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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Morgen danach, Entdeckung am Bergkegel,
15.10.15-16.10.15
    Als Jaxom und Piemur endlich aus ihren Schlafdecken krochen, berichtete ihnen Sharra, daß der Harfner mit den ersten Sonnenstrahlen aufgestanden und weit ins Meer hinausgeschwommen sei. Nach einem selbst zubereiteten Frühstück und einem eingehenden Studium der neuen Karten wünschte er nun Jaxom und Piemur zu sprechen – falls sie dazu schon in der Lage seien.
    Meister Robinton lachte mitfühlend, als die beiden eintraten, noch schlapp und träge vom Fest des Vorabends. Nachdem sie ein paar Einzelheiten der neuesten Karten besprochen hatten, lehnte sich der Harfner in seinem Sessel zurück, spielte mit dem Stift und setzte eine so undurchdringliche Miene auf, daß Jaxom überlegte, was Robinton wohl jetzt wieder plante.
    »Hat einer von euch zufällig schon mal dieses Dreiergestirn beobachtet, das wir unter der Bezeichnung Tag-Schwestern kennen? Die Bewohner des Südens nennen es die ›Dämmer-Schwestern‹.«
    Jaxom und Piemur tauschten einen langen Blick.
    »Besitzen Sie zufällig ein Fernrohr, Meister?« fragte Jaxom.
    »Meister Idarolan hat eines an Bord seines Schiffes. Ich entnehme eurer Frage, daß – ihr euch bereits mit der Sache beschäftigt habt?«
    Piemur nickte. »Man sieht diese Sterne morgens und abends – und wann immer genügend Mondlicht herrscht…«
    »Und ständig am gleichen Fleck.«
    »Sehr schön. Ihr habt bei Meister Wansor nicht geschlafen.« Der Harfner strahlte. »Fandarel und ich haben die Absicht, Wansor zu einem mehrtägigen Besuch hier im Süden zu überreden. Aber darf ich fragen, weshalb ihr beide da so satt grinst?«
    Piemur räusperte sich. »Ich kann mir denken, daß Sie dafür keine großen Überredungskünste brauchen. Die Bucht im Süden scheint sämtliche Nordbewohner wie ein Magnet anzuziehen.«
    »Hat Meister Wansor eigentlich sein neues Fernrohr schon fertig entwickelt?« erkundigte sich Jaxom.
    »Das hoffe ich doch sehr…«
    »Meister Robinton…« Brekke stand im Eingang.
    Der Harfner hob abwehrend die Hände. »Brekke, wenn Sie gekommen sind, um mich ins Bett zu schicken oder mir einen Ihrer abscheulichen Gesundheitstees einzuflößen, dann ergreife ich auf der Stelle die Flucht. Ich habe genug Schlaf und mehr als genug Medizinen.«
    »Ich wollte Ihnen eigentlich nur eine Nachricht übergeben, die Kimi eben von Sebell brachte«, sagte sie und reichte ihm eine längliche Kapsel.
    »Ach so!«
    »Und was Ihren Gesundheitszustand betrifft, so wacht Zair vortrefflich darüber. Er weiß genau, wann Sie eine Ruhepause nötig haben.« Sie verließ das Arbeitszimmer, aber nicht, ehe sie Piemur und Jaxom mit einem warnenden Blick bedacht hatte. Überanstrengt mir den Harfner nicht! hieß die stumme Botschaft.
    Meister Robinton zog erstaunt die Brauen hoch, als er die Nachricht las. »Ach, du liebe Güte! Gestern abend kam eine Schiffsladung junger Nordländer auf Torics Besitz an. Sebell hält es für besser, wenigstens noch so lange zu bleiben, bis die Söhne der Burgherren und Pächter sich notdürftig eingerichtet haben.« Er lachte leise, als er die Mienen von Jaxom und Piemur bemerkte, und fügte dann hinzu: »Ich nehme an, daß die Dinge nicht ganz so glatt verlaufen, wie es die jungen Herrschaften erwartet hatten.«
    Piemur schnitt eine verächtliche Grimasse. Zum einen kannte er die einfachen Unterkünfte bei Toric, und zum anderen wußte er durch seine langen Wanderschaften, was es bedeutete, den Süden zu erforschen.
    »Sobald du wieder ins Dazwischen darfst, Jaxom«, fuhr Robinton fort, »kommen wir mit unserer Suche bestimmt schneller voran. Ich habe mir gedacht, daß ihr in Zweiergruppen arbeitet.«
    »Harfner und Burgleute?« warf Jaxom schnell ein. Er sah endlich eine Gelegenheit, allein mit Sharra zu sein.
    »Ja, warum nicht? Piemur, du verstehst dich gut mit Menolly, nicht wahr? Dann kann Sharra Jaxom begleiten.« Piemur warf Jaxom einen durchdringenden Blick zu, aber der junge Baron achtete nicht darauf. »Aus der Luft sieht man die Dinge in einer Perspektive, wie das vom Boden aus gar nicht möglich ist«, fuhr Robinton fort. »Umgekehrt gilt natürlich das gleiche. Deshalb brauchen wir für eine Erforschung des Südens beide Methoden.
    Jaxom, hör zu: Piemur weiß bereits, wonach ich vor allem suche…«
    »Ja?«
    »Nach Spuren der Urbewohner auf diesem Kontinent. Ich kann mir nicht um alles in der Welt vorstellen, warum unsere einstigen Vorfahren diese schöne, fruchtbare Gegend verließen und

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