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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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etwas Feuchtes auf Stirn und Nase. Verärgert tastete er danach.
    Geht es dir besser? In Ruths Frage schwang solche Angst und Hoffnung mit, daß sein Reiter erstaunt blinzelte.
    »Nun, wie fühlst du dich?« Jaxom war immer noch nicht ganz wach. Er versuchte sich auf einen Ellbogen zu stützen, aber er konnte den Kopf nicht heben.
    Brekke sagt, daß du dich auf keinen Fall bewegen darfst.
    »Bleib ganz ruhig liegen!« befahl Brekke im nächsten Moment. Er spürte ihre Hand auf seiner Brust.
    Irgendwo in der Nähe tropfte Wasser. Dann legte sich erneut ein feuchtes Tuch über seine Stirn, kühl und nach Heilkräutern duftend. Er spürte zwei große, gepolsterte Keile an beiden Wangen; sie sollten wohl verhindern, daß er den Kopf hin und her drehte. Irgend etwas stimmte nicht. Weshalb war Brekke bei ihm?
    Du warst sehr krank. Kummer prägte die Worte von Ruth. Ich machte mir große Sorgen. Da rief ich Brekke. Ich weiß, daß sie Heilerin ist. Sie hat mich zum Glück gehört, denn allein konnte ich dich nicht lassen. Sie kam mit F’nor auf Canth her. Dann holte F’nor die andere.
    »Wie lange ist das her?« Der Gedanke, daß er gleich zwei Pflegerinnen beschäftigte, entsetzte Jaxom. Er hoffte nur, daß »die andere« nicht Deelan war.
    »Ein paar Tage«, beruhigte ihn Brekke, aber Ruths Gedanken übermittelten eine längere Zeitspanne. »Jetzt wird es dir bald besser gehen. Das Fieber ist ausgebrochen.«
    »Weiß Lytol, daß ich hier bin?« Jaxom öffnete die Augen und merkte, daß sie mit einer Binde abgedeckt waren. Er versuchte sie beiseite zu schieben. Aber noch ehe er das geschafft hatte, tanzten Flecken vor seinen Augen. Mit einem Stöhnen schloß er die Lider.
    »Ich sagte dir doch ausdrücklich, daß du dich nicht rühren sollst! Und laß die Bandage über den Augen!« Brekke schob seine Hand energisch zur Seite. »Natürlich weiß Lytol, daß du hier bist. F’nor hat ihn sofort verständigt. Ich gab ihm Bescheid, als das Fieber ausbrach. Bei Menolly ist es auch soweit.«
    »Menolly? Wie konnte sie meine Erkältung bekommen? Sie war doch mit Sebell zusammen.«
    Es mußte noch jemand in der Nähe sein, denn Brekke konnte nicht gleichzeitig sprechen und lachen. Eine fremde Stimme erklärte ihm, daß er keine Erkältung habe, sondern die sogenannte Feuer-Krankheit, die allem Anschein nach nur im Süden auftrat und im Anfangsstadium ähnlich verlief wie eine Erkältung.
    »Aber ich werde doch wieder gesund, oder?«
    »Tun dir die Augen weh?«
    »Ich habe eigentlich keine Lust, sie noch einmal zu öffnen.«
    »Flecken? Als ob du zu lange in die Sonne geschaut hättest?«
    »Genau.«
    Brekke fuhr ihm sanft über den Arm. »Das ist normal, nicht wahr, Sharra? Wie lange hält das im allgemeinen an?«
    »Ebenso lange wie die Kopfschmerzen. Deshalb müssen die Augen bedeckt bleiben, Jaxom.« Sharra sprach langsam, beinahe gedehnt, und sehr leise, aber die Worte klangen so melodisch, daß Jaxom sich zu fragen begann, ob das Äußere der jungen Frau ebenso angenehm war wie ihre Stimme. »Und dreh dich ja nicht herum! Du hast immer noch Kopfschmerzen, stimmt’s? Laß die Lider geschlossen! Wir haben den Ra um so gut wie möglich abgedunkelt, aber du könntest deinen Augen für immer schaden, wenn du jetzt leichtsinnig wirst.«
    Jaxom spürte, wie Brekke die Binde zurechtrückte. »Menolly ist auch krank?«
    »Ja, aber Meister Oldive hat uns wissen lassen, daß sie sehr gut auf die Medizin anspricht.« Brekke zögerte. »Natürlich hat sie weder Sporen bekämpft noch einen Ritt ins Dazwischen unternommen. Das dürfte die Sache bei dir verschlimmert haben.«
    Jaxom stöhnte. »Ich bin schon hundertmal mit einer Erkältung ins Dazwischen gegangen, ohne daß es zu Komplikationen kam.«
    »Mit einer Erkältung ja, aber nicht mit der Feuerkrankheit«, entgegnete Sharra. »Hier, Brekke, gib ihm das!«
    Er spürte einen Halm an den Lippen. Brekke befahl ihm, daran zu saugen, da er den Kopf nicht heben konnte.
    »Was ist das?« murmelte er schwach.
    »Fruchtsaft«, entgegnete Sharra so prompt, daß Jaxom mißtrauisch wurde. »Reiner Fruchtsaft, Jaxom. Du brauchst jetzt sehr viel Flüssigkeit. Das Fieber hat deinen Körper ausgetrocknet.«
    Der Saft schmeckte kühl und mild, daß er nicht erkennen konnte, von welcher Frucht er stammte. Aber er war genau das, wonach sich Jaxom gesehnt hatte, nicht zu scharf für seine ausgedörrte Mundhöhle und nicht zu süß für seinen leeren Magen. Er trank ausgiebig und bat um mehr, aber

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