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Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache

Titel: Die Drachenreiter von Pern 05 - Der weiße Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey
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Königinnen der übrigen Weyr zusammen. Sie wollen mit einer ganzen Streitmacht zum Südkontinent fliegen und die Alten zwingen, das Ei herauszugeben.«
    »Woher wissen sie, daß die Bewohner vom Südkontinent dahinterstecken?« erkundigte sich Jaxom.
    »Wer sonst käme auf den Gedanken, ein Königinnen-Ei zu stehlen?«
    Dann trug Ruth sie geschickt ins Dazwischen, und das Gespräch verstummte. Sie tauchten über dem Benden-Weyr auf, und plötzlich schossen drei Bronzedrachen mit flammendem Atem auf sie zu. Ruth kreischte und verschwand im Dazwischen, um gleich darauf über dem See zu kreisen und mit lautem Trompeten ihre Angreifer zu schelten.
    Ich bin Ruth. Ich bin Ruth. Ich bin Ruth.
    »Das war knapp!« Finder schluckte und krallte die Hände hart in Jaxoms Arm.
    Ihr hättet beinahe meinen Flügel versengt! Ich bin Ruth. Etwas ruhiger wandte sich der weiße Drache an seinen Reiter. Sie haben sich entschuldigt. Aber er drehte die Schwingspitze nach vorn und untersuchte sie genau.
    Menolly stöhnte. »Ich vergaß euch zu sagen, daß alle Drachen sich beim Auftauchen mit Namen melden sollten. Aber Ruth hätten sie doch durchlassen können. Er ist wirklich nicht zu verwechseln.«
    Noch während sie sprach, erschienen weitere Drachen und trompeteten den drei Wächtern auf den Feuerhöhen ihre Namen zu. Die Neuankömmlinge senkten sich in engen Kreisen und landeten neben dem Eingang zur Brutstätte. Jaxom, Finder und Menolly liefen durch den Kessel, um sich ihnen anzuschließen.
    »Jaxom, hast du je so viele Drachen versammelt gesehen?« Menolly warf einen Blick zum Kesselrand, wo die großen Geschöpfe dichtgedrängt auf den Felsvorsprüngen saßen, die Schwingen halb gespreizt, zum Angriffsflug bereit. »Was soll nur werden, wenn eines Ta ges Drachen gegeneinander kämpfen?« Das Entsetzen in ihrer Stimme spiegelte seine Gefühle wider.
    »Diese verrückten Alten müssen in einer verzweifelten Lage sein«, meinte Finder grimmig.
    »Aber wie konnte ihnen ein derart dreister Diebstahl glücken?« wollte Jaxom wissen. »Ramoth läßt ihr Gelege nie lange allein.«
    Zumindest nicht seit der Zeit, da F’lessan und ich uns in die Brutstätte schlichen, dachte er schuldbewußt.
    »F’nor brachte uns die Nachricht«, entgegnete Menolly. »Er berichtete, daß Ramoth die Brutstätte kurz verlassen hatte, um zu fressen. Die Hälfte der Benden-Echsen bewachten die Eier. Das machen sie immer…«
    »Sicher hatten sich einige aus dem Süd-Weyr darunter gemischt«, fügte Finder hinzu.
    Menolly nickte. »Das vermutet F’nor auch. Auf diese Weise erfuhren die Alten, wann die Königin ihr Lager verlassen hatte. Sie riß eben ihre Beute, als drei Bronzedrachen erschienen, am Wachdrachen vorbeiflogen… ich meine, weshalb sollte der Wachdrache drei Bronzedrachen mißtrauen? Sie jagten durch den oberen Tunnel zur Brutstätte. Ramoth stieß einen lauten Schrei aus und ging ins Dazwischen. Als die drei Räuber wieder aus dem Tunnel geflogen kamen, tauchte plötzlich Ramoth vor Ihnen auf und griff an. Aber sie waren im Dazwischen verschwunden, ehe sie etwas ausrichten konnte.«
    »Hetzte man ihnen keine Verfolger auf die Spur?«
    »Ramoth selbst flog ihnen nach, begleitet von Mnementh. Aber es half nichts.«
    »Weshalb nicht?«
    »Die Bronzedrachen machten einen Zeitsprung.«
    »Und nicht einmal Ramoth wußte, in welche Zeit?«
    »Genau. Mnementh suchte den ganzen Süd-Weyr, die Burg und die Hälfte der heißen Strände ab.«
    »Nicht einmal die Alten sind so dumm, daß sie ein Königinnen-Ei direkt in den Süden befördern lassen.«
    »Aber die Alten wissen doch gar nicht, daß wir sie im Verdacht haben«, wandte Finder müde ein.
    Inzwischen hatten sie das Gedränge aus Drachenreitern, Burgherren und Gildemeistern erreicht, die in aller Eile zusammengeströmt waren. Lessa stand am Felsensims ihrer Weyrs neben Flair, Fandarel und Robinton. Die beiden Letztgenannten wirkten ungewöhnlich ernst und besorgt. N’ton stand auf halber Höhe der Steinstufen und diskutierte erregt mit zwei anderen Bronzereitern. Etwas seitlich hielten sich die drei übrigen Königin-Reiterinnen von Benden auf, dazu einige Fremde, wohl die Herrinnen der anderen Weyr. Die Atmosphäre des Zorns und der Niedergeschlagenheit lastete schwer auf der Menge. Beherrscht wurde das Bild von Ramoth, die vor der Brutstätte auf und ab wanderte und nur gelegentlich anhielt, um einen Blick auf die verbliebenen Eier zu werfen, die im heißen Sand lagen. Ihr Schweif peitschte,

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