Weyr auf dem Südkontinent übernimmt?«
    Sie schmiegte sich wortlos in seine Arme.
    Aus dem Weyr, zutiefst im Fels, steigen auf die Drachenreiter, schweben leuchtend über Pern, sind hier und dort, sind nah und fern.
    Knappe drei Stunden nach Sonnenaufgang schwebten zweihundertsechzehn Drachen über der Klippe des Benden-Weyrs. F'lar überprüfte noch einmal ihre Formation.
    Im Kessel hatte sich das Weyrvolk versammelt. Selbst die verletzten Drachenreiter schleppten sich ins Freie, um den Anblick zu genießen.
    Nur Lessa und Ramoth waren bereits aufgebrochen, um sich im Fort-Weyr dem Königinnengeschwader anzuschließen. F'lar setzte eine besorgte Miene auf, als er an sie dachte. Aber dann verscheuchte er die trüben Gedanken. Wenn Lessa einen Zeitsprung von vierhundert Planetendrehungen geschafft hatte, dann war sie auch in der Lage, sich gegen die Fäden zu schützen.
    Er gab den Befehl zum Aufbruch. Sie tauchten ins Dazwischen und kreisten Sekunden später über den südlichen Gebieten von Telgar. Sie waren nicht die ersten. Im Westen, im Norden und nun auch im Osten wirbelten Drachenschwingen die Luft auf. Ganz schwach hörte F'lar von der Burg her eine Fanfare.
    »Wo ist sie?« fragte F'lar seinen Drachen.
    »Wir brauchen sie hier …«
    »Sie kommt schont, beruhigte ihn Mnementh.
    Direkt über der Burg erschien ein neues Geschwader. Goldschuppen funkelten in der Sonne. F'lar lächelte stolz.
    Doch im gleichen Augenblick stiegen im Osten die ersten Geschwader auf. Sie hatten die Silberfäden entdeckt.
    Mnementh hob den keilförmigen Kopf und trompetete schrill. Hunderte von Drachen zermahlten knirschend Feuersteinbrocken.
    Fäden!
    Sie hoben sich jetzt deutlich gegen den Frühlingshimmel ab.
    F'lars Puls schlug schneller. Er war erfüllt von einer wilden Freude. Mnementh verlangte mehr Feuerstein. Seine Schwingen peitschten durch die Luft.
    Die Geschwader im Osten spien den Fäden ihren Feueratem entgegen. Drachen verschwanden im Nichts, tauchten wieder auf.
    Die mächtigen goldenen Königinnen kreisten über der Klippe und achteten darauf, dass keine Fäden zu Boden gingen.
    F'lar sah zum Roten Stern auf und schüttelte die Faust.
    »Eines Tages überwinden wir den Raum und kommen zu dir«, schrie er. »Und dann versengen wir die Fäden für alle Zeiten!«
    Doch dann lachte er verlegen.
    Wenn ihn jetzt Lessa gehört hätte.
    Achtung, Fäden! warnte ihn Mnementh.
    Der Bronzedrache schoss mit flammendem Atem nach vorn, und F'lar presste seine Schenkel hart gegen den biegsamen Nacken.
    Der Kampf hatte begonnen.
    ENDE

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