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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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entschied sich für die leichte Anhöhe bei der felsigen Ostspitze der Bucht, ein Stück jenseits der Stelle, wo man die Kochgruben ausgehoben hatte. Meister Fandarel errichtete mit Jaxoms und Piemurs Hilfe eine Plattform, auf der das dreh- und schwenkbare Untergestell des Fernrohrs montiert wurde. Wansor überwachte diese Tätigkeit, bis er dem Meisterschmied so im Wege stand, daß der ihm einen Platz nahe dem Waldsaum zuwies, wo er die Vorbereitungen mitverfolgen konnte, ohne zu stören. Als die Plattform fertig war, lag der Stern-Schmied im Sand, hatte den Kopf in beide Arme gestützt und schnarchte leise.
    Fandarel legte grinsend den Finger auf die Lippen und kehrte mit Jaxom und Piemur an den Strand zurück. Sie nahmen alle ein erfrischend es Bad, ehe sie sich zu den anderen gesellten und eine kurze Nachmittagsruhe hielten. Um nur ja das Auftauchen der Dämmer-Schwestern nicht zu versäumen, verlegte man das Abendessen auf den Felsvorsprung, wo das Instrument aufgebaut war. Meister Idarolan holte vom Schiff das zweite Fernrohr, und man errichtete rasch eine zweite provisorische Plattform.
    Endlich ging die Sonne unter und färbte den Himmel im Westen mit ihren leuchtenden Farben. Sobald sich vom Osten her die Abenddämmerung ausbreitete, warf Wansor einen Blick durch das Instrument. Er stieß einen verblüfften Schrei aus.
    »Das kann nicht sein! Dafür gibt es keine logische Erklärung!« Er richtete sich auf und korrigierte die Feineinstellung.
    Meister Idarolan hatte ebenfalls einen Blick durch sein eigenes Instrument geworfen. Er zuckte die Achseln. »Ich sehe die Dämmer-Schwestern in ihrer gewohnten Anordnung – so wie sie immer am Horizont stehen.«
    »Aber diese Anordnung stimmt nicht. Die Abstände sind viel zu gering. Zwischen den einzelnen Sternen klaffen im allgemeinen Riesenentfernungen.«
    »Darf ich?« Der Meisterschmied schob sich ungeduldig an das Fernrohr. Wansor machte nur zögernd Platz und wiederholte ein um das andere Mal, daß diese Anordnung nicht stimmen könne.
    »N’ton, kommen Sie, Ihre Augen sind jünger als meine!« Idarolan winkte den Bronzereiter zu sich.
    »Ich erkenne drei runde Objekte«, verkündete Fandarel mit dröhnender Stimme. »Runde, metallische Körper. Das sind keine Sterne, Wansor«, wandte er sich an den aufgeregten Stern-Schmied. »Das sind Dinge, von Menschenhand gefertigt!«
    Robinton drängelte den hünenhaften Schmied vom Fernrohr weg und warf einen Blick durch das Okular. Er keuchte.
    »Sie sind rund! Und sie schimmern! Wie Metall – nicht wie Sterne.«
    »Eines steht jedenfalls fest«, sagte Piemur respektlos in das ehrfürchtige Schweigen, »wir haben wieder eine Spur unserer Vorfahren im Süden entdeckt, Meister Robinton.«
    »Deine Bemerkung ist absolut zutreffend«, sagte der Harfner. Seine Stimme klang unterdrückt, und Jaxom wußte nicht genau, ob er gegen ein Lachen oder gegen Zorn ankämpfte, »obwohl du genau weißt daß ich andere Spuren im Sinn hatte.«
    Jeder durfte einen Blick durch Wansors Instrument werfen, da Meister Idarolans Gerät offensichtlich nicht stark genug war, um das Phänomen zu zeigen. Alle bestätigten Fandarels Aussage: Die sogenannten Dämmer-Schwestern waren keine Sterne. Ebenso unbestreitbar war, daß es sich um runde, metallische Objekte handelte, die allem Anschein nach am Himmel schwebten, ohne ihre Position zu verändern.
    Man verständigte F’lar, Lessa und F’nor und forderte sie auf, unverzüglich in den Süden zu kommen, ehe das abendliche Schauspiel vorbei war. Lessas Ärger über den drängenden Tonfall der Botschaft schwand, als sie das Phänomen selbst beobachtete. Nach ihr traten F’lar und F’nor an das Instrument und gaben es nicht mehr frei, bis die Dunkelheit die sonderbaren Himmelsobjekte unsichtbar machte.
    Jaxom sah, daß Wansor ein paar Gleichungen in den Sand kritzelte; er winkte Piemur, und gemeinsam trugen sie einen Tisch und Schreibmaterial ins Freie. Der Stern-Schmied schrieb und schrieb und betrachtete dann das Ergebnis, als sei das Rätsel noch größer geworden. Verwirrt bat er Fandarel und N’ton, seine Zahlen nachzurechnen.
    »Welcher Schluß ergibt sich denn, wenn die Gleichungen keinen Fehler enthalten, Meister Wansor?« fragte ihn F’lar.
    »Diese… diese Objekte sind in der Tat unbewegt. Sie schweben ständig in der gleichen Position über Pern. Als ob sie dem Planeten folgten…«
    »Das würde beweisen, daß sie von Menschenhand angefe rtigt wurden, nicht wahr?« fragte Robinton

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