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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Brekke meinte, das sei genug für den Anfang, und er solle nun schlafen.
    »Ruth? Geht es dir gut?«
    Jetzt, da du wieder bei Bewußtsein bist, werde ich auf die Jagd gehen. Ich fliege nicht weit. Das ist hier nicht nötig.
    »Ruth?« Beunruhigt von dem Gedanken, daß sein Drache womöglich nichts gefressen hatte, versuchte Jaxom den Kopf zu heben. Der Schmerz war unerträglich.
    »Ruth geht es wirklich ausgezeichnet, Jaxom«, erklärte Brekke streng. Ihre Hände drückten seine Schultern gegen das Bett. »Er ist ständig von Feuer-Echsen umlagert, und er badet jeden Morgen und Abend. Aber er weigerte sich, weiter als zwei Drachenlängen von dir wegzufliegen. Ich habe ihn beruhigt.« Jaxom stöhnte. Er hatte völlig vergessen, daß Brekke mit jedem Drachen Kontakt aufnehmen konnte. »F’nor und Canth gingen für ihn auf die Jagd, weil er nicht von dir weichen wollte. Glaub also nicht, daß er nur noch aus Haut und Knochen besteht! Und wie du gehörst hast, geht er jetzt selbst auf Nahrungssuche. Du kannst wirklich unbesorgt schlafen.«
    Ihm blieb gar keine andere Wahl. Während er in den Schlaf hinüberdämmerte, festigte sich sein Verdacht, daß dieses Getränk doch noch etwas anderes als Fruchtsaft enthalten hatte.
    Als er diesmal aufwachte, ausgeruht und rastlos, dachte er daran, daß er den Kopf nicht bewegen durfte. Erinnerungen bestürmten ihn. Sie schienen weit weg zu liegen. Er wußte noch, daß er die Bucht im Süden erreicht hatte und in den Schatten am Waldrand gewankt war; unter einem Rotfruchtbaum hatten ihn dann die Kräfte verlassen. Er war zu schwach gewesen, die saftigen Früchte zu pflücken, obwohl sich seine Kehle völlig ausgedörrt angefühlt hatte. Zu diesem Zeitpunkt war Ruth wohl klar geworden, daß ihm etwas Ernstliches fehlte.
    Jaxom konnte sich vage an Fieberträume erinnern, in denen Brekke und F’nor aufgetaucht waren, und er wußte auch noch, daß er sie angefleht hatte, Ruth zu ihm zu bringen. Offenbar hatten sie am Strand eine Art Schutzhütte errichtet – das glaubte er zumindest Sharras Worten zu entnehmen. Er streckte langsam den linken Arm aus, hob und senkte ihn, spürte aber nichts als den Bettrahmen. Er tastete mit dem rechten Arm umher.
    »Jaxom?« Er hörte Sharras sanfte Stimme. »Und Ruth schläft so fest, daß er mich nicht warnen kann! Hast du Durst?« Sie schien selbst eben erst aufgewacht zu sein. Vorsichtig befühlte sie die trockene Kompresse und stieß einen bestürzten Laut aus. »Laß die Augen ganz fest geschlossen!«
    Sie entfernte die Binde, und er hörte, wie sie den Stoff in eine Flüssigkeit tauchte und auswand. Er zuckte zusammen, als sich das nasse Zeug auf seine Haut legte. Dann hob er den Arm und drückte die Kompresse selbst gegen die Stirn, vorsichtig zuerst, dann kräftiger. »He, das schmerzt ja gar nicht mehr…«
    » Bsst! Brekke ist eingeschlafen, und sie wacht so leicht wieder auf.« Sharras Stimme klang gedämpft.
    »Warum kann ich den Kopf nicht zur Seite bewegen?« Jaxom versuchte seiner Stimme einen ruhigen Klang zu geben.
    Sharras leises Lachen beruhigte ihn. »Weißt du nicht mehr? Wir haben deinen Kopf zwischen zwei Blöcke eingekeilt, damit du ganz ruhig liegenbleibst.« Sie nahm seine Hände, führte sie zu den Steinen und schob die Hindernisse dann beiseite. »Dreh jetzt den Kopf ganz leicht hin und her! Wenn deine Haut nicht mehr schmerzt, hast du vielleicht das Schlimmste hinter dir.«
    Behutsam wandte er den Kopf ein wenig nach links und dann nach rechts. Als er nichts spürte, wurde er mutiger. »Es tut nicht weh. Es tut wirklich nicht weh.«
    »Laß das! Bist du wahnsinnig?« Sharra packte sein Handgelenk, als er nach der Kompresse greifen wollte. »Ein Nachtlicht brennt. Warte, bis ich den Raum abgedunkelt habe! Je weniger Helligkeit, desto besser.« Er hörte, wie sie sich an einem Leuchtkorb zu schaffen machte. »Jetzt?«
    »Ich erlaube dir einen ersten Versuch.« Sie betonte das letzte Wort, während sie seine Hand an die Bandage führte. »Wir haben eine mondlose Nacht, und dir kann nicht viel zustoßen. Wenn du aber nur einen einzigen Flecken siehst, mußt du die Augen auf der Stelle wieder schließen.«
    »Ist die Sache so gefährlich?«
    »Meistens.«
    Sachte schob er die Bandage zurück.
    »Ich sehe überhaupt nichts.«
    »Keine hellen Flecken oder Kreise?«
    »Nein – nichts. Oh…« Etwas hatte seine Sicht verdeckt, denn nun konnte er schwache Umrisse erkennen.
    »Ich hatte meine Hand vor deiner Nase – für alle

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