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Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen

Titel: Die Drachenreiter von Pern 02 - Die Suche der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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die anderen Burgen keinen Tribut leisten wollten. Aber Baron Raid und Baron Sifer hatten die unangenehme Eigenschaft, die Drachenreiter bei jeder Gelegenheit an ihre Treue zu erinnern.
    Baron Asgenar von Lemos dagegen war jung; die Barone hatten ihn erst vor fünf Planetendrehungen in Amt und Würden eingesetzt. Seine Haltung dem Weyr gegenüber war erfrischend sachlich und neutral.
    Mnementh glitt auf den Großen See zu, der Lemos vom oberen Teil des Telgar-Territoriums trennte. Die Front der Silberfäden war knapp vor den Weichholzwäldern am Nordufer zum Stillstand gekommen.
    Auf einer Anhöhe in der Nähe der großen Wiese, die sich zum See hin erstreckte, sah F’lar den grünen Drachen. Asgenar befand sich vermutlich nicht weit weg. Um F’lars Lippen spielte ein grimmiges Lächeln. Sollten die Alten mißmutig dreinsehen und die Köpfe schütteln, wenn er Drachen als Boten zwischen dem Weyr und den Burgen einsetzte. Heute hatte sich erwiesen, wie richtig diese Maßnahme war. Wenn er nicht rechtzeitig Nachricht erhalten hätte, wäre es um die Wälder geschehen gewesen.
    Die Wälder!
    Wieder ein Dorn im Auge der Alten. Vor vierhundert Planetendrehungen hatte es solche riesigen Waldgebtete noch nicht gegeben. Zu viel Grün zu beschützen!
    Nun, gegen die Holzprodukte zumindest hatten die Alten nichts einzuwenden, und sie überhäuften Bendarek, Fandarels Untergebenen, mit ihren Aufträgen.
    Andererseits wollten sie es nicht zulassen, daß Bendarek eine eigene Gilde gründete. Vermutlich, weil Bendarek in der Nähe der Hartfaserwälder von Lemos bleiben wollte und damit unter den Schutz des Benden-Weyrs fiel.
    F’lar schüttelte müde den Kopf.
    Mnementh landete mit kräftigen Flügelschlägen, die das Gras flachdrückten. F’lar stieg ab, um Baron Asgenar zu begrüßen, während Mnementh sich dem grünen Drachen und seinem Reiter F’rad zuwandte.
    F’rad laßt dir ausrichten, daß Asgenar… »Den Geschwadern von Benden entkommt nichts«, sagte Asgenar anstelle einer Begrüßung, so daß Mnementh seinen Gedanken nicht zu Ende führte. Der junge Mann wischte sich Ruß und Schweiß von der Stirn, denn er gehörte zu den wenigen, die ihre Suchmannschaften persönlich begleiteten.
    »Selbst wenn in letzter Zeit die Fäden vom gewohnten Schema abweichen. Wie erklären Sie sich diese Verschiebungen?«
    »Verschiebungen?« F’lar wiederholte das Wort, ein wenig verwirrt, denn er spürte, daß Asgenar sich nicht nur auf den Vorfall dieses Tages bezog.
    »Ja! Und wir hielten Ihre Zeitpläne für unfehlbar – besonders da sie von den Alten überprüft und anerkannt wurden.«
    Asgenar warf F’lar einen verschmitzten Blick zu.
    »Oh, ich will Sie keineswegs tadeln, F’lar. Sie haben immer ein offenes Ohr für unsere Vorschläge, und ich schätze mich glücklich, daß ich Ihrem Weyr unterstehe. Man weiß, wie man mit Benden dran ist. Mein zukünftiger Schwager, Baron Larad, hatte nämlich in jüngster Zeit Schwierigkeiten mit T’kul vom Hochland. Und seit in Tillek und Crom verfrüht Fäden fielen, hat er ein gründliches Wachsystem eingeführt.« Asgenar machte eine Pause. Ihm war F’lars angespanntes Schweigen aufgefallen.
    »Ich möchte keineswegs das Weyrvolk kritisieren, F’lar«, fügte er formell hinzu, »aber Gerüchte sind oft schneller als Drachen, und sie erreichten natürlich auch mich. Ich verstehe ja, daß die Weyr das gemeine Volk nicht beunruhigen wollen, aber eine – nun – kleine Vorwarnung wäre doch angebracht gewesen.«
    »Der Fädeneinfall von heute war nicht vorherzusehen«, erwiderte F’lar langsam, während sich seine Gedanken überstürzten. Warum hatte man kein Wort zu ihm gesagt? R’mart von Telgar war nicht zu dem Treffen der Weyrführer erschienen. Hatte er zu dieser Zeit damit zu tun gehabt, die Fäden zu bekämpfen? Daß T’kul vom Hochland irgendwelche Informationen weitergab, die ihn vielleicht in einem schlechten Licht erscheinen ließen, war ohnehin undenkbar. Der Mann würde nicht einmal den Mund aufmachen, um einem Reiter das Leben zu retten.
    Nein, sie hatten gute Gründe gehabt, an jenem Abend F’lar gegenüber nichts von den verfrühten Fädeneinfällen zu sagen. Wenn T’kul die anderen überhaupt verständigt hatte. Aber weshalb war von R’mart keine Nachricht gekommen?
    »Aber der Benden-Weyr schläft nicht, was? Ein Nistplatz in diesen Wäldern würde uns reichen!«
    Asgenars Blicke schweiften über die Schwammgehölze.
    »Ja, einer würde reichen. Was berichten

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