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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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doch nicht zum Essen gekommen, sondern um zu sehen, wie es dir geht! Und ich sage dir eines, mein junger Freund! Die Zeichenstunden beim Meisterschmied nimmst du am besten wieder auf, wenn du daheim bist, denn die Bäume im Hintergrund der Bucht sind nicht exakt genug skizziert. Den Berg hast du gut getroffen, aber der Rest…«
    »Ich wußte, daß die Bäume nicht ganz stimmten, Lytol – mit ein Grund, weshalb ich diese Bucht noch einmal aufsuchen wollte. Nur, als ich hier ankam, war mir das glatt entfallen.«
    »Kann ich mir denken.« Lytol lachte trocken.
    »Wie geht es auf Ruatha?« Jaxom wollte mit einem Mal die kleinsten Einzelheiten wissen und fragte selbst nach Dingen, die ihn früher gelangweilt hatten.
    Sie plauderten so angeregt miteinander, daß Jaxom immer wieder staunte. Jetzt erst kam ihm zu Bewußtsein, daß er seit damals, als er durch einen Zufall Ruth an sich gebunden hatte, in Lytols Gegenwart gehemmt gewesen war. Aber dieser Bann schien nun gebrochen. Zumindest einen Nutzen hatte seine Krankheit also: Sie führte ihn und Lytol näher zusammen, als er sich je in seiner Kindheit hätte träumen lassen.
    Brekke trat mit einem entschuldigenden Lächeln näher. »Es tut mir leid, Baron Lytol, aber Jaxom ermüdet noch sehr rasch.«
    Lytol erhob sich gehorsam und warf einen ängstlichen Blick auf seinen Schützling.
    »Brekke, Lytol ist bis von Ruatha gekommen, um mich zu besuchen. Da muß man doch eine Ausnahme machen…«
    »Laß nur, ich komme wieder.« Lytols Lächeln verwirrte Brekke. »Wir wollen nicht das geringste Risiko eingehen.« Er umarmte Jaxom ungeschickt und eilte dann ins Freie.
    Brekke starrte den jungen Drachenreiter ungläubig an. Jaxom zuckte die Achseln, als wollte er sagen, sie müsse sich selbst einen Reim auf das Verhalten seines Vormunds machen. So verließ sie rasch den Raum, um die Besucher zum Strand hinunter zu begleiten.
    Er hat sich sehr über das Wiedersehen gefreut, stellte Ruth fest.
    Jaxom ließ sich entspannt zurückfallen und schloß die Augen. Nun hatte er Lytol also doch dazu gebracht, seinen herrlichen Berg zu besichtigen.
    Lytol war nicht der einzige, der Jaxom besuchte und dabei die schöne Landschaft bewunderte. Einen Tag nach dem Burgverwalter von Ruatha traf Baron Groghe ein, schnaufend und halb aufgelöst von der ungewohnten Hitze. Er rief seiner kleinen Königin zu, daß sie sich ja nicht unter das fremde Echsenvolk mischen solle. Und er verbot ihr, zu lange im Meer zu baden, damit sie beim Rückflug das Schulterpolster nicht naßtropfte.
    »Man hat mir schon berichtet, daß Sie die gleiche Krankheit aus dem Süden aufgeschnappt haben wie das Harfnermädchen!« Der Baron strahlte eine solche Vitalität aus, daß Jaxom sich unwillkürlich elend fühlte.
    Baron Groghe musterte ihn lange und gründlich; Jaxom hatte das Gefühl, daß der Mann seine Rippen einzeln zählte. »Können Sie den Jungen nicht besser füttern, Brekke? Es heißt doch immer, Sie seien die beste Heilerin weit und breit! Dabei sieht der Junge aus wie ein Skelett. Schauderhaft! Hat sich allerdings ein hübsches Plätzchen zum Krankwerden ausgesucht! Ich will mir die Gegend mal näher betrachten, wenn ich schon hier bin. Jawohl, das werde ich – mir die Gegend ein wenig betrachten.« Groghe reckte Jaxom das Kinn entgegen und runzelte die Stirn. »Haben Sie sich schon umgesehen? Bevor Sie krank wurden, meine ich.«
    Jaxom erkannte, daß Baron Groghes völlig unerwarteter Besuch mehrere Gründe hatte. Zum einen sollte er den Baronen wohl die Kunde bringen, daß der Herr von Ruatha allen Gerüchten zum Trotz noch unter den Lebenden weilte. Zum anderen… Jaxom wurde ein wenig unsicher. Er hatte noch deutlich Lessas Worte im Ohr, daß die Drachenreiter »das beste Stück« des Südens für sich beanspruchten.
    Als Brekke den jovialen, etwas großspurigen Baron sanft daran erinnerte, daß sich Jaxom nicht überanstrengen dürfe, fühlte der sich beinahe erleichtert.
    »Keine Sorge, mein Junge. Ich besuche Sie öfter – großes Ehrenwort.« Baron Groghe wandte sich zum Gehen und winkte ihm gutgelaunt zu. »Herrliches Fleckchen. Geradezu neidisch könnte man werden.«
    »Weiß denn jeder im Norden, wo ich mich befinde?« stöhnte Jaxom, als Brekke zurückkehrte.
    »D’ram hat ihn in der Bucht abgesetzt«, meinte sie seufzend.
    »Eigentlich hätte ich D’ram mehr Verstand zugetraut.« Sharra ließ sich auf einen Hocker fallen und wedelte sich mit einem abgerissenen Zweig Kühlung zu. »Der Mann

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