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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Fälle«, erklärte sie.
    Er konnte sie vage neben sich ausmachen. Sie schien an seinem Lager zu knien. Allmählich verbesserte sich seine Sicht. Aber ein paar Sandkörner klebten ihm an den Wimpern.
    »Meine Augen sind voll Sand.«
    »Einen Moment.« Gleich darauf spürte er ein paar Wassertropfen in den Augen. Er blinzelte heftig und beschwerte sich laut. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst leise sein, damit Brekke nicht aufwacht. Sie ist völlig erschöpft. So – ist der Sand jetzt weg?«
    »Ja, jetzt geht es viel besser. Ich wollte euch wirklich nicht so viele Umstände bereiten.«
    »Na sowas! Und ich dachte schon, du seist absichtlich krank geworden.«
    Jaxom hielt eines ihrer Handgelenke fest und preßte die Lippen gegen ihre Fingerspitzen. Sie stieß einen leisen Schrei aus und zog die Hand zurück.
    »Danke!«
    »Ich lege dir jetzt wieder die Kompresse auf«, erklärte sie mit vorwurfsvollem Unterton.
    Jaxom lachte leise, weil er sie aus dem Gleichgewicht gebracht hatte. Er bedauerte nur, daß Dunkelheit herrschte. Daß sie schlank war, konnte er erkennen. Ihre Stimme wirkte zwar entschieden, aber sehr jung. Ob die Gesichtszüge zu dem Bild paßten, daß er sich von ihr gemacht hatte?
    »Bitte, trink jetzt den Saft!« Er spürte einen Halm an den Lippen. »Wenn du noch einmal tüchtig schläfst, hast du das Schlimmste überstanden.«
    »Du bist – Heilerin?« Jaxom war enttäuscht. Ihre Stimme hatte so jung geklungen, daß er angenommen hatte, sie sei eine Pflegetochter von Brekke.
    »Sicher. Du glaubst doch nicht, daß sie den Herrn von Ruatha einem Lehrling anvertrauen? Ich habe schon so manchem die Feuerkrankheit aus den Knochen vertrieben.«
    Das Felliskraut, das sie in den Saft gemischt hatte, begann zu wirken. Er schien zu schweben und konnte ihr nicht mehr antworten.
    Als er am nächsten Tag erwachte, sorgte zu seiner leisen Enttäuschung Brekke für ihn. Es erschien ihm unhöflich, nach Sharra zu fragen. Ebensowenig konnte er sich bei Ruth erkundigen, denn Brekke verstand die Gedanken des Drachen. Aber Sharra hatte Brekke offensichtlich davon erzählt, daß er nachts aufgewacht war, denn ihre Stimme klang erleichtert, als sie ihn begrüßte. Da sich sein Befinden gebessert hatte, erlaubte sie ihm, einen Becher schwach aufgebrühten Klah zu trinken, und reichte ihm dazu eine Schale mit aufgeweichtem Weißbrot.
    Gegen Mittag durfte er sich aufsetzen und eine leichte Mahlzeit essen, aber schon diese Tätigkeit erschöpfte ihn. Dennoch beschwerte er sich bei Brekke, als sie ihm Fruchtsaft anbot.
    »Mit Felliskraut gewürzt? Soll ich vielleicht bis an mein Lebensende schlafen?«
    »Oh, du holst das Versäumte schon nach, davon bin ich überzeugt«, meinte sie trocken. Ihre Bemerkung verwirrte ihn, aber ehe er darüber nachdenken konnte, war er wieder eingeschlafen.
    Am nächsten Tag schimpfte er von neuem über die Zwänge, die sie ihm auferlegten. Er schimpfte, aber als Sharra und Brekke ihn zu einer Bank führten und er dort abwartete, bis sie den Heusack seines Lagers mit frischen Kräutern gefüllt hatten, war er so schwach, daß er sich dankbar wieder hinlegte. Am gleichen Abend vernahm er zu seiner Überraschung N’tons Stimme im Nebenraum.
    »Du siehst ja schon wieder prächtig aus, Jaxom«, meinte N’ton, als er an sein Bett trat. »Lytol wird sehr erleichtert sein.
    Aber falls du es noch einmal wagst…« – N’tons strenger Tonfall spiegelte seine Besorgnis wider – »Fäden zu bekämpfen, wenn du krank bist, dann… dann… liefere ich dich an Lessa persönlich aus.«
    »Ich hatte doch nur Kopfschmerzen, N’ton«, entschuldigte sich Jaxom und zupfte nervös an ein paar Kräuterhalmen, die aus seinem Strohsack ragten. »Und es war doch mein erster Kampf gegen die Sporen…«
    »Ich weiß, ich weiß.« Das klang bereits wesentlich milder gestimmt. »Du konntest nicht ahnen, was du dir zugezogen hattest. Ist dir übrigens klar, daß du Ruth dein Leben verdankst? F’nor meint, der Kleine besitzt mehr Verstand als die meisten Menschen. Und kaum ein anderer Drache hätte etwas mit einem Reiter im Fieber-Delirium anfangen können – im allgemeinen werden die Tiere von der Verwirrung ihres Gefährten angesteckt und handeln völlig konfus. Nein, du und Ruth, ihr habt euch einen guten Ruf auf Benden erworben. Einen ausgezeichneten Ruf! Sieh jetzt nur zu, daß du wieder zu Kräften kommst! Und sobald du dich einigermaßen erholt hast, möchte D’ram dir Gesellschaft leisten und dir ein paar

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