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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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schmerzenden Kopf nicht denken. Aber er gehorchte. Als er Ruth in Richtung Ruatha lenkte, merkte er, daß Selianth höher stieg und neben ihm flog. Prilla hob kurz die Faust und schwenkte sie triumphierend hin und her. Gut gemacht, hieß das, gut gemacht und vielen Dank!
    Jaxoms Kummer verschwand im Nu.
    Wir haben gut gekämpft, erklärte Ruth triumphierend. Kein Faden ist uns entwischt. Es fiel mir überhaupt nicht schwer, die Flamme in Gang zu halten.
    »Du warst wunderbar, Ruth. Du bist so klug ausgewichen, daß wir nicht ein einzigesmal ins Dazwischen mußten.« Jaxom tätschelte liebevoll den langgestreckten Hals seines Freundes. »Hast du noch Gas im Magen?«
    Ruth hustete, und ein schwacher Flammenhauch wehte über Jaxom hinweg.
    Nein, aber ich wäre froh, wenn ich irgendwo die Schlacke loswerden könnte. Soviel Feuerstein wie heute habe ich noch nie gekaut.
    Das klang so stolz und selbstzufrieden, daß Jaxom trotz seiner elenden Verfassung lachen mußte.
    Er fand es angenehm, daß nur ein Teil des Gesindes in der Burg war. Die Sporenkämpfer würden erst Stunden später zurückkommen. Während Ruth am Hofbrunnen haltmachte und Unmengen von Wasser trank, bat Jaxom einen Küchenhelfer, ihm einen Krug warmen Wein und etwas zu essen zu bringen.
    Als Jaxom seine Räume betrat, um sich der stinkenden Kampfkluft zu entledigen, kam er an seinem Arbeitstisch vorbei. Beim Anblick der Skizze fiel ihm sein Versprechen vom Vorabend wieder ein. Er dachte mit Sehnsucht an die warme Sonne in der Bucht. Sie würde ihm die Erkältung aus den Knochen treiben und den Kopf wieder klarmachen.
    Ich hätte nichts gegen ein gründliches Bad einzuwenden, pflichtete Ruth ihm bei. »Bist du auch nicht zu müde?«
    Ich bin müde, aber ich würde gern in der Bucht schwimmen und dann im Sand schlafen. Das wäre auch gut für dich.
    »Da hast du allerdings recht.« Der Küchenhelfer kehrte mit einem Tablett zurück und klopfte an der halboffenen Tür.
    Jaxom deutete auf den Arbeitstisch und bat dann den Mann, seine Reitkleider zum Waschen und Lüften fortzubringen. Er trank ein paar Züge von dem heißen Wein. Jetzt erst kam ihm zu Bewußtsein, daß Lytol bestimmt noch Stunden unterwegs war und er ihn gar nicht von seinem Vorhaben verständigen konnte. Aber er wollte nicht warten. Er konnte ja wieder da sein, ehe Lytol heimkehrte. Dann stöhnte er. Die Bucht lag auf der anderen Seite von Pern, und die Sonne, nach der er sich so sehnte, stand im Süden nun bestimmt schon am Horizont.
    Es bleibt noch lange genug warm, meinte Ruth. Ich brauche dieses Bad wirklich dringend.
    »Nun gut, dann fliegen wir eben los!« Jaxom nahm noch einen tiefen Schluck von seinem Wein und griff nach dem Käse und dem gerösteten Brot. Er hatte keinen Hunger. Im Gegenteil, der Essensgeruch drehte ihm beinahe den Magen um. Er rollte eine seiner Schlafdecken zusammen, damit er nicht auf dem blanken Sand liegen mußte, schlang sich das kleine Bündel über die Schulter und verließ den Weyr. Er überlegte, ob er dem Knecht Bescheid sagen sollte. Aber das genügte nicht. Jaxom kehrte noch einmal um und schrieb Lytol ein paar Zeilen; dann stellte er den Zettel senkrecht zwischen Becher und Teller, damit der Vormund ihn nicht übersehen konnte.
    Wann fliegen wir fragte Ruth ungeduldig. Er wollte endlich den Schmutz und Gestank von seiner Haut spülen.
    »Ich komme ja schon!« Jaxom machte noch einen kleinen Umweg durch die Küche und ließ sich etwas Fleisch und Käse zurechtmachen. Vielleicht bekam er später Hunger.
    Der Koch goß gerade Fett über einen Braten. Wieder spürte Jaxom, wie Übelkeit in ihm aufstieg.
    »Batunon, ich habe in meinem Zimmer eine Botschaft für Baron Lytol hinterlassen. Falls du ihn jedoch vorher siehst, sag ihm bitte, daß ich in die Bucht geflogen bin, um Ruth zu waschen.«
    »Ist der Sporenregen vorbei?« fragte Batunon mit erhobenem Schöpflöffel.
    »Alles in Staub zerfallen. Wir beide müssen uns jetzt von dem Schwefelgestank befreien.«
    Ruths Augen hatten einen vorwurfsvollen gelben Schimmer, aber Jaxom achtete nicht darauf. Er schwang sich auf den Rücken des Freundes und schnallte locker die Kampfriemen um. Sie stanken ebenfalls nach Rauch; er mußte sie mit nassem Sand scheuern und dann trocknen lassen. Ruth flog so hastig los, daß Jaxom froh um die Gurte war. Kaum hatte der weiße Drache die nötige Höhe erreicht, da tauchte er auch schon ins Dazwischen.

XIII. Eine Bucht im Süden,
7.7.15-7. 8.15
    Beim Erwachen spürte Jaxom

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