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Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang

Titel: Die Drachenreiter von Pern 03 - Drachengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Siebenspanne bis zum Ausschlüpfen der Jung-Echsen.
    »Und das ist gut so«, meinte sie in ihrer trockenen Art.
    »Es reicht, wenn morgen oder übermorgen die kleinen Drachen aus den Eiern kriechen. Da kommt alles, was Rang und Namen hat in den Weyr geströmt. Oh, da fällt mir etwas ein! Vielleicht können wir bei diesem Anlaß die Eier als Gastgeschenke verteilen.«
    Sie schien großen Gefallen an dieser Lösung zu finden und strahlte Menolly an.
    »Manora sagt, daß deine Füße noch nicht verheilt sind. Du wirst auf das Gelege achten, ja? Hör mal, Felena, zieh dem Kind diese lächerlichen Stiefel aus und besorg ihr ein paar vernünftige Kleider. Wir haben doch sicher etwas in den Vorratstruhen, das ihr paßt.«
    Lessa rauschte hinaus, und Menolly blieb in der Obhut von Felena zurück, einer hochgewachsenen, gertenschlanken Frau mit schön geschwungenen dunklen Brauen und grünen Augen, die sie nun aufmerksam musterten.
    Eine Magd wurde in die Bügelkammer geschickt, eine Zweite zum Gerber, weil der Menolly neues Schuhwerk anpassen sollte, und ein Kind mußte eine große Schere holen. Wer ihr denn das schöne Haar so abgerupft habe, wollte Felena wissen. Das sah ja aus, als sei jemand mit einer Sense drübergegangen! Ob Menolly hungrig wäre? Dieser T’gellan hatte sie einfach mitgeschleppt, ohne etwas zu fragen. Los, stellt den Stuhl an den kleinen Tisch dort drüben! Steht nicht rum und gafft, sondern bringt dem Mädchen etwas zu essen!
    »Wie viele Planetendrehungen zählst du denn?« fragte Felena, nachdem sie das Gesinde in Trab gebracht hatte.
    »Fünfzehn, bitte«, murmelte Menolly mit zusammengeschnürter Kehle. Sie konnte kaum fassen, was sich da abspielte: Fremde Leute kümmerten sich darum, wie sie aussah und was sie anhatte. Und Lessa war richtig freundlich zu ihr gewesen, weil sie die Echsen-Eier besorgt hatte. Es schien, als müßte sie wirklich nicht mehr zurück in die Halbkreis-Bucht. Nicht, wenn die Weyrleute ihr Schuhe anpaßten und Kleider schenkten … »Fünfzehn? Schade, da bist du schon fast zu alt für einen Pflegeplatz. Ich hätte dich gern zu mir genommen.«
    Das klang fast enttäuscht. »Na – mal sehen, was Manora mit dir im Sinn hat.«
    Menolly brach in Tränen aus. Und das schuf eine heillose Verwirrung, denn sofort kamen die Feuerechsen herbeigeflattert und umschwirrten die Köpfe des Gesindes. Prinzessin hackte mit ihrem scharfen Schnabel nach Felena, die Menolly zu trösten versuchte.
    »Was ist denn hier los?« rief eine gebieterische Stimme. Alle mit Ausnahme der Feuerechsen schwiegen und machten Platz für Manora.
    »Du bist jetzt auch still!« fuhr sie die keifende Prinzessin an. »Husch …!« und sie verscheuchte die aufgeregten Echsen »Setzt euch irgendwohin! Warum weint denn Menolly?«
    »Sie ist plötzlich in Tränen ausgebrochen, Manora«, erklärte Felena, ebenso verwirrt wie alle anderen.
    »Weil ich so glücklich bin«, stammelte Menolly, »so glücklich so glücklich …«
    Und sie schluchzte herzzerreißend.
    »Das verstehe ich sehr gut«, meinte Manora begütigend und machte einer der herumstehenden Frauen ein Zeichen.
    »Es war alles ein bißchen viel für dich.«
    Die Frau kam mit einem Krug zurück. »So … trink das aus! Und ihr anderen geht wieder an eure Arbeit, ja?«
    Menolly trank gehorsam. Das Zeug schmeckte nicht nach Felliskraut, sondern ein wenig bitter. Manora drängte sie, den Krug leerzutrinken, und allmählich spürte Menolly, wie der Druck in der Kehle nachließ und sie wieder freier atmen konnte.
    Als sie aufschaute, saß nur noch Manora an dem kleinen Tisch. Sie hatte die Hände im Schoß gefaltet und wirkte sehr gelöst.
    »Besser? Gut, dann iß erst mal in aller Ruhe. Wir nehmen kaum neue Leute im Weyr auf, deshalb macht das Gesinde wohl so ein Getöse um dich. Wie viele Feuerechsen habt ihr denn gefunden?«
    Menolly fiel es leicht, mit Manora zu sprechen, und bald schilderte sie der Aufseherin der Unteren Höhlen, auf welche Weise sie das Öl zum Einreiben ihrer Echsen hergestellt hatte.
    »Ich finde, du hast das Problem großartig gelöst – so ganz auf dich gestellt. Und Mavis Ausbildung in diesen Dingen war sicher nicht die beste.«
    Menolly zuckte zusammen, als sie den Namen ihrer Mutter hörte. Unwillkürlich ballte sie die Linie, bis das Narbengewebe schmerzte.
    »Soll ich nicht wenigstens eine Nachricht in die Halbkreis-Bucht schicken?« fragte Manora.
    »Ein paar Worte, daß du dich in Sicherheit befindest …?«
    »Bitte, bitte

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