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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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seinen Helm mit einer heftigen Bewegung ab.
    »Ja?«
    »Wo wart ihr vier heute morgen? Warum habt ihr keine Nachricht hinterlassen? Und was soll das heißen, so spät zu einem Sporeneinsatz zu erscheinen? Hattest du vergessen, daß für heute Fäden angesagt waren?«
    Jaxom beobachtete F’nor. Ärger und Erschöpfung spiegelten sich in den Zügen des braunen Reiters. Und plötzlich spürte der junge Baron den gleichen kalten Zorn, der ihn damals, vor langer Zeit, auf Ruatha erfaßt hatte. Er straffte die Schultern und warf den Kopf zurück. Seine Augen waren in gleicher Höhe mit F’nors Augen, eine Tatsache, die ihm bis jetzt entgangen war. Er konnte und würde nicht zulassen, daß er die Selbstbeherrschung verlor wie an jenem Morgen auf der Burg.
    »Wir waren rechtzeitig zur Stelle, F’nor«, entgegnete er ruhig. »Meine Pflicht als Drachenreiter bestand darin, die Bucht vor dem Sporenregen zu schützen. Diese Pflicht habe ich erfüllt.« Er verneigte sich leicht und sah befriedigt, daß der Ärger in F’nors Zügen einem sprachlosen Staunen wich. »Die anderen haben Meister Robinton inzwischen sicher von der Entdeckung berichtet, die wir heute morgen machten.
    Los, geh schon voraus ins Wasser, Ruth! Ich bin gern bereit, all Ihre Fragen zu beantworten, F’nor, sobald ich meinen Drachen von den Spuren des Kampfes gesäubert habe.« Damit verneigte er sich ein zweites Mal vor F’nor, der ihn verblüfft anstarrte, streifte seinen verschwitzten Wherlederanzug ab und schwamm zu Ruth hinaus.
    Ruth blies ihm eine mächtige Wasserfontäne entgegen und tauchte unter.
    Canth meint, daß F’nor verwirrt ist. Gibt es Dinge, die einen braunen Reiter verwirren?
    »Es gibt Dinge, die er von einem weißen Reiter wohl nicht erwartet hat. Aber ich kann dich nicht waschen, wenn du dich ständig auf die Seite rollst.«
    Du bist wütend. Du schürfst mir noch die Haut auf, wenn du so heftig schrubbst!
    »Ich bin wütend – aber nicht deinetwegen.«
    Sollen wir nicht lieber zu unserem See fliegen? fragte Ruth vorsichtig.
    »Wozu brauchen wir einen eiskalten See, wenn wir hier genug warmes Meerwasser haben? Ich ärgere mich über F’nor. Er tut, als sei ich schwer krank oder ein Kind, das einen Aufpasser braucht. Ich habe mit dir die Fäden bekämpft. Wer das schafft, muß nicht für jeden seiner Schritte Rechenschaft ablegen!«
    Ich hatte vergessen, daß für heute Fäden angesagt waren.
    »Ich auch – aber das verraten wir keinem, einverstanden?«
    Es fiel Jaxom schwer, seinen Freund gründlich zu waschen, aber er biß die Zähne zusammen und sagte sich vor, daß er später eine lange Ruhepause einlegen konnte.
    Zum Glück erhielt er bald Unterstützung. Sharra kam zu ihnen herausgewatet und schwenkte zwei langstielige Bürsten. »Sieh mal, was Brekke mitgebracht hat! Damit sparen wir uns die Hälfte der Arbeit. Schöne, starre Borsten. Das wird dir Spaß machen, Ruth!«
    Sie hob vom Grund eine Handvoll nassen Sand auf, verteilte ihn auf Ruths Rücken und begann kräftig zu scheuern. Ruth schnaufte wohlig.
    »Haben sie dich in die Zange genommen, während wir die Fäden bekämpften?« fragte Jaxom und sah einen Moment von seiner Arbeit auf.
    »Menolly beantwortet immer noch Fragen.« Sharra lachte ihn an. »Sie redete so schnell, daß der Harfner sie kein einziges Mal unterbrechen konnte, und als ich mich aus dem Haus schlich, war sie immer noch nicht fertig. Ich hätte nie geglaubt, daß jemand den Meisterharfner niederreden könnte. Aber ich muß sagen, daß sich sein Zorn bereits nach den ersten Sätzen legte. Hat F’nor Schwefel und Flammen gespuckt?«
    »Nun ja… es gab einen Meinungsaustausch.«
    »Das hatte ich mir fast gedacht. Brekke ist nicht ganz unschuldig daran. Sie führte sich auf, als seist du vom Sterbelager aufgestanden, um Fäden zu bekämpfen.« Sharra stand da, auf Ruths Schulter gestützt, und musterte ihn aufmerksam.
    Wassertropfen schimmerten in ihrem Haar, ihre Haut war tief gebräunt, und ihre Augen blitzten belustigt. Jaxom starrte sie unverwandt an.
    Meine Haut juckt! beschwerte sich Ruth. Genau an der Stelle, wo du deine Hand hast!
    »Siehst du?« lachte Sharra und fuchtelte mit der Bürste vor seinem Gesicht herum. »Du vernachlässigst Ruth.«
    »Woher weißt du, daß Ruth Kontakt mit mir hatte?«
    »Das erkenne ich immer an deinem Blick.«
    »Sag mal, wohin fährt eigentlich die Morgenstern!« Jaxom sah zu seiner Verwunderung, daß Idarolans schnelles Schiff mit geblähten Segeln aus der

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